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Die Papiermacherin

Titel: Die Papiermacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conny Walden
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Eskorte vorbehalten. Die Gruppe von Reitern hielt auf Arnulf und seine Begleiter zu.
    In einem Abstand von mehreren Pferdelängen blieben sie stehen. Der Stammesführer war ein Mann mit einem hart geschnittenen, von Falten zerfurchten Gesicht. Der Bart unterstrich diese Linien noch. Er sprach Arnulf in einem Persisch an, das selbst für Fra Branaguorno sehr schwer verständlich war. Der Mönch versuchte trotzdem, so gut es ging, zu übersetzen.
    »Er will wissen, wohin wir ziehen und ob wir allein sind.«
    »Sagt ihm, dass wir das Land des Eisens suchen.«
    »Ihr müsst über die Berge«, lautete die Übersetzung der Antwort, die der bärtige Stammesführer gab, und damit deutete er zu den schroffen Felsmassiven am Horizont. »Aber es gibt nur einen Pass, und man findet ihn nicht, wenn man das Land nicht kennt.«
    »Kannst du uns den Weg beschreiben?«, fragte Arnulf.
    In den Augen des Stammesführers blitzte es.
    Er ließ sein Pferd, das ihm offenbar außerordentlich gut gehorchte, ein Stück zur Seite treten, sodass er einem der anderen Reiter eine Hand auf die Schulter legen konnte. »Dies ist mein Neffe«, übersetzte Fra Branaguorno seine Worte. »Niemand kennt den Weg über die Berge besser als er. Er könnte Euch führen.«
    Arnulf begriff, worauf das Ganze hinauslief. Die Nomaden wollten ein Geschäft aus der Angelegenheit machen. Aber das war ihnen nicht zu verdenken.
    Man einigte sich schließlich auf drei Silberstücke. Eines gab Arnulf dem Stammesführer, die beiden anderen bekam der Neffe, sobald die Berge sicher überwunden waren.
    »Euer Führer heißt Uthman, und Ihr werdet es nicht bereuen, seine Dienste in Anspruch genommen zu haben!«, übersetzte Fra Branaguorno die Worte des Stammesführers und setzte hinzu: »Ich will hoffen, dass der Kerl Recht behält!«
    Uthman ritt ihnen voran. Eine ganze Weile dauerte es, bis sie den Kamelzug hinter sich gelassen hatten.
    »Bist du auch Nordmännern begegnet?«, fragte Arnulf an Uthman gerichtet, und Fra Branaguorno hatte offenbar einige Mühe, dem Führer verständlich zu machen, was er damit meinte.
    »Männer mit hellen Bärten und Äxten? Ja, die gibt es hier. Sie kaufen Kamele. Aber wer sie ihnen nicht freiwillig und zu einem günstigen Preis gibt, dem nehmen sie sie einfach weg und erschlagen die Treiber!«, berichtete Uthman. Er schien auf die Nordmänner nicht gut zu sprechen zu sein. Er deutete auf Arnulf. »Du – siehst ähnlich aus wie sie«, übersetzte Fra Branaguorno seine Worte.
    »Hast du von einem Mann gehört, den man Thorkild Eisenbringer nennt?«, wollte es Arnulf noch etwas genauer wissen.
    »Ja. Alle fürchten ihn. Er ist ein Freund der Eisenleute, und beide verlangen Abgaben dafür, dass wir hin und wieder ihr Gebiet durchwandern müssen.« Während Fra Branaguorno noch Uthmans Worte übersetzte, machte dieser eine Bewegung mit der Hand, von der Arnulf zunächst nicht so ganz klar war, was sie bedeuten sollte. Er drehte sich dabei halb im Sattel herum. »Äxte immer blutig«, übersetzte der Mönch dann die Worte des Führers. »Bist du bekannt mit ihm?«
    Arnulf nickte. »Er kennt meinen Namen und will mich umbringen. Ich hingegen bin ihm nie begegnet und habe auch nichts mit ihm zu schaffen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Fra Branaguorno diese Worte so übersetzt hatte, dass man den Eindruck gewinnen konnte, Uthman habe das Gesagte tatsächlich verstanden. Uthman hob die Augenbrauen. »Wenn der Axtkrieger dich töten will, musst du ein guter Mensch sein«, war er überzeugt und sandte gleich darauf ein Stoßgebet purer Erleichterung zu seinem Gott.
    Drei Tage folgten sie Uthman durch das Labyrinth der Berge. Er führte sie einen Pass entlang, dessen Eingang sie ohne Hilfe wohl tatsächlich nicht gefunden hätten, so verborgen lag er zwischen den schroff aufragenden Felsmassiven und den abgrundtiefen Schluchten, die sich wie Kerben in einem Schnitzholz durch das unwegsame Land zogen.
    Nachts kampierten sie an geschützten Stellen. Auf ein Feuer konnten sie nicht jedes Mal verzichten. Dazu war es zu kalt.
    Ein paar Tage später zogen sie durch eine enge Schlucht, durch die ein schmaler Wasserlauf führte. Sie wollten gerade die Pferde tränken, als von mehreren Seiten Krieger wild brüllend die Hänge herabstürmten. Schon als die ersten Kriegsschreie ertönten, fuhr Uthman ein Pfeil durch den Hals, der ihn röchelnd aus dem Sattel rutschen ließ.
    Innerhalb weniger Augenblicke waren sie von mindestens hundert Mann umgeben, alle

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