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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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schaufelte.
    »Ich wusste nicht, was du magst, also hab ich alles Mögliche gemacht."
    »Ich bekomme ein richtig schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke, wie lange du dafür wahrscheinlich in der Küche gestanden hast, während ich noch im Bett lag.«
    »Musst du nicht. Iss, sonst wird es kalt und alles war umsonst.«
    Ich aß meine Eier mit Toast und von dem Obst. Wir unterhielten uns über die Schule, ein paar Lehrer und irgendwann fiel mir noch etwas ein.
    »Wo ist eigentlich dein Vater?«
    »Mein Vater?« Verwirrt sah er mich an.
    »Ja, ich hoffe, er hatte nichts dagegen, dass ich hier übernachtet habe.«
    Seine Mundwinkel zuckten, als hätte ich einen guten Witz gerissen. »Bestimmt nicht.«
    »Ist er nicht zu Hause?« Sein Verhalten irritierte mich.
    »Äh, nein. Er ist übers Wochenende weg.« Das klang wieder seltsam.
    »Bist du oft allein?«
    »Ja. Ziemlich oft. Was möchtest du heute machen?«
    Ich verschluckte mich beinahe. »Bitte?«
    »Nun ja, an deiner Stelle würde ich nicht sofort nach Hause wollen. Deswegen frage ich mich, ob du vielleicht Lust hast was mit mir zu unternehmen?«
    »Irgendwelche Vorschläge?«
    Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er sich durch die Haare fahren, weil er mit sich rang, aber im nächsten Moment hatte er sich wieder im Griff.
    »Lass uns den Tower besichtigen.«
    »Was?«
    »Ich wette, ich kann dir Sachen darüber erzählen, die du noch nicht weißt.«
    »Na, da bin ich aber gespannt. Aber nur unter einer Bedingung: Ich zahle den Eintritt.«
    Er grinste schief. »Willst du nicht lieber für dein Studium sparen?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ab morgen. Ich möchte mich wenigstens ein bisschen revanchieren.« Und vielleicht ein wenig Abstand schaffen. Ich wollte niemandem etwas schuldig sein. Vor allem niemandem, der mit dem Star Club befreundet war.
    Er sah mir in die Augen und sie verschleierten sich einen Augenblick lang, als wäre er enttäuscht. Fast, als wüsste er, was ich dachte. Aber im nächsten Moment lächelte er wieder dieses schiefe Lächeln und nickte. Wir räumten auf und fuhren mit Lees Mercedes zum Tower.
    Es wurde die vergnüglichste Führung, die ich je in London erlebt hatte. Statt mit Zahlen und Daten warf er mit Anekdoten um sich. Bloody Tower sei die falsche Bezeichnung. Seiner Zeit hatte er »Desperate Tower« geheißen. Hier hätten die kleinen Prinzen ihre Lehrer zur Verzweiflung getrieben. Einen hätten sie sogar einmal an einen Stuhl gefesselt und seine Füße ins Feuer gehalten, weil er gedroht habe, sie nachsitzen zu lassen.
    »Der Vogt hat sie erwischt, den Lehrer befreit und die Frechdachse mussten eine Woche lang die Latrinen schrubben.«
    »Jetzt weiß ich, dass du lügst«, lachte ich. »Ein Prinz, der Latrinen schrubben muss?«
    »Aber sicher, als Ritter musste man früher sämtliche Dienste verrichten, um Demut zu lernen«, erklärte Lee ernsthaft.
    »Aber sicher. Vor allem, wenn man einen Onkel hat, der König werden will und dem ein Knirps im Weg steht?«
    »Nein, Richard III. hat sie nicht umgebracht. Sie haben ihrem Lehrer ein andermal eine Efeusuppe gekocht, weil sie die Stunde schwänzen wollten. Dummerweise hat die Köchin später
ihnen
die Suppe serviert. An der Vergiftung sind die drei gestorben. Aber jeder bezichtigte Richard III., dabei waren sie nur verwöhnte, freche Kerlchen.«
    »Wie tragisch. Durch den eigenen Streich getötet.« Ich konnte darüber nur schmunzeln.
    Im Beaufort Tower erzählte Lee, Elisabeth I. habe hier ihre Unschuld an Robert Dudley verloren.
    »Die jungfräuliche Königin?«, fragte ich amüsiert.
    »Aber ja. Sie hatten sogar ein Kind, aber das ist früh gestorben. Ihre Schwester Mary sollte Patin werden, aber sie durfte nicht, weil ihr Mann Philip es ihr verbot. Du weißt schon, Katholik und so.«
    »Und wahrscheinlich hat Mary es bitter bedauert und das Kind nach Strich und Faden verwöhnt.«
    »Fast. Sie war schrecklich neidisch und es wird gemunkelt, sie habe es vergiftet.«
    »Hoffentlich hat der Kleine sie vorher noch vollgekotzt«, sagte ich trocken. Ich glaubte ihm kein Wort. Aber er war ein guter Erzähler. Oft genug schauderte es mich.
    Als wir zu den Kronjuwelen kamen, mussten wir im Vorraum, wo jeder der englischen Könige seit Wilhelm dem Eroberer seinen Stuhl hatte, anstehen. Lee machte zu jedem der Könige eine Bemerkung. Aber dann ging mir auf, dass er einen übersprang.
    »Was war mit Jakob II.? Keine Allergie auf Rosinen oder Angst vor dem Teufel oder eine Mätresse, die

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