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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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gute Figur als Bond-Girl.« Er zwinkerte mir zu.
    Meine Wangen begannen zu glühen.
    »Ich warne euch, ihr beiden«, sagte hinter uns die Stimme von Robert, dem Anführer der Rebellen. »Wenn ihr anfangt rumzumachen, müsst ihr gehen.«
    Ich warf Lee einen Blick zu. Er wirkte genauso ertappt, wie ich mich fühlte. Dabei hatten wir nicht einmal rumgemacht .
    Robert hatte mir ein paar wärmere Kleider gebracht. Leider immer noch nichts für meine Füße. »Beim nächsten Überfall, bekommst du ein paar Schuhe«, versprach er mir.
    So richtig beruhigt war ich dadurch nicht.
    Zwei Stunden später war mir egal, woher die Schuhe kommen sollten. Hauptsache, meine Füße wurden wieder warm. Ich hielt sie so nah wie möglich ans Feuer.
    Müßiggang oder Lagerfeuerromantik gab es hier allerdings nicht. Jeder hatte was zu tun oder bekam eine Aufgabe zugeteilt. Da ich hier die einzige Frau war, sollte ich kochen. Die Männer legten mir ein paar Möhren, Zwiebeln und zwei tote Hasen hin.
    »Was soll ich damit?«, fragte ich den Rothaarigen mit schulterlangen, strähnigen Haaren.
    »Kochen«, sagte er langsam, als wäre ich taub und müsse seine Lippen ablesen.
    »Schon klar. Aber wie? Ich habe noch nie einen Hasen gekocht.«
    Er sah mich neugierig an und sein Tonfall änderte sich. »Und ich dachte, du wärst nicht ganz dicht. Vorhin das Gestottere und dann diese Frage …«
    »Vielen Dank«, entgegnete ich trocken. »Also, weißt du, wie man so was zubereitet?«
    Er grinste, zog ein Messer aus seinem Gürtel und begann zu meinem Entsetzen das eine Tier aufzuschneiden.
    Davon würde ich keinen Bissen zu mir nehmen.
    »Kommst du aus Sheffield oder Nottingham?«, fragte er, während er das Fell langsam abzog.
    »Ich bin aus London«, sagte ich und roch an ein paar Kräutern, die der Tierfeind mir soeben hingelegt hatte. »Sind die giftig?«, fragte ich ihn.
    Er sah mich nur an und ging wieder.
    »Nein«, erklärte der Rothaarige. »Das ist Wieseknopf, Liebstöckel, Petersilie und Dragun. Ich glaube, ich koche besser.«
    Beschämt roch ich erneut an den Kräutern. »Bitte, lass es mich versuchen. Habt ihr Salz?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Dann musste der Liebstöckel reichen.
    Der Rothaarige half mir den Kessel über dem Feuer richtig zu positionieren und das Feuer zu entfachen. »Ich heiße John«, sagte er schließlich.
    »Felicity.« Wir lächelten uns an.
    »Ich dachte, du heißt Marian «, warf er mir vor.
    »Da kannte ich euch ja noch nicht.«
    John grinste. »Dafür, dass ich dachte, du wärst blöd, bist du ganz schön schlagfertig.«
    »Ein Händlerzug ist noch ungefähr vier Meilen entfernt«, rief Robert auf einmal. »Wir werden sie an der Eiche überfallen. Alles wie gehabt. Robin, kannst du mit Pfeil und Bogen umgehen? Oder ist dir ein Schwert lieber?«
    »Pfeil und Bogen sind in Ordnung«, erklärte Lee zu meiner Überraschung.
    »Hier.« Er bekam die Waffen zugeworfen.
    Lee fing sie mit geübtem Griff auf und prüfte die Spannung der Sehne. Ich sah ihm neugierig zu. Was mochte er noch können, von dem ich nichts wusste?
    »Du bleibst mit Much hier. Sieh zu, dass so viel wie möglich zu Essen da ist, wenn wir wiederkommen«, sagte Robert zu mir. »Bekanntlich ist danach der Hunger groß.«
    Ein anzügliches Lachen erschallte, dann machten sich die ersten auf den Weg.
    Lee kam noch einmal auf mich zu. »Pass auf dich auf, während ich weg bin, ja? Kein Baden im Teich, keine Ausflüge in den Wald.«
    Ich nickte. »Und du? Kann dir nichts passieren?«
    Lee zog einen Mundwinkel höher als den anderen. »Unverwundbar bin ich nicht. Aber ich bin schnell.«
    Ehe ich es begriff, hatte er mir einen Kuss auf die Wange gehaucht. »Ich besorge dir ein paar Schuhe und Strümpfe.« Dann folgte er den anderen.
    Und die Warterei begann.
    Much sprach nicht. Der alte Mann hatte sich auf einen Holzklotz am Eingang einer Hütte gesetzt und beäugte aus der Entfernung jede meiner Bewegungen.
    Ich hörte nur noch Vogelzwitschern und Much ab und an spucken. Die Hasen hatte ich mit sämtlichen Kräutern und dem Gemüse in den Kessel geworfen. Während sich das Fleisch langsam von den Knochen löste, überdachte ich die Vorfälle von heute und versuchte alles, was ich über das zwölfte Jahrhundert wusste – und was nicht mit Robin Hood oder Ivanhoe zu tun hatte - auszukramen. Das war erschreckend wenig: Richard Löwenherz war König und auf Kreuzzug, Prinz John hatte die Regentschaft und wollte zusätzlich die Krone. Meine kalten Füße

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