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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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nicht.«
    Lee zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Machst du dir etwa Sorgen um mich?«
    Ich antwortete nicht, denn Monsieur Darbot stand vor mir.
    »Mademoiselle Morgan, bitte entfernen Sie augenblicklisch Ihr Buch, ansonsten werde isch Sie des Betrugs bezischtigen müssen.«
    Schnell ließ ich das Buch in meiner Tasche verschwinden.
    Monsieur Darbot legte ein Blatt vor mich hin und eines vor Lee, wo er stehenblieb. »Monsieur äh …«
    »FitzMor«, sagte Lee geduldig.
    »Est-ce que vous êtes sûr de vouloir faire cette interrogation?«
    «Oui, absolument. Nous avons déjà travaillé sur ce sujet dans mon école précédente«, antwortete Lee in perfektem Französisch.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass sämtliche Teilnehmer erstaunt zu ihm blickten. Felicitys Augen leuchteten.
    Die Arbeit war schwieriger als erwartet. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht hatte lernen können. Ich steckte noch immer beim Lückentext fest, als Lee mir leicht gegen den Fuß trat. Ich sah nicht direkt auf, sondern setzte mich nur aufrecht hin.
    »Beim zweiten Satz muss ›ce qui‹ eingesetzt werden«, hörte ich ihn leise sagen.
    Erschrocken sah ich nach vorn. Aber Monsieur Darbots Aufmerksamkeit galt den drei Grazien des Star Clubs. Ich besserte nach seiner Anweisung aus.
    »Du hast bei der Uhrzeit das s für die Mehrzahl der Stunden vergessen.«
    Monsieur Darbot konzentrierte sich nun auf Oliver und Mary. Schnell ergänzte ich überall das s bei ›heures‹.
    »Unten im Lückentext kommt ein ›va chercher‹ hin, nicht ›a chercher‹.« Diesmal war seine Stimme zu laut. Ich blinzelte erschrocken zum Pult und da sagte Monsieur Darbot: »Es reischt! Legen Sie augenblicklisch den Stift ´in, Mademoiselle Smith.«
    Dawn, drei Bänke neben uns, legte mit bleichem Gesicht ihren Stift nieder und überreichte dem forschen Franzosen ihr Arbeitsblatt.
    In diesem Moment wurde mir klar, dass er nicht mich gemeint hatte. Er hatte Lee nicht gehört. Niemand hatte Lee gehört. Nur ich. Ich hörte Lees Stimme in meinem Kopf. Meine Hand begann zu zittern und ich sah entsetzt zu meinem Banknachbarn. Er blickte stur auf sein Blatt. Aber ich konnte erkennen, dass er meinen Blick absichtlich mied.
    Den Rest der Arbeit erledigte ich ohne seine Stimme noch einmal zu hören. Aber auch ohne mich noch wirklich konzentrieren zu können.
    Nach Ende der Stunde, umringten die Grazien Lee wieder und ich hatte keine Möglichkeit, ihn zur Rede zu stellen.
    Als ich nach Hause ging, wusste ich nicht, was mir mehr Sorgen bereitete: die versiebte Arbeit oder dass ich Lees Stimme in meinem Kopf hörte.
    »O gut, du bist da!«
    Jayden öffnete mir die Tür. Er trug ein knallgrünes T-Shirt mit einem gelben Smiley darauf. Im Hintergrund hörte ich die Stimmen der anderen. Sie lachten und redeten laut durcheinander.
    »Wir spielen gerade Twister. Corey pfuscht, wo er kann.«
    Das wunderte mich nicht. Wahrscheinlich versuchte er meine Freundinnen an verbotenen Stellen anzufassen.
    Der Anblick war allerdings erheiternd. Corey lag zuunterst und alle meine Freundinnen hatten sich auf ihn draufgesetzt.
    »Konnte er die Finger wieder nicht bei sich behalten?«, fragte ich in die Runde. Heiter schrien alle durcheinander. Ruby, die auf Coreys Beinen gesessen hatte, rappelte sich auf, während Phyllis seine Handgelenke freigab. Nur Nicole zögerte, ehe sie von seinem Bauch aufstand.
    Wenige Minuten später machten wir es uns in Jaydens Wohnzimmer bequem. Seine Mutter servierte eine Platte Sandwiches und warmes Mikrowellenpopcorn. Ich hatte Jayden schon oft um seine Eltern beneidet. Sie waren immer fürsorglich, boten uns jedes Mal etwas an, fragten nach der Schule, der Familie und waren einfach herrlich normal. Jayden stöhnte oft, weil ihn Mrs Brooks noch immer bemutterte, aber ich sagte nur, er solle es genießen. Daraufhin war er meistens still.
    »Wie war Französisch?«, unterbrach Phyllis meine Gedanken.
    »Oh, nicht so lustig. Wir haben eine Arbeit geschrieben und ich hatte es total vergessen.«
    »Lee schreibt in seiner ersten Französischstunde eine Arbeit?«, fragte Nicole mit großen Augen. Sie würde sich bestimmt auch auf meinen Platz setzen, wenn ich zu spät käme, genau wie die Grazien.
    »Er war sogar vor allen anderen fertig«, musste ich neidvoll anerkennen. Den Rest verschwieg ich lieber.
    Wir sahen uns Herr der Ringe I und II an. Meine Güte, was für ein Quatsch: Elfen, Zwerge, sprechende und gehende Bäume, Zauberer …
    »So ein Käse«,

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