Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)
Männer auf die wogenden Oberweiten«, zischte ich mahnend.
Der Mann neben uns wurde rot. Phyllis und Nicole stellten ihr Hüpfen schlagartig ein und passten sich seiner Gesichtsfarbe an.
Ruby sah mich arglos an. »Ich dachte, du gehst nicht zum Schulball. Gehst du jetzt mit Richard hin? Oh, lerne ich ihn dann auch kennen?«
Ich stöhnte. »Zück deinen Geldbeutel. Wir sind dran.«
Die Kassiererin nahm die Kleider der drei entgegen und begann die Bügel zu entfernen.
Der Mann neben mir gluckste vor unterdrücktem Gelächter. »Hört sich vielversprechend an. Anscheinend sind Frauen, die Männer in Dessous beraten können sehr gefragt. Da du ja heute Abend schon verabredet bist, hättest du nächste Woche vielleicht mal Zeit? Wir könnten uns bei Marks & Spencer auf die Suche nach einem passenden Outfit für mich machen.«
Ich starrte ihn groß an. Dann fand ich endlich meine Sprache wieder. »Ich verabrede mich doch nicht mit wildfremden Männern in der Damenwäscheabteilung.«
»Oh, tut mir leid. Ich sollte mich vorstellen. Ciaran Duncan.« Er streckte mir seine Hand hin.
»Felicity Morgan«, antwortete ich. Er hatte einen seltsamen Händedruck, ähnlich wie dem von Lee − und ganz ähnlich durchzuckte es mich. »Das sind Nicole Laverick, Phyllis Garraway und Ruby Whitford.«
»Sehr erfreut«, meinte Ciaran und nickte allen zu. Dann blieb sein Blick wieder an mir hängen. »Jetzt kennst du mich. Nächste Woche? Freitagabend?«
»Ach, das war kein Scherz?«, fragte ich erstaunt.
»Nein. Das meinte ich durchaus ernst.«
»Aber abends hat Marks & Spencer zu«, wandte ich ein.
Er kniff ein wenig die Augen zusammen und musterte mich. Auf seinem Mund lag ein Lächeln. »Hm. Dann muss ich mir wohl ein Alternativprogramm einfallen lassen.«
Ich schluckte und wandte meinen Blick ab. Er fiel auf einen der unzähligen Spiegel, die hier verteilt waren. Ich sah aus wie immer: ein paar Kilo zu viel, langes, strähniges Haar, nicht glatt, nicht lockig, ungeschminkt wie meistens und in den üblichen langweiligen Jeans mit Shirt und Jacke. Jemand stellte sich vor mein Spiegelbild.
»Ah, Bijou, noch hier? Was Schönes gefunden?« Flo hatte uns gesehen und kam auf mich zu. Dann entdeckte sie Ciaran. Ihre Augenbrauen hoben sich anerkennend. "O là là. Du hast tatsäschlich was gefunden, du schlimmes Mädchen.«
Ich fühlte mich so rot werden wie ihre Haare.
»Wenn du ein Styling brauchst, 'hast du ja meine Karte. Ruf an. Ich helfe dir. Bisous, Chérie.« Sie küsste mich links und rechts auf die Wange und entschwand winkend.
Der Blick in den Spiegel hatte mir gezeigt, dass ich ihr Angebot annehmen sollte. Gleich drei tolle Männer wollten mit mir ausgehen. Ich wäre verrückt, wenn ich es nicht täte.
»Nächste Woche Freitag kann ich nicht.« Ich musste zum zweiten Mal in der Bar zur Probearbeit. »Wäre dir Freitag nach Weihnachten recht?«
Er nickte. Ich schrieb ihm meine Handynummer auf eines der Preisschilder.
»Kennst du die Porterhouse Bar am Covent Garden? Um acht?«, fragte er. Ich nickte. »Prima. Ich melde mich vorher noch mal. Bisou, Chérie!« Er grinste, nahm meine Hand, zog mich an sich und küsste mich links und rechts auf die Wange wie Florence. Meine Wangen brannten jetzt noch dunkler als zuvor.
Kaum waren wir außer Sichtweite, ging das Feuer los.
»Ich fass es nicht!«, schrie Phyllis und begann wieder zu hüpfen.
»Du hast drei Dates? Mit drei unglaublichen Typen. Wie schaffst du das bloß?«
»Mit wem gehst du denn jetzt zum Schneeflockenball? Mit Richard Cosgrove oder diesem Typen?«, fragte Ruby.
»Weder noch«, stöhnte ich. »Ich gehe mit Lee. Das bin ich ihm schuldig.«
»Ach, wenn du nur aus Mitleid mit einem Jungen dahin gehst, könntest du ihn auch jemand anderem überlassen«, bemerkte Nicole spitz.
Oh, oh. Sie ist eifersüchtig, ging mir schlagartig auf. »Nein. Ich mag Lee wirklich gern«, widersprach ich ruhig.
Nicole blieb direkt vor mir stehen. »Ach ja? Seit wann?«
Die Frage war wohl berechtigt, da ich aus meiner anfänglichen Abneigung gegen ihn keinen Hehl gemacht hatte. Aber in den letzten Wochen hatte sich meine Einstellung gewandelt. Vor allem, seit er mich so großzügig bei sich hatte wohnen lassen.
»Findest du es okay, hinter seinem Rücken mit anderen Typen auszugehen?«
»Lass sie, Nicole«, sprang Phyllis ein. »Auf den letzten Bällen war sie immer nur Zaungast. Gönn es ihr doch.«
»Das stimmt«, pflichtete Ruby ihr bei. »Sie hat immer auf unsere
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