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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Augen. »Lass uns verschwinden.« Ich fasste nach dem Türgriff. »Äh, Lee?« Dieses Mal blieb ich ruhig. Ich schrie nicht. Ich hüpfte nicht, obwohl mir danach zumute war. Ich drehte mich nur mit einem breiten Grinsen zu ihm um. »Wir haben den Halsreif!« Der bronzene Ring, der als Türgriff fungierte war tatsächlich der gesuchte Halsreif.
    Lee griff in seine Hosentasche. Der Karfunkel blinkte in allen Farben, schnell und hektisch. Lee wurde blass.
    »Was ist? Was ist geschehen?«
    »Die Drachen haben sich zum Kampf versammelt. Sie marschieren gen Avalon. Dort wird es zur Schlacht kommen. Ich muss sofort dorthin. Vorher bringe ich dich nach Hause.«
    »Ich komme mit.«
    »Auf keinen Fall! Hast du nicht gehört? Es wird gekämpft werden!«
    »Ich bin doch angeblich die Retterin der Elfen oder der Drachenwelt. Vielleicht kann ich was verhindern? Nimm mich mit oder ich komme alleine hin. Das fällt mir nicht weiter schwer. Ich habe einiges gelernt. Und ich weiß jetzt, wer der Verräter ist.«
    Lee sah mich groß an.
    »Aber zuerst müssen wir die Insignien vernichten.«
    »Vernichten?« , wiederholte Lee und seine Stimme überschlug sich.
    »Natürlich. Es ist sonst nicht ausgewogen. Die Insignien dürfen keinem in die Hände fallen. Die Schlacht findet auch ohne sie statt.«
    »Felicity, wenn wir die Insignien vernichten …«
    Ich legte beschwörend eine Hand auf seine Brust. »Ich weiß, dass du dein ganzes Leben lang nach ihnen gesucht hast. Aber überleg doch mal. Geben wir sie den Elfen, werden Menschen wie Ciaran sterben. Paul ist bereits tot. Geben wir sie den Drachen, sind wir dran. Ich möchte nicht für den Tod weiterer Personen verantwortlich sein. Und außerdem haben sie ja ihre Insignien. Jede Seite hat welche.«
    Lee sah mich lange an. Endlich nickte er. »Du hast Recht. Es sind genug Menschen oder Elfen wegen der Insignien gestorben. Aber wie vernichten wir sie?«
    »Im Feuer. Der Umhang lässt sich ganz leicht verbrennen. Nur die Krone und der Halsreif müssen eingeschmolzen werden. Ebenso der Bernstein. Wir haben an der Schule einen Brennofen für die Tonarbeiten im Kunstunterricht.«
    »Du hast an alles gedacht, was?« Lee zögerte nur kurz, dann legte er den Arm um meine Taille und wir sprangen zurück auf den Tower Hill.
    Um diese Uhrzeit war niemand mehr in der Schule. Nicht einmal mehr die Putzfrauen.
    Es war ein Leichtes, den Ofen anzuwerfen und zu warten, bis er die nötige Hitze erreicht hatte. Durch das kleine Sichtfenster beobachteten wir, wie die Gegenstände langsam zu schmelzen begannen. Den Umhang hatten wir schon vorher in einem leeren Mülleimer auf dem Schulhof verbrannt.
    Als sich das Metall der schlichten Krone endgültig zu einem Klumpen formte, sah ich etwas aus den Augenwinkeln. Es war der Schatten. Er wurde im Schein der Neonlampe an die Wand geworfen. Jetzt bückte er sich und hob etwas auf. Wenig später legte er sich einen Umhang um, setzte die Krone auf sein Haupt, legte den Halsreif an und dann gürtete er sich das Schwert an seine Hüfte. Dort, wo Fafnirs Auge sein müsste, war der Schatten heller und schimmerte etwas. Ich staunte und sah zu Lee hinüber. Dem war nichts aufgefallen. Er starrte mit traurigen Augen zu dem nun Blasen werfenden Metall im Innern des Ofens.
    »Lass uns gehen«, sagte er, schaltete den Ofen aus und wandte sich ab, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Der Schatten war verschwunden.
    Kurze Zeit später befanden wir uns auf dem Weg nach Hause. Es waren keine Raben anwesend. Die waren jetzt wohl anderweitig beschäftigt. Feindliche Truppen ausspähen zum Beispiel.
    Lee sah mich an. »Mir wäre es lieber, du würdest hier bleiben. Aber ich kenne dich stures Frauenzimmer. Lasse ich dich hier, findest du einen Weg dorthin. Deswegen lass uns einen Kompromiss schließen: Versprich mir, dass, wenn gekämpft werden sollte, du dich in Sicherheit begibst und dort bleibst.«
    Ich nickte heftig.
    »Wenn wir nämlich verlieren, spielt es keine große Rolle, ob du in London bist oder auf Avalon. Und dann weiß ich dich lieber in meiner Nähe.«
    Ich schluckte.
    »Dann auf. Es geht los.«

VORBEREITUNG AUF DEN KAMPF

    Als wir Avalon erreichten, war man dort bereits in heller Aufregung. Die Schule, die noch nie umkämpft worden war, wurde verbarrikadiert. Elfen und Halbelfen eilten umher, schärften ihre Waffen, legten Pfeile, Bogen und dergleichen zurecht. Wir eilten an allen vorbei.
    Der Kronrat tagte im Refektorium. Ciaran saß auch da mit unbewegter, eiserner

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