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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Ein Auflauf stand neben einem frischen Salat auf dem gedeckten Küchentisch und Mum hatte ungewöhnlich viel Zeit für vier Uhr nachmittags. Normalerweise war sie zu dieser Stunde immer in Hektik, um in den Pub zu kommen. Heute nicht.
    Dabei hätte ich mich so gern ins Bett gelegt. Ich hatte unendlich viel Schlaf nachzuholen.
    Mum füllte meinen und ihren Teller. Erst dann fragte sie, wo ich die letzten Tage gewesen sei. Ich antwortete, ich hätte bei Lee übernachtet.
    »Ist dieser Lee jetzt dein fester Freund?«
    »Hm?« Ich kaute lustlos auf den überbackenen Nudeln. Es schmeckte sehr gut, ich war nur zu müde, um es richtig zu würdigen.
    »Nun, du verschwindest des Öfteren für ein paar Tage und Nächte, seitdem du ihn kennst. Ich würde gern wissen, ob es dir ernst mit ihm ist.«
    War es ernst mit Lee? Von der Prophezeiung mal abgesehen? »Ich weiß nicht«, antwortete ich ehrlich.
    »Also mit Richard Cosgrove war es anfangs ernst und jetzt? Er hat sich am Sonntag gemeldet und wollte dich sprechen.«
    Sonntag war ich von Drachen entführt worden.
    »Felicity, hörst du mir zu?«
    Ich sah auf.
    Mum hatte sich vorgebeugt und sah mir ins Gesicht. »Du siehst furchtbar aus. Ich will gar nicht wissen, wo du dich mit diesem Lee überall herumtreibst. Bitte versprich mir, dass keine Drogen im Spiel sind.«
    »Nein, Mum.« Ich lächelte sie an. »Keine Drogen. So gut müsstest du mich doch kennen.«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich kenne keines meiner Kinder mehr wirklich. Ich frage mich in letzter Zeit oft, ob es nicht ein großer Fehler war, nach London zu ziehen.«
    Das riss mich dann doch aus meiner Lethargie. So hatte Mum noch nie geklungen. Ich hatte immer gedacht, der Pub wäre ihr Lebensinhalt.
    Sie sah meinen Blick und lächelte ein wenig schmerzlich. »Aber Cornwall bot keine Zukunft mehr. Meine Witwenrente und die meiner Mutter reichten vorne und hinten nicht.«
    »Das wissen wir, Mum«, sagte ich leise. »Mach dir nicht so viele Gedanken. Ich habe hier Freunde, die ich um nichts in der Welt eintauschen möchte.«
    Sie lächelte müde. »Trotzdem. In Cornwall habt ihr euch, deine Geschwister und du, immer gut verstanden. Hier geht ihr getrennte Wege. Das ist nicht richtig.« Sie seufzte und ergriff meine Hand über den Tisch hinweg. »Weißt du, Feli, ich war noch nie so unruhig wie in den Wochen, als du nicht nach Hause gekommen bist. Ich hätte dich anrufen sollen, aber man hatte mir vorübergehend das Telefon abgeschaltet. Mike, Ed und Stanley sollten nicht mitbekommen, dass du weg warst. Ich schäme mich dafür, aber ich wusste nicht, wie ich dich suchen sollte, ohne die Polizei einzuschalten. Und das wollte ich nicht, denn ich war mir sicher, dass du bei einem deiner Freunde untergekommen warst. Ich schäme mich sehr dafür, aber ich habe mich beinahe noch mehr geschämt dir in die Augen zu sehen.«
    Ich schluckte und sah Mum an. Sie hatte sich entschuldigt und ich konnte sehen, wie sehr sie darunter litt. Unter der ganzen Situation.
    »Feli, bitte versprich mir, nicht mehr einfach über Nacht wegzubleiben. Ich mache mir Sorgen. Um jedes meiner Kindern. Anna bereitet mir im Moment fast noch mehr Kummer.«
    »Anna?«, fragte ich überrascht. »Aber sie hat doch alles, was sie immer wollte.«
    »Es ist nur ein Gefühl. Jacob hat nächste Woche Geburtstag. Ich weiß, dass Weihnachten eine Katastrophe war, aber würdest du hin gehen und ihm gratulieren?«
    »Natürlich«, versprach ich sofort.
    Mum nickte. Dennoch schob sie ihr Essen weiterhin von links nach rechts. »Soll ich Anna sagen, dass dein Freund uns begleitet?«
    Das käme dann einer offiziellen Ankündigung gleich. Das wäre nicht nur mir und meiner Familie klar, sondern auch Lee. Aber was sprach dagegen? Wenn ich an gestern Abend und den Beinahe-Kuss in der Kammer in Nottingham dachte, wurde mir ganz warm und mein Herz begann etwas schneller zu schlagen. Schlug Lees Herz jetzt auch etwas schneller? Dann würde er wissen, dass ich jetzt in diesem Moment an ihn dachte.
    Mum sah mich an. Sie lächelte. »Ich sage ihr, er kommt mit. Jetzt muss ich in den Pub.« Sie erhob sich und ließ mich mit glühenden Wangen zurück.

AUFSTAND AM HORTON COLLEGE

    Ein heißes Bad mit extrem viel Badeschaum und eine durchgeschlafene Nacht später war ich wieder richtig fit und freute mich auf die Schule. Nachdem ich gestern der Inquisition meiner Freunde hatte standhalten müssen, lag heute sogar ein ganz entspannter Schulalltag vor mir. Lee wich nicht von meiner

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