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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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zwinkerte mir zu.
    Als wir ein paar Minuten später zum Tisch gingen, wo meine Freunde uns entgegensahen, hatten wir neben dem Rührei noch einen übervollen Teller mit grünem Salat, Tomaten und Gurken auf unseren Tabletts.
    »Siehst du? Man hat immer eine Wahl«, sagte er, als ich mich setzen wollte.
    Kopfschüttelnd sagte ich zu ihm aufschauend: »Du bist echt beängstigend, weißt du das?«
    Er sah mich ernst an. »Ich hoffe nicht, dass du Angst vor mir hast.«
    »Na, ich weiß nicht. Du hast gerade den Bullterrier der Schule um den kleinen Finger gewickelt. Noch nicht einmal echte Vegetarier trauen sich ihr zu sagen, dass sie kein Fleisch mögen. Und du schlägst noch eine Extraportion raus. Das ist irgendwie furchteinflößend.«
    Lee warf mir ein ebenso schmeichelndes Lächeln zu wie vorhin Matilda. »Felicity, du bist der letzte Mensch auf Erden, der vor mir Angst haben muss. Glaub mir.«
    Im Gegensatz zu Matilda, schmolz ich nicht dahin. Die Wirkung dieses Lächelns verunsicherte mich enorm. Es war mir nicht geheuer. Er zog mir einen Stuhl heran und setzte sich auf den freien Platz neben Ruby.
    »Was habt ihr da?«, fragte Ruby und sah erstaunt auf Lees Teller.
    »Das vegetarische Menü.« Ich schob alle Gedanken beiseite und begann zu essen. Wow. So gut hatte ich hier noch nie gespeist.
    »Unsere Kantine hat ein vegetarisches Menü?«, fragte Phyllis verblüfft.
    »Ich glaube nicht. Aber Lee hat mit Matilda geflirtet und heute gibt es eins.«
    Corey schaute entsetzt, Phyllis und Nicole stand der Mund offen. Ich konnte sie verstehen. Ich selber hätte genauso ausgesehen – hatte so ausgesehen, als Matilda uns die Teller reichte.
    Ich nahm noch eine Gabel Salat. Lecker.
    Jayden fasste sich als erster. »Wie kommt es, dass du heute Mittag bei uns sitzt?«
    Lee hatte gerade den Mund voll, also antwortete ich: »Karl Lagerfeld hat das Fotoshooting abgesagt und Steven Spielberg hat das Casting auf nächste Woche verschoben.«
    Rubys Augen wurden noch ein wenig größer. »Echt? Du arbeitest für Karl Lagerfeld?«
    Wir prusteten alle gleichzeitig los, inklusive Lee. Keiner fragte mehr, warum er nicht beim Star Club saß. Lee schien sich bei uns Losern genauso wohl zu fühlen, wie bei den Reichen und Schönen.
    »Er scheint sich bei uns Losern genauso wohl zu fühlen, wie beim Star Club«, sagte Corey in der kurzen Nachmittagspause. Lee stand wieder umzingelt von Felicity, Ava, Cynthia und Jack am anderen Ende des Pausenhofs. Es hatten sich sogar ein paar aus den oberen Klassen zu ihm gesellt. Unter anderem Hugh FitzPatrick, der bereits jetzt durch seine ausgezeichneten sportlichen Leistungen
und
sein extrem gutes Aussehen auffiel. Bislang hatte Felicity immer für ihn geschwärmt.
    »Lee hat recht«, sagte ich spontan. »Wir sollten uns nicht auch noch selber als Loser bezeichnen.«
    Alle sahen mich groß an. »Wenn wir uns selber herabsetzen, wird uns auch kein anderer akzeptieren«, wiederholte ich seine Worte von heute Mittag. »Und wir sind keine Loser. Wir sind vielleicht nicht so reich oder schön – okay, mit Ausnahme von Phyllis und Ruby – aber unsere Noten sind wesentlich besser als die vom Star Club.«
    Nicole fand als erste die Sprache wieder. »Du hast recht. Wir sind genauso viel wert wie die. Eigentlich noch mehr. Wir haben bewiesen, dass wir mehr können und uns nicht auf unsere reichen Eltern verlassen.«
    »Und wie sollen wir uns nennen?«, fragte Ruby, die alles mit großen Augen verfolgte.
    »Brauchen wir einen Namen?«, wandte Jayden ein. »Wir sind doch keine Gang wie die Hells Angels.«
    »Das nicht, aber er gibt ein Zugehörigkeitsgefühl«, widersprach Phyllis.
    »Hey, ich weiß, wie wir uns nennen«, rief Corey. »Die Toughen. Da traut sich keiner mehr, was Blödes zu sagen.«
    Jayden verzog das Gesicht, Ruby kaute nachdenklich an ihrem Daumennagel, Nicole sah – wie immer bei Coreys Vorschlägen – interessiert aus, Phyllis und ich sahen uns an.
    »Ich finde einen Namen äußerst albern«, sagte ich fest. »Stimmt schon, aus dem Fünf-Freunde-Alter sind wir raus und ich weigere mich einen bescheuerten Namen zu tragen, hinter dem man einen Film mit Samuel L. Jackson vermutet.«
    Jayden grinste und Corey sah ziemlich belämmert aus.
    »Davon mal abgesehen haben wir uns nicht selber Loser genannt«, fügte ich ruhiger hinzu. »Warten wir doch ab, wie wir von den anderen künftig genannt werden. Wir müssen lediglich darauf hinweisen, dass wir keine Loser sind.«
    Alle nickten

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