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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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offensichtlich nicht, denn er packte kurzerhand seine Sachen und verdrängte Nicole von ihrem Platz neben Ruby, deren Tisch vor Lee und meinem alten Platz stand.
    Mr Selfridge betrat den Klassenraum und ignorierte uns Schüler wie üblich. Er legte seine Tasche am Pult ab und wandte sich sofort zur Tafel, um binomische Formeln aufzuzeichnen.
    Ich beeilte mich, Heft und Mäppchen auszupacken, um mit dem flotten Tempo mitzuhalten. In diesem Moment wurde der freie Stuhl neben mir besetzt.
    Erstaunt sah ich Lee.
    »Hey, wir sitzen doch zusammen, oder nicht?«, erklärte er mit einem charmanten Lächeln.
    An ihm vorbei sah ich die verblüfften Gesichter der restlichen Mitschüler.
    »Ignorier sie. Das tue ich auch«, flüsterte Lee und begann von der Tafel abzuschreiben.
    Ich starrte ihn genauso groß an wie die anderen, dann fiel mir wieder meine Theorie von wegen Freundin und lästige Aufdringlichkeit ein und ich lächelte freundlich zurück. Er zwinkerte mir zu und ich hatte das Gefühl, wir waren Verbündete – zumindest für zwei weitere Stunden.
    Es war wirklich sehr angenehm mit Lee. Er war witzig, freundlich und hilfsbereit. So war es eine spontane Geste, dass ich ihn fragte, ob er sich in der Mensa zu uns an den Tisch setzen wollte.
    Im selben Moment tauchte Felicity auf und mir wurde die Ungeheuerlichkeit meines Angebots bewusst. Weshalb sollte er bei den Losern sitzen, wenn ihm doch der Star Club aus der Hand fraß?
    »Lee, Darling, kommst du?«
    Ich erwartete gar keine Antwort mehr, sondern dachte, er würde einfach mit ihr mitgehen. Deshalb dauerte es einen Augenblick, ehe ich kapierte, was er sagte.
    »Nein, danke. Felicity Morgan hat mich gefragt, ob ich mich heute zu ihnen setze. Wir sehen uns in Englisch um viertel vor zwei.« Damit stand er auf, nahm meinen Arm und führte mich aus dem Bio-Saal.
    Ich fühlte wieder den leichten Stromschlag und stolperte sprachlos neben ihm her. Erst kurz vor der Mensa brachte mich der Essensgeruch wieder zur Besinnung.
    »Äh, hast du tatsächlich gerade Felicity einen Korb gegeben, um mit uns Losern zusammenzusitzen?«
    Der Blick, mit dem er mich jetzt ansah, war zum ersten Mal nicht freundlich und nachsichtig, sondern missbilligend.
    »Wenn du dich selber als Loser bezeichnest, kannst du nicht erwarten, dass dich die anderen akzeptieren.«
    Ich schluckte und fühlte mich ziemlich gerügt. »Nicht ich bezeichne mich so, sondern die anderen.«
    »Und du übernimmst das einfach so? Ohne dich zur Wehr zu setzen?«
    Darauf wusste ich nichts zu erwidern.
    »Empfindest du dich als Loser?«, fragte er weiter.
    »Nein, natürlich nicht. Ich habe mich auch nicht selber so genannt. Ich konnte mir das nicht aussuchen.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Lee fest. »Man hat immer eine Wahl.«
    Ich zog spöttisch eine Augenbraue hoch. Er hatte gut reden. Mit dem Aussehen eines Supermodels war es für ihn leicht so zu tun, als gäbe es immer einen Weg. Ich verkniff mir die Antwort und stellte mich mit einem Tablett an der Schlange vor der Essensausgabe an. Heute gab es schon wieder Irish Stew – wie beinahe jeden Montag. Ich hasste Irish Stew.
    Ich warf Lee hinter mir einen kläglichen Blick zu. »Also, ich könnte es wirklich verstehen, wenn du lieber mit dem Star Club außerhalb der Cafeteria essen willst.«
    Da Widerspruch in unserer Kantine bekanntlich nichts nutzte, wollte ich den mir gereichten Teller gerade entgegennehmen, als Lee mein Handgelenk festhielt. Wieder durchzuckte mich ein leichter Stromschlag. Lee ließ mich sofort los. Ich wusste, er hatte es auch gefühlt. Aber er sah nicht mich, sondern die Küchenfrau an.
    »Woraus besteht das zweite Menü?«, fragte er und seine Stimme war sehr einschmeichelnd.
    »Das zweite Menü? Es gibt kein zweites Menü!« Matilda, ein Koloss mit fettiger Haut und dem Häubchen, das sie aussehen ließ wie eine OP-Schwester, sah ihn verständnislos an.
    Lee lächelte ein unwiderstehliches, verführerisches Lächeln. »Sie haben doch bestimmt ein Ausweichmenü für Vegetarier oder Allergiker?«
    Matilda war überwältigt. Ich sah sie erröten und schließlich lächeln. Das war mit Sicherheit das erste Lächeln in ihrer Laufbahn als Schulkantinen-Küchenfrau – sprich in zwanzig Jahren.
    »Da wäre Rührei mit Bratkartoffeln und ich könnte noch ein wenig Salat dazu tun.«
    »Das hört sich fantastisch an«, sagte Lee freundlich. »Zweimal bitte, ja?«
    Matilda klimperte mit ihren kurzen Wimpern und verschwand.
    Ich starrte Lee groß an. Er

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