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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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möglich einen Tümpel finden und dann würde ich Mildred rufen. Lees Stalkerin hin oder her. Es gab mit Sicherheit noch mehr Verflossene als Deirdre. Immerhin ertrug ich auch fast täglich Felicity Stratton. Wie schlimm konnte eine Nymphe dann werden?
    »Und zu Essen haben wir auch nichts«, rief hinter ihm ein Mann mit schwerem, zotteligem Bart. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem durchgeknallten Typen aus Hangover.
    Ich wäre überglücklich, wenn ich gleich in einem billigen Hotelzimmer in Las Vegas aufwachen würde. Ein Tiger im Bad konnte nicht so unangenehm sein wie ein paar Tage mit diesen Typen im Wald - ohne fließendes Wasser. Diese Erfahrung hatte ich schon einmal gemacht. Wenn auch in einem anderen Jahrhundert.
    »Das reicht schon«, sagte Lee. Er war in ein paar Hosen geschlüpft und stülpte sich nun einen Kittel über. Die Hosen reichten ihm nur bis zum Knie, der Kittel allerdings …
    Ich konnte nicht anders. Ich musste grinsen.
    Der Kittel verdeckte gerade die obere Hälfte seiner Brust und sah aus wie ein mittelalterlicher BH. Lee überragte die Menschen hier um zwei Köpfe. Sogar ich war größer als die meisten.
    Auch die Männer lachten.
    Ihr Anführer musterte Lee wohlwollend. »Ich glaube, du könntest uns ganz nützlich sein. Sofern du dich leise zu bewegen weißt.« Sein Blick glitt zu mir in dem löchrigen Teil. »Deine Frau allerdings … das könnte Schwierigkeiten geben.«
    »Keine Bange. Ich bin nicht seine Frau«, erklärte ich schnell.
    Sofort sahen mich wieder alle an.
    »Halt. Den. Mund!« , hörte ich Lees Stimme in meinen Gedanken.
    »Ich bin seine Schwester«, versuchte ich die Situation zu retten. Ich sah die misstrauischen Gesichter. Natürlich glaubten sie mir nicht. Ich sah Lee überhaupt nicht ähnlich.
    »Nun gut, Schwester des Riesen, habt ihr auch Namen?« Zumindest der Anführer schien sich zu amüsieren. Seine goldbraunen Augen blitzten belustigt.
    »Das ist Robin Hood und ich bin Maid Marian. Und wer seid ihr?«, sagte ich.
    »Wir sind die fröhlichen Gesellen des Waldes«, rief uns ein anderer vom Feuer aus zu.
    Alle lachten schallend.
    Der Anführer grinste. »Mein Name ist Robert Smith. Und du, Schwester von Robin, darfst mich der Einfachheit halber Rob nennen.« Er machte einen Schritt auf mich zu und strich mir sanft über die Wange.
    Lee neben mir versteifte sich. »Finger weg.«
    Roberts Augen wanderten zu Lee und das Grinsen wurde breiter. »So viel zu deiner Schwester . Ich sag dir eines, mein Freund.« Er trat einen Schritt näher an Lee heran und sein Gesicht und Tonfall wurden ernst. »Lüg mich nie wieder an. Lügner und Betrüger haben keinen Platz unter uns.«
    Lee blieb ungerührt und sah mit seiner arrogantesten Miene auf ihn herab. »Unter Dieben und Geächteten?«
    Robert blinzelte einen Moment. »Falls wir dir nicht gut genug sind, bitte, es steht dir frei zu gehen.«
    Es war mucksmäuschenstill und alle zogen mit einer unmissverständlich drohenden Bewegung ihre Waffen. Das einzige andere Geräusch war das Singen der Vögel.
    Mir wurde klar, sobald wir versuchten zu gehen, würden sie uns umbringen. »Rob, hättet ihr was zu trinken? Ich sterbe vor Durst. Und gibt es in der Nähe einen Bach oder Teich oder so was, wo ich mich ein wenig frisch machen könnte?«
    Einen Moment lang geschah nichts.
    Dann endlich sagte der Anführer zu mir: »Komm mit.«
    Mit einem letzten Blick auf Lee ging er voraus.
    Ich drehte mich ebenfalls kurz zu Lee um. Beherrsch dich!, dachte ich mit eindringlichem Blick.
    Lee kniff den Mund zusammen.
    Robert führte mich zu einer Stelle, von wo man das Lager nicht mehr sehen konnte. Ein kleiner Bach plätscherte zwischen dichten Weiden, aber es roch recht unangenehm. Robert blieb in einiger Entfernung stehen und ich verstand, was für ein Platz das hier war. Hier wimmelte es vor fäkalen Tretminen.
    »Ich wollte mich wirklich waschen«, erklärte ich ihm und achtete jetzt ganz besonders auf den Boden.
    »Oh! Na dann, komm mit.« Er ging den Bachlauf entlang und blieb erst nach einer ganzen Weile stehen. Hier hatte sich das Wasser zu einem kleinen Weiher angesammelt. »Wenn du dich richtig waschen möchtest, lass ich dich ein wenig allein und besorg dir was anderes zum Anziehen. Sei nur vorsichtig. In der Mitte kann man nicht mehr stehen.«
    »Ich kann schwimmen«, erklärte ich ihm und zog den groben Kittel mit einer einzigen Bewegung über den Kopf.
    »Prüde bist du ja nicht gerade«, meinte Robert und grinste

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