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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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mir eindringlich in die Augen. »Du wirst nicht so enden wie sie. Du bist anders.«
    »Woher willst du das wissen?« Ich kniff meine Augen zusammen. »Du kennst mich kaum.«
    »Ich kann dich recht gut einschätzen. Du bist eine hervorragende Schülerin, und nur weil deine Mutter das nicht anerkennt, willst du alles aufgeben? Dann würde ich wirklich an dir zweifeln. Du willst Pädagogin werden, du kannst es. Tu es.«
    Wow. So hatte noch niemand jemals mit mir gesprochen. »Irgendwie bist du der einzige, der glaubt, ich könnte es schaffen«, sagte ich langsam. »Warum?«
    Er lächelte sein charmantestes Lächeln, das, mit dem ich ihn Matilda aus der Kantine hatte becircen sehen. Und Felicity Stratton. Der Gedanke an sie, erinnerte mich wieder daran, dass Lee eigentlich verwöhnt und überheblich war. Ich musste an den heißen Kuss denken, den er Felicity an seinem ersten Schultag unter der Treppe gegeben hatte. Ein Schauder durchfuhr mich. Gleichzeitig schämte ich mich ein wenig. Lee war großartig und unglaublich hilfsbereit gewesen. Als er jetzt so neben mir saß, die Haare wie üblich romantisch verwuschelt und seine strahlend blauen Augen nachsichtig lächelnd auf mich gerichtet, hätte ich eigentlich Herzklopfen bekommen müssen. Im selben Moment setzte es ein.
    »Du bist etwas Besonderes. Vielleicht habe ich das nur als Erster erkannt«, sagte er.
    Mein Mund wurde ganz trocken. Ich schluckte. Würde er jetzt versuchen mich zu küssen? Hoffentlich nicht, denn so weit war ich auf keinen Fall. Mal davon abgesehen, dass ich außer Sebastian Hill in der vierten Klasse noch nie einen Jungen geküsst hatte. Den erzwungenen Kuss von Jack Roberts ignorierte ich nach wie vor geflissentlich.
    Er beugte sich über mich.
    Sein Finger strich sanft eine Strähne meines Haares entlang, um dann der Linie meines Kinns zu folgen.
    Kaum, dass er meine Wange berührte, durchzuckte uns beide ein Stromschlag, der ihn und mich in die Kissen zurückwarf.
    »Was ist das nur? Bist du elektrisch geladen?« Meine Stimme war ganz heiser und viel höher als normal.
    Lee starrte. Allerdings war sein Blick genauso schwer, wie der von Leonardo di Caprio, wenn er Kate Winslet auf der Titanic ansieht. Sein Atem ging auch schneller.
    »Äh, ich glaube, ich gehe besser ins Bett«, murmelte ich und erhob mich umständlich von der Couch. Lee blieb sitzen. Ich fühlte seinen Blick im Rücken, als ich die Treppe hinunterging.
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wusste ich im ersten Moment nicht, wo ich war. Dann fiel mir alles mit voller Wucht ein. Ich überlegte einen Augenblick, was ich heute tun sollte, beschloss dann aber nach Hause zu gehen, sobald Mum im Pub war. Zumindest wäre ich ihr damit einen weiteren Tag aus dem Weg gegangen. Vielleicht auch noch zwei. Wenn ich es drauf anlegte, musste ich ihr die ganze Woche nicht begegnen.
    Eine Viertelstunde später betrat ich frisch geduscht die Küche. Lee war wieder vor mir da.
    »Guten Morgen«, meinte er fröhlich und lächelte so unbekümmert, als wäre gestern Abend nichts vorgefallen. Dabei sah er mit Bartstoppeln und sogar noch verwuschelter als sonst großartig aus.
    »Ich habe geschlafen, wie ein Baby«, sagte ich und lächelte unsicher. »Gibt es hier vielleicht auch Kaffee?«
    Er zwinkerte mir zu. »Komm mit.«
    Ich folgte ihm zwei Stockwerke höher in einen weiteren Salon. Vor den bodentiefen Fenstern war ein hübscher Balkon mit schmiedeeisernem Gitter, das rundum von wildem Wein umrankt war. Auf dem Balkon war ein runder Bistrotisch liebevoll eingedeckt für zwei Personen. Lee wandte sich zur Wand, wo er eine kleine Lade aufzog, und jetzt erkannte ich zu meiner Überraschung einen Speiseaufzug, darin ein vollbeladenes Tablett.
    »Jetzt bin ich echt beeindruckt«, sagte ich anerkennend.
    Er lachte. »Klasse, was? Nicht alles Alte ist auch antiquiert.«
    »Würde ich nie behaupten«, sagte ich und wollte ihm das Tablett abnehmen, um mich mal ein wenig nützlich zu machen.
    »Quatsch, Fay. Du bist mein Gast. Setz dich, genieß die seltenen Sonnenstrahlen.«
    Es war tatsächlich ein Morgen wie aus dem Bilderbuch.
    Und von hier oben hatten wir eine fantastische Aussicht auf den Berkeley Square und das Grün seiner Bäume. Den Autolärm nahm man nur gedämpft war.
    Lee hatte ein großartiges Frühstück gezaubert: frisches Obst, Pfannkuchen, Eier, Porridge, Würstchen, Muffins, Toast, Marmelade.
    »Ich komme mir vor, wie im Ritz«, sagte ich, während er mir Rührei auf den Teller

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