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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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… nett. Ich warf einen Blick zum Königstisch. Lee sah mich an. In diesem Moment überlegte ich Sir Williams Angebot anzunehmen.
    Lees Stirn umwölkte sich. Die Königinmutter beugte sich zu ihm und sagte etwas. Er sah mich noch immer an und ich dachte: Antworte ihr und sieh zu, dass wir hier verschwinden können. Du kannst tun, was immer dazu nötig ist. Lees Lippen umspielte ein diabolisches Grinsen.
    Wieso hatte ich das gesagt? Wie weit würde er gehen, um sein Ziel oder die Ziele seines Königs zu erreichen? Angewidert wandte ich mich um und eilte in die Küche.
    Es wurde schon hell, als ich endlich in meine Kammer kam. Müde schloss ich die Tür und lehnte mich einen Augenblick lang mit geschlossenen Augen dagegen. Als ich die Augen wieder öffnete, fiel mir die auf dem Hocker neben meinem Bett liegende Rose in die Augen.
    »Ich hoffe, du magst Rosen«, hörte ich Lees Stimme. Er lehnte an der Wand hinter der Tür.
    Müde setzte ich mich auf die Bettkante. Lee hatte mir eine Rose besorgt. Was sollte ich davon halten?
    »Es tut mir leid, Fay.«
    Ich sah ihn an.
    Er stieß sich von der Wand ab und kam langsam auf mich zu. Er erschien mir so groß, ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn weiter anzusehen. Das fiel Lee auch auf. Er ließ sich auf ein Knie nieder. Jetzt waren wir auf Augenhöhe. »Fay, glaubst du mir, wenn ich dir sage, das ist alles Schauspielerei?« Seine markanten blauen Augen sahen mich flehend an. »Sie hat mir bereits ein paar Dinge anvertraut. Spätestens Morgen werde ich herausfinden, wo sich die Insignie befindet.«
    Daran zweifelte ich keine Sekunde.
    »Du selber hast gesagt, ich soll tun, was nötig ist«, sprach er weiter. »Wenn ich weiß, wie ich zum Ziel kommen kann, wieso sollte ich es nicht nutzen?« Er benetzte seine Lippen.
    War er etwa nervös?
    »Ein wenig«, antwortete er auf meine Gedanken. »Die Königinmutter hat mir ein unmissverständliches Angebot unterbreitet.«
    Aber – sie ist doch so viel älter?, durchzuckte es mich. Und trotzdem noch wahnsinnig attraktiv, raunte eine leise Stimme in mein Ohr, die verdächtig nach mir selber klang.
    Er umfasste meine Oberarme. »Fay, ich habe das Angebot abgelehnt. Das kam nie in Frage. Seit du da bist, hat sich alles geändert. Für mich hat sich alles verändert. Ich sehe jede deiner Bewegungen, ich spüre deine Stimmung durch den ganzen Saal hindurch. Meine ganze Welt dreht sich nur noch um dich. Leg bitte einmal deine Hand auf meine Brust.« Als ich ihn verständnislos ansah, nahm er meine Hand, umwickelte sie sorgsam mit seinem Ärmel, um den Stromschlag zu vermeiden, und drückte sie an seine Brust.
    Erst fühlte ich nichts. Dann spürte ich seinen Herzschlag. Erstaunt sah ich ihn an. Ich hatte Lees Puls bereits ein paar Mal gespürt. Er hatte mir einmal erklärt, Elfen und auch Halbelfen hätten mit ihrer geringen Körpertemperatur einen sehr langsamen Pulsschlag. Aber Lees Herz schlug jetzt schneller. Fast so schnell wie …
    »Es hat deinen Rhythmus angenommen«, sagte Lee leise. »Unsere Herzen schlagen im Gleichklang. Wenn deines stolpert, stolpert auch meins. Wenn deines schmerzt, schmerzt auch meines. Zwei Herzen, verbunden zu einem.«
    Ich starrte Lee an. Seine schönen Augen, seine geschwungenen Lippen, der klare Schnitt seines Kinns und die perfekt geformten Augenbrauen, die edle Nase. Ich beugte mich vor und wollte ihn küssen. Es gab keine Zweifel mehr, keine Bedenken.
    In genau diesem Moment flog die Tür auf und krachte gegen die Wand. Erschrocken zuckte ich zurück, Lee sprang auf.
    In der Tür stand William FitzGerald und versuchte sein Gleichgewicht wiederzufinden.
    »Ui«, lallte er und sah von Lee zu mir und wieder zu Lee. »Jetzt ist mir klar, warum du nicht mit mir baden wolltest. Ob das die Königinmutter weiß? In Bezug auf diesen neuen Lustknaben würde sie wohl zum ersten Mal in ihrem Leben extrem eifersüchtig reagieren.«
    Hatte Lee sie etwa geküsst? Und damit an sich gebunden? Ich starrte ihn an, aber er ließ den betrunkenen Ritter nicht aus den Augen.
    Ich räusperte mich. »Was wollt Ihr hier, Mylord?«
    Zu meiner grenzenlosen Verblüffung fiel augenblicklich alle Trunkenheit von ihm ab. »Mich davon überzeugen, dass du nicht den Elfen verfällst«, sagte er und trat ins Zimmer. »Wir dachten uns bereits, dass du mit einem von ihnen unterwegs bist.«
    Jetzt erkannte ich die Stimme wieder. Mein Entführer! Derjenige, der mich zu den Drachen gebracht hatte. »Besser als mit einem von

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