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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Ohren zu sehen bekommen. In dem Moment, in dem ich das niederschrieb, kam ich mir sehr albern vor und strich es wieder durch.
    »Felicity? Telefon für dich.« Mum steckte den Kopf durch die Tür und hielt mir das Telefon hin. Sie schien aufgekratzt.
    Lee! Endlich!
    »Himmel, wo hast du gesteckt?«, fragte ich, sobald Mum mich allein gelassen hatte.
    »Tut mir leid, wir hatten noch ein paar Pressetermine«, sagte Richards Stimme am anderen Ende verblüfft.
    Ich erstarrte.
    »Fay? Bist du noch dran?«, fragte Richard nach ein paar Sekunden.
    Ich riss mich wieder zusammen. »Entschuldige. Ich dachte, es wäre Lee.«
    »Kein Problem. Ich hatte schon vor ein paar Tagen anrufen wollen, aber ich hatte wirklich keine Zeit. Was ist mit Lee? Wieso hat er sich nicht bei dir gemeldet?«
    »Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Hast du was von ihm gehört?«
    »Nein, seit Mittwochabend nicht mehr. Hör mal, ich wollte fragen, ob du nicht heute Abend Zeit hast. Ich kenne mich in London nicht besonders gut aus, aber ich habe keine Lust in einen von diesen dämlichen Clubs zu gehen, wo man nur dank Gesichtskontrolle Eintritt hat.«
    »Das dürfte bei dir doch kein Problem sein«, sagte ich nüchtern.
    Er lachte leise. »Das nicht, aber dafür sind die randvoll mit irgendwelchen Leuten, die einen nicht in Ruhe lassen. Ich dachte, du kennst vielleicht einen netten kleinen Pub oder so.«
    Yep. Mums zum Beispiel. Leider war der nicht das Vorzeigemodell eines Pubs. Allerdings wären wir dort ungestört, wenn man von den drei Stooges absah. Mit Sicherheit wäre Mums heruntergekommener Pub der einzige in ganz London, wo kein Paparazzo einen Richard Cosgrove vermuten würde. Also ideal.
    »Klar. Meine Mutter hat einen Pub. Wie wär’s? Wir könnten zum Bier eine Runde darten. Und du kannst ganz sicher sein, dass da keine Teenies lauern oder Typen, die durch dich groß rauskommen wollen."
    »Klingt verlockend. Wo soll ich hinkommen?«
    »Wie wär’s, wenn ich dich abhole?«
    »Klar. Ich wohne im Ritz.«
    Wo sonst?, dachte ich. Wir vereinbarten acht Uhr und erst als ich auflegte, begann ich zu zittern. Ich hatte ein Date mit Richard Cosgrove. Zu schade, dass ich das niemandem erzählen konnte. Ich glaubte ja selber nicht dran, bis er nicht vor mir stünde.
    Pünktlich betrat ich um acht zum ersten Mal in meinem Leben das Ritz. Ich hatte mir viel Mühe mit meinem Outfit gegeben, aber so glamourös wie Mittwochabend sah ich nicht aus. Ob er enttäuscht sein würde? Er saß auf einer Sitzgruppe weiter hinten. Als er mich sah, stand er sofort auf und kam lächelnd auf mich zu. Mein Herz fing an wie wild zu klopfen.
    »Hey«, sagte ich schüchtern.
    Er küsste mich auf die Wange. »Hey. Schön, dass du Zeit hast. Ich hab mich den ganzen Tag hier drauf gefreut.«
    Ich lächelte überrascht. »Du bist nicht enttäuscht?«
    »Enttäuscht? Weshalb?«
    »Na ja, heute Abend habe ich kein Abendkleid von George an und kein Starcoiffeur hat mir die Haare gemacht oder mich geschminkt.«
    Richard zwinkerte. »Mich auch nicht. Bist du etwa enttäuscht?«
    »Quatsch. Du siehst aus, wie man dich kennt.«
    »Na also. Und du siehst aus, wie ein nettes Londoner Mädchen, mit dem ich heute Abend Spaß haben kann.« Er wurde rot, weil er merkte, wie zweideutig das klang. »Ich meine, einen schönen Abend verbringen … oder wir …«
    Ich grinste. »Hey, alles klar. Ich weiß schon, was du sagen wolltest und ich hoffe, es wird ein lustiger Abend für dich.«
    Wir verließen das Hotel durch einen Seiteneingang. Und es
wurde
ein schöner Abend. In Mums Pub waren wie immer die drei Stooges. Mum staunte nicht schlecht, als sie sah, wen ich mitbrachte. Sie gab uns Dartpfeile und ich brachte Richard verschiedene Dartspiele bei. Jeder von uns trank zwei Bier, wir knabberten Erdnüsse, dann rief Mike von der Theke, ob mein neuer Freund Karten spielen kann. Innerhalb von drei Minuten setzten sich Mike, Stanley und Ed (!) an unseren Tisch und wir brachten Richard Whist bei. An diesem Abend verzieh ich den Stooges vieles. Sie quetschten Richard nach seinem Beruf aus (er log und sagte, er wäre Kabelboy, und Stanley dachte, das wäre die neue Bezeichnung für Elektriker. Wir ließen ihn in dem Glauben.) und sangen Loblieder auf meine Tugenden. Es war das erste Mal, dass ich hier Stunden
vor
der Theke verbrachte.
    Wir lachten viel und lang, bis Richard um zwölf Uhr meinte, er müsse ins Hotel, weil am nächsten Tag sein Flug zurück in die USA ging.
    Er nahm ein Taxi. Ehe er

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