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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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und wollte nicht? Das waren ja ganz neue Töne.
    »Geh wieder in den Unterricht, Felicity. Zwei Tage wirst du wohl ohne ihn auskommen. Es ist ja nicht das erste Mal.«
    Was war hier los? Ich erhob mich langsam. »Kommt er wirklich wieder?«, fragte ich zaghaft.
    Dieses Mal war Ciarans Lächeln sanft. »Ganz bestimmt. Mach dir nicht so viele Gedanken. Am preußischen Hof gibt es keine Drachen.«
    Als ich den Raum verließ, saß Ciaran noch immer hinter seinem Schreibtisch, in Gedanken versunken.
    Lee fehlte mir. Entsetzlich. Mehr noch als in den Monaten, in denen er in Gefangenschaft gewesen war. Lag es an meiner Sorge um ihn? Was, wenn er wieder gekidnappt worden war? Preußen im achtzehnten Jahrhundert war doch hoffentlich sicher. Wo war er überhaupt in Preußen? Wieder an einem Hof? Ob er wieder mit den Damen dort flirtete? Mit Sicherheit. Sonst wäre es nicht Lee. Obwohl seine Liebeserklärungen sehr überzeugend gewesen waren. Verdammt, konnte er sich nicht irgendwie melden und sagen, dass es ihm gutging?
    Ich schlief sehr schlecht in dieser Nacht. Immer wieder träumte ich von Drachen, glühenden Augen, gespaltenen Zungen, speicheltriefenden Lefzen und Lee, der in Ketten hing und von einer Dame mit wallenden Röcken und extrem tiefgeschnittenem Mieder, Weintrauben in den Mund geschoben bekam.
    Als ich am Morgen in den Spiegel schaute, sah ich beinahe so mitgenommen aus, wie zu Pub-Zeiten. Zum Glück hatte ich noch genug Zeit, um meine Haare ordentlich zu kämmen, die Zähne ausgiebig zu putzen und mit ein wenig Makeup die Ringe unter meinen Augen auszugleichen. Sobald Lee zurück wäre, sollte er für mich beim Kronrat ein Telemedium beantragen, damit ich auch außerhalb vom Handy-Zeitalter mit ihm in Kontakt bleiben konnte.
    Der Tag kam mir heute entsetzlich lang vor. Nach jeder Schulstunde fragte ich mich, ob er wirklich zurückkäme. Und was sollte ich tun, wenn er es nicht tat?
    Ich würde ihn wieder suchen müssen. Was sonst?
    Zumindest der Alltag hatte sich etwas normalisiert. Mum war im Pub, als ich nach Hause kam. Sie hatte eine Dose Fertignudeln aufgewärmt. Dieses Mal gab es keinen Salat. Ich aß nichts, zappte ein wenig durchs Fernsehprogramm und ging am Abend zum Französischkurs. Jack Roberts warf mir dauernd glühende Blicke zu. Ich ignorierte ihn. Zum Glück hatte er mit Cynthia eine Fahrgemeinschaft und konnte mir deswegen nicht auflauern.
    Ich ging schnurstracks nach Hause und legte mich ins Bett. Noch zwei Mal schlafen, dann wäre er wieder da. Auf meinem Nachttisch stand der Stalagmit aus ›Fays Grotte‹. Mit ihm vor Augen schlief ich ein. Und träumte.

CORNWALL

    Der Traum war so realistisch, dass ich erst dachte, ich wäre wieder in der Zeit gesprungen. Ich stand auf einem Friedhof und der kam mir ziemlich bekannt vor. Nur befand sich dieser Friedhof nicht in London. Er war in Cornwall. Eine Frau bewegte sich auf mich zu. Es war … Mum!
    Ich sah sie zum Friedhof kommen. Sie ging aufrechter und war von hinten schmaler als heute. Sogar von hier aus konnte ich ihre Tränen erkennen. Ich wusste, wo sie stehen bleiben würde. An Dad’s Grab. Ich hatte nur nie zuvor gesehen, dass sie dort in die Hocke ging und bitterlich weinte. In der Ferne standen ein paar Menschen, sie wandten sich beschämt ab.
    Ich hatte mich immer gefragt, warum Mum seit Dads Tod keinen anderen Mann mehr an sich herangelassen hatte. Sie war eine hübsche Frau, zierlich, brünett, mit diesen beneidenswerten braunen Rehaugen. Sie hätte mit Sicherheit wieder jemanden gefunden. Jetzt wusste ich, warum sie allein blieb. Sie konnte meinen Vater nicht vergessen. Bis hierher hörte ich sie seinen Namen rufen. Es war erschreckend.
    Es dauerte eine Weile, bis sie sich gesammelt hatte, ein Kreuz über dem Grab schlug und ging. Ich folgte ihr in sicherem Abstand. Sie ging zurück zu ihrem Elternhaus. Schon von weitem konnte man das Geschrei hören. Babygebrüll, das von der schrillen Stimme meiner Grandma übertönt wurde.
    »Nein, ich nehme es nicht. Es ist widernatürlich und sollte ausgesetzt werden.«
    Die Stimme meines Großvaters antwortete beinahe ebenso laut, aber gefasster: »Sei still, Sally! Wenn die Feen dich hören, bringen sie noch mehr Unglück über uns. Reicht es nicht, was Tom zugestoßen ist?«
    Ich sah, wie Mum kurz innehielt. Dann betrat sie das Haus. Ich blickte mich um. Niemand war auf der Straße. Das war nichts Ungewöhnliches in diesem kleinen Nest. Ich schlich mich näher, direkt hinter den kleinen

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