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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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kleine französische Amerikanerin vor mir. Ihre Haare waren noch genauso stoppelig wie beim letzten Mal, allerdings diesmal ketchuprot. »Wie es aussieht, gehst du wieder zu einer Party. Ist Richard wieder in der Stadt?«
    Ich wurde knallrot. »Nein, ich begleite meine Freundinnen.« Meine Güte, wie hieß sie doch gleich?
    »Ist Lee auch da? Ich brauch seinen Kopf. Kannst du ihm meine Telefonnummer geben? Er muss mich unbedingt anrufen.« Flo reichte mir eine Visitenkarte. Der Name fiel mir im selben Moment ein, in dem sie mir die Karte in die Hand drückte. Ich warf einen Blick darauf. Oh, Flo stand für Florence.
    »Ich richte es ihm aus«, sagte ich artig und verstaute die Karte in meinem Geldbeutel.
    »Oh, ich habe noch was für dich«, sagte Florence und wühlte in ihrer riesigen Handtasche. Phyllis, Ruby und Nicole kamen neugierig näher.
    »Ah, 'hier ist es ja«, rief die quirlige Frau auf einmal und hielt triumphierend ein Foto in die Höhe.
    Hinter mir hörte ich Nicole scharf die Luft einziehen.
    »Donnerwetter, Felicity, das sieht ja stark aus«, meinte Phyllis staunend. Nicole hatte Mund und Augen weit aufgerissen. Es war das Foto von Lee und mir in Georges Boutique, kurz bevor wir mit dem Taxi an den Leicester Square gefahren waren.
    »Wow, Lee sieht wie ein Model aus. Wer ist die tolle Frau an seiner Seite?«, fragte Ruby arglos.
    Phyllis grinste zu mir und rollte mit den Augen.
    »Das ist Felicity«, erklärte Nicole. Ihr Ton war seltsam dünn und scharf.
    »Ach, Bijou, deine Haare sind so 'herrlich«, sagte Florence und fasste in meine herunterhängenden Strähnen.
    Ich konnte absolut nichts
Herrliches
darin sehen und nach den Gesichtern von Ruby und Nicole zu urteilen, die beiden auch nicht.
    Aus Florence immenser Tasche drangen die Töne von Jacques Brels La Mer . »Ai, mein Cellphone . Küsschen, Fée, denk an Lee, ja? Bis bald.«
    Mit dem Handy am Ohr verschwand sie zwischen den Kleiderstangen.
    »Habe ich jetzt geträumt oder war da wirklich eine kleine Französin, die Felis Haare mag?«, fragte Nicole noch immer baff.
    »Sie ist eigentlich Amerikanerin«, erklärte ich kleinlaut.
    »O Feli! Du hast uns gar nicht erzählt, dass du schon eine Robe für den Schulball hast«, meinte Ruby entrüstet. »Ich dachte, du gehst nicht hin.«
    »Von wegen Beth Ditto«, murrte Nicole und starrte wieder auf das Foto, als wollte sie es sich einprägen. »Das Kleid ist umwerfend. Ist das etwa ein Designer-Outfit?«
    »Jon George«, antwortete Phyllis statt meiner. Ich sah sie verblüfft an. Sie zuckte mit den Achseln. »Hey, ich war letztes Frühjahr auf seiner Modenschau, schon vergessen? Das war eines von den Modellen, die vorgestellt wurden und in das ich mich sofort verliebt hatte.«
    »Du kannst dir ein Jon-George-Kleid leisten?« Nicoles Augen drohten aus dem Kopf zu fallen.
    »Das war nur geliehen«, log ich schnell. Wenn sie jetzt noch erfuhren, dass Lee mir alles besorgt hatte, wären sie restlos beleidigt. Und sollten sie je erfahren, für welchen Anlass, könnte ich mir wahrscheinlich neue Freunde suchen. Ob das Lees Absicht war? Mich von ihnen zu distanzieren? Sofort leistete ich Abbitte. »Habt ihr denn was gefunden? Phyllis, das blaue mit den weißen Applikationen sah toll aus«, lenkte ich ab. »Dir steht am besten rosa«, sagte ich zu Nicole.
    Ruby entschied sich für ein mintgrünes Kleid mit Strass-Steinen und wir machten und auf den Weg zur Kasse − wo eine ellenlange Schlange auf uns wartete.
    »O nein!«, stöhnte Nicole, als sie das sah. »Sollen wir einen Kaffee trinken gehen und später wiederkommen?« Sie deutete zu dem Restaurant weiter hinten auf der Etage.
    »Ich glaube nicht, dass wir mit der unbezahlten Ware dorthin dürfen«, meinte Phyllis skeptisch. »Ach, kommt, wir stellen uns an und überlegen, was wäre, wenn plötzlich Richard Cosgrove hinter uns stünde.« Sofort kicherten wir los. Ein altes Spiel, das noch immer seinen Reiz hatte.
    »Ich würde ihm anbieten, ihn vorzulassen«, sagte Ruby.
    »Falsch!«, rief Nicole amüsiert. »Dann ist er ja noch vor uns fertig und weg. Ich würde mich als neutrale Beraterin anbieten für die Klamotten, die er gekauft hat.«
    »Hier ist die Damenabteilung«, sagte ich trocken.
    »Na und? Da kenne ich mich am besten aus."
    »Ihr glaubt doch nicht, dass Richard Cosgrove Damenwäsche trägt?«, fragte Ruby mit großen Augen.
    Phyllis, Nicole und ich kicherten. »Nein, Ruby, bestimmt nicht«, erklärte ich ihr.
    »Man kann nie wissen …«,

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