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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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roch es immer noch.
    Und dann merkte ich, dass ich beobachtet wurde. Nur wenige Meter neben mir stand Lee. Er sah genauso erschrocken aus wie ich mich fühlte.
    »Was tust du hier?«, fragte er mich.
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, konterte ich, ohne nachzudenken.
    Er lächelte unverbindlich. »Die Aussicht ist grandios, oder nicht?«
    Ich warf einen Blick auf den taghell erleuchteten Tower. »Kommst du öfter her, um die Aussicht zu genießen?«, hakte ich nach.
    »Hin und wieder. Magst du dich setzen?« Er deutete auf eine Bank, die den perfekten Ausblick auf Londons mächtigstes Denkmal bot.
    Langsam und noch immer verwirrt folgte ich ihm. Er hatte sich schon gesetzt und klopfte aufmunternd auf den Platz neben sich. Ich setzte mich. Der Pferdegeruch wurde stärker. Erschrocken sah ich zu Lee auf.
    »Riechst
du
etwa nach Pferd?«, fragte ich ihn.
    Er lachte, aber es klang irgendwie nervös. »Ich? Woher sollte ich?«
    Und augenblicklich verschwand der Geruch und der vertraute Lee-Duft war wieder da: Moos, Heu, und etwas Blumiges, das ich noch immer nicht benennen konnte.
    »Also, was machst du hier?«, fragte er wieder. »Ich dachte, du solltest deiner Mutter helfen.«
    Ich zuckte zusammen. »Woher willst du das wissen? Du warst doch die ganze Woche nicht in der Schule.« Er sah mich nicht an und ich wusste, er suchte eine passende Ausrede. Die wollte ich nicht hören. »Lass gut sein. Es geht mich nichts an, wo du dich rumtreibst.« Verdammt. Das klang zu sehr eingeschnappt. Aber andererseits, durfte ich das nicht sein? Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander.
    »Ich habe nur geraten, dass du deiner Mutter helfen solltest«, unterbrach Lee auf einmal die Stille. »Wir haben Samstagabend, und wenn du nicht was mit der Clique unternimmst, bist du meistens im Pub.«
    Ich zuckte eine Schulter. »Ich hab ihr bis vor ein paar Stunden geholfen.«
    Er wartete darauf, dass ich weitersprach. Als ich es nicht tat, meinte er nur: »Schon fertig?«
    »Endgültig«, sagte ich mit fester Stimme. Ich sah seinen erstaunten Blick aus den Augenwinkeln, aber ich konzentrierte mich fest auf den Tower.
    »Hm, lass mich raten. Deine Mutter hat den Pub verkauft, ihr habt ihn geräumt und dir tut es leid.« Er sah mich weiter lächelnd an, obwohl ich schnaubte wie ein Stier. »Okay, ich habe drei Chancen, wie im Märchen, ok? Eine vertan, zwei noch frei. Die zweite Möglichkeit ist: Gegenüber eröffnet ein neuer Nachtclub und deine Mutter und du, ihr macht euch Sorgen, weil er die Gäste weglockt … Auch nicht?«
    »Nein, Rumpelstilzchen. Letzte Chance, sonst fährst du auf direktem Weg in die Hölle.«
    »Na, dann gibt es nur noch die Variante: Deine Mutter hat dir heute Abend eröffnet, dass sie davon ausgeht, dass du den Pub übernimmst.«
    Es laut ausgesprochen zu hören, machte es erst richtig real. »Bingo«, flüsterte ich bitter. Und endlich flossen meine unterdrückten Tränen.
    Ich fühlte einen Arm um mich und der Geruch von Heu, Moos und Lee hüllte mich ein. Ich heulte lange, sehr lange. Der Verkehr wurde weniger der Lärm um uns herum schien ein wenig zu nachzulassen und Dunkelheit machte sich breit, als die ersten Reklametafeln ausgingen.
    »Komm ich bring dich nach Hause, Fay«, sagte Lee leise.
    Ich schüttelte energisch den Kopf. Auf keinen Fall wollte ich heute noch einmal meiner Mutter begegnen.
    »Du kannst nicht hierbleiben«, meinte er und deutete zu einer Bank ein paar Stufen weiter unten.
    Daher der Uringestank, der mir auf einmal in die Nase stach. Ein Obdachloser hatte es sich mit einer dieser metallischen Erste-Hilfe-Decken für die Nacht bequem gemacht.
    »Wenn du nicht nach Hause möchtest, kannst du bei mir übernachten. Na, komm schon.«
    Ich folgte ihm willenlos. Wir gingen nur ein paar Minuten, dann standen wir vor seinem Benz. Er hielt mir die Tür auf und drückte mich sanft auf den Sitz. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Der Duft, der ihn immer zu umwehen schien, sagte mir, wann er ebenfalls im Wagen saß, und ich hörte ihn starten. Ich öffnete meine Augen erst wieder, als er den Motor abstellte. Wir parkten in einer dunklen, niedrigen Garage und einen Moment lang überkam mich die altbekannte Angst. Wer war er überhaupt? Wohin hatte er mich gebracht? Fanden die meisten Überfälle auf Frauen nicht in irgendwelchen Parkhäusern statt? Was wusste ich von ihm? Nichts! Er war vor drei Monaten an der Schule aufgetaucht. Ende der Geschichte.
    »Soll ich dich nicht doch besser

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