Die Partie. Thriller (German Edition)
Polizeibeamte Ende der Sechzigerjahre entwickelten, indem sie Elemente von Karate, Judo, Taekwon-Do und Jiu Jitsu miteinander kombinierten. Das neue Selbstverteidigungsprogramm fand schnell Eingang in die Ausbildung der Polizei. Doch nirgendwo wurde die Technik so sehr perfektioniert wie beim SEK. Maarten hatte sich bei den Übungen immer etwas schwerer getan als die anderen Kollegen.
Darin erinnert Kimski sich. Seine Hoffnung ist, dass Maarten in der Zwischenzeit nicht besser geworden ist.
Maarten will nach Kimskis Bein greifen, es wegschlagen, aber er bekommt es nicht mehr zu fassen. Er verliert das Gleichgewicht. Sein Körper schleudert zurück und knallt auf den Boden. Die Waffe gleitet ihm beim Aufprall aus der Hand und fliegt durch den Raum.
»Rennen Sie!«, schreit Kimski zu Eva und hastet auf den Ausgang zu.
Eva folgt ihm. Sie stürmt die Stufen hinab, durch das Portal, und rennt hinter ihm her.
24
Frank hat sich zwischen den dichten Bäumen versteckt. Von seiner Position aus kann er die alte Stadtmauer sehen, ebenso die Straße und den Antiquitätenladen auf der anderen Seite. Mit seiner schwarzen Hose, seinem schwarzem Hemd und seiner schwarzen Umhängetasche verschmilzt er im Dunkel der Nacht mit den Bäumen und ist für die Umwelt unsichtbar.
Die Umgebung ist still. An der Mauer rührt sich nichts. Er wird warten.
Der Hall von Schritten lässt ihn aufhorchen. Es sind mehrere Personen. Sie rennen und sie kommen näher. Vorsichtig blickt er aus dem Gestrüpp. Er erkennt Kimski und die Reporterin sofort. Was ist mit ihnen passiert? Ist die Polizei hinter ihnen her? Frank sieht, dass Kimski eine Pistole in der Hand hält, die er, während er läuft, im Halfter unter seinem Jackett verschwinden lässt. Die Frau trägt ebenfalls eine Waffe in der Hand.
Frank macht behutsam einen Schritt nach vorne. Er geht nur so weit, dass man ihn in seinem Versteck nicht sehen kann. Wenn die beiden an ihm vorbeigerannt sind, wird er ihnen folgen. Als sie kurz vor dem Antiquitätengeschäft sind, realisiert Frank, dass in einiger Entfernung noch mehr Schritte zu hören sind. Er schiebt einen Ast zur Seite, um besser sehen zu können. Der Verfolger sieht aus wie ein SEK-Mann. Kimski und die Reporterin haben höchstens 200 Meter Vorsprung.
Sie rennen an Frank vorbei. So nah, dass er den Luftzug in seinem Gesicht spüren kann. Er wartet.
Der SEK-Mann kommt näher. Er ist alleine. In der Hand hält er eine Pistole. Eine Maske hat er nicht über den Kopf gestülpt, aber Frank hat die Art seiner Uniform erkannt. Der Mann ist nur noch wenige Meter von ihm entfernt.
Frank tritt aus dem Schutz der Bäume hervor und baut sich mitten auf der Straße auf. Unter seinem Hemd zieht er eine Pistole mit langem schwarzem Schalldämpfer hervor.
Er sieht den verwirrten Gesichtsausdruck des SEK-Manns. Der Feind versucht abzubremsen und die eigene Waffe hochzureißen.
Frank drückt ab, bevor sein Gegner handeln kann. Die erste Kugel trifft den Polizisten in die rechte Schulter, sein Oberkörper dreht sich zur Seite. Noch kann er sich auf den Beinen halten.
Frank feuert erneut. Diesmal durchschmettert die Kugel das rechte Bein des Beamten. Er verliert das Gleichgewicht und stürzt.
Während er fällt, feuert Frank zwei Schüsse auf seinen Magen. Beide Geschosse erreichen ihr Ziel. Frank steckt die Waffe weg und dreht sich um. Er vergräbt die Hände in den Taschen und läuft schnellen Schrittes in die Richtung, in die Kimski und die Reporterin verschwunden sind. Er hat einen Verdacht, wohin sie gerannt sein könnten.
Ob sie die Adresse von Alois Brun bereits kennen? Er wird es herausfinden. Und dann wird er selbst sich um die beiden kümmern. Das ist seine Aufgabe und nicht die der Polizei.
25
Der Entführer stellt seinen Wecker. Er legt ein Kopfkissen auf die kahle Matratze in dem kleinen Raum, in dem auch der Vogelkäfig steht.
Der Bürgermeister hat aufgehört, Krach zu veranstalten, und es ist Zeit, dass auch er sich etwas Ruhe gönnt. Frank hat die neumodischen Sicherheitssysteme überprüft und aktiviert. Wenn jemand in die Wohnung eindringen will, lösen Sensoren einen Vibrationsalarm in dem Mobiltelefon aus, das der Meister in seiner Tasche trägt. Außerdem wird eine SMS an Frank gesendet.
Er nimmt den Revolver von der Fensterbank, den Frank ihm zur Selbstverteidigung gegeben hat. Er wird ihn nicht brauchen. Trotzdem legt er ihn griffbereit neben die Matratze auf den Boden. Der Entführer legt seinen Mantel und
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