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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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einstieg umarmte er mich fest und dankte mir für einen wunderschönen, englischen Abend. Wenn ich nach L.A. käme, würde er mir etwas vom amerikanischen Nachtleben zeigen. Dann küsste er mich auf die Wange und ich wünschte ihm einen guten Flug. Weg war er.
    Ich ging mit Mum nach Hause.
    »Felicity?«, fragte sie nachdem wir zwei Straßen schweigend nebeneinander hergelaufen waren. »Ist der jetzt dein neuer Freund?«
    Ich wurde aus meinen Träumen gerissen. »Nein, Mum. Er ist
ein
Freund.«
    »Wo hast du ihn kennengelernt?«
    Tja, wie sollte ich das erklären? Das würde mir kein Mensch glauben. »Wir waren doch bei der Premierenparty Mittwochabend.«
    Das schien ihr einzuleuchten.
    »Da hast du wohl alle Register gezogen. Ich will gar nicht wissen, was du anhattest, um ihn auf dich aufmerksam zu machen.«
    Wenn sie das sehen würde, wäre sie wohl weniger geschockt, als vielmehr verblüfft.
    Richard schickte mir ein paar Tage später einen Brief, in dem er sich noch einmal bedankte und mich einlud. Es war keine SMS, keine E-Mail, sondern mein erster, richtiger Brief, der per Post geliefert wurde. Mit Airmail-Stempel und amerikanischer Briefmarke. Auf hochwertigem Papier und mit Füller geschrieben. Ich legte ihn sorgsam in meine Nachttischschublade und holte ihn doch immer wieder hervor, um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht träumte.
    Lee dagegen war auch während der nächsten Woche nicht in der Schule und nirgends zu erreichen.

TEIL II

LEE
FAFNIRS AUGE

    Der Auftrag erreichte mich - wie meistens – mitten in der Nacht.
    Verdammt, warum ausgerechnet jetzt? Jetzt, wo Felicity endlich anfing ihr Misstrauen abzubauen. Und ihren schlechten Geschmack. Nur gab es leider keinen Aufschub. Die Botschaft war unmissverständlich.
    Normalerweise mochte ich meine Arbeit. Vor allem, wenn sie mich ins 18. Jahrhundert führte, in eine Zeit in der auf der englischen Insel kein Krieg geführt wurde, die Industrialisierung noch nicht begonnen hatte und die gesellschaftlichen Strukturen noch klar und gefestigt waren. Aber diesmal passte es mir nicht.
    Cowan Soldur war alles andere als eine zuverlässige Quelle für Informationen - er rauchte gern diese neumodischen Drogen. Er hatte einen Traum gemeldet, in dem starke, magische Schwingungen aufgetaucht wären. Er habe die Magie des Bernsteins gespürt.
    Wir trafen uns in einer Taverne in Rom und ich hatte ziemliche Mühe, mir eine kleine Blondine vom Hals zu halten. Als sie nicht weichen wollte und sich auf meinen Schoß setzte, gab ich ihr einen Giulio. Der verschwand schneller in ihrem Dekolleté, als Cowan einen Dolch ziehen konnte, und ließ uns endlich allein.
    »Was ist los? Du bist doch sonst nicht so schüchtern«, sagte Cowan und ich sah seinen neugierigen Blick. »Oder ist die Verheißene tatsächlich so bezaubernd?«
    »Komm zur Sache. Wo hast du diese Schwingungen gesehen?«
    Ich versuchte so unbeteiligt wie möglich zu wirken. Felicity ging ihn gar nichts an. Zudem würde er sich wundern, wenn er sie sähe.
    »Im Petersdom.«
    Ich stöhnte. »Komm schon, Cowan. Wo hast du sie gesehen?«
    Cowan sah beleidigt aus. »Im Petersdom. Ich schwöre es dir.«
    »Magie im Petersdom ist nichts Neues«, sagte ich langsam und versuchte herauszufinden, ob er mich auf den Arm nehmen wollte. Leider konnte ich keine Anzeichen dafür erkennen.
    »Ich weiß, Lee.« Cowan rückte verschwörerisch näher. »Aber es war in den Katakomben unter dem Dom. Du weißt schon. Wo diese alten Gräber liegen.«
    »Weißt du, wie groß die Anlagen sind?«, fragte ich ungehalten. »Das dauert Wochen, sie zu durchsuchen!« Wochen, die ich nicht hatte. Wochen, in denen mir Felicity wieder entgleiten würde.
    »Das weiß ich. Aber es war Fafnirs Auge. Eindeutig.«
    Ich starrte ihn an. Fafnirs Auge. Der legendäre Bernstein aus dem Schwert Gram. »Hier? In diesem Jahrhundert?« Das konnte ich kaum glauben. Die Insignien Pans waren zu dieser Zeit noch in sicherer Verwahrung an ihrem Platz in Oberons Palast.
    »Selbstverständlich nicht! Im einundzwanzigsten Jahrhundert«, erwiderte Cowan und tat so, als sei ich schwer von Begriff. »Halt. Nein, es ist das zwanzigste Jahrhundert. Ist das nicht die Zeit, in der die Verheißene geboren wird?«
    Natürlich. Das wusste jedes Kind im Elfenreich. Aber Fafnirs Auge … »Woher weiß ich, dass du nicht wieder deine Rauschmittel inhaliert hast und mir einen Bären aufbindest?«, fragte ich misstrauisch.
    »Eamon war vor zwei Wochen da und hat mir alles

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