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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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Treppenhaus, aber genug, um etwas zu sehen. Er streicht ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Haut schimmert in der sanften Beleuchtung.
    »Alles klar?«, fragt er leise.
    Sie nickt schweigend.
    »Also los.«
    Er fährt Eva über die Schulter und lächelt ihr ermutigend zu. Sie erwidert schließlich seinen Blick. Er stürmt die Treppe empor, die Waffe im Anschlag, der Rücken schleift an der Wand. Eva hat es nicht leicht, mit ihm Schritt zu halten.
    Als sie in der dritten Etage ankommen, schaltet Kimski die Leuchte an, die unter dem Lauf der Glock angebracht ist. Dann legt er den Schieber an der Waffe um, der den Aktiv-Laser aktiviert. Ein roter Leuchtpunkt auf der Stirn ist immer ein gutes Mittel, um Verbrecher nervös zu machen.
    Er sieht sich die Tür an. Der Lack blättert vom Holz. Wahrscheinlich wird er die Tür mit einem gezielten Tritt eintreten können. Bei einem SEK-Einsatz hätte man über derartige Ideen gelacht. Fußtritte und Kreditkartentricks zum Türenöffnen waren ein Fall für Fernsehkommissare. Das SEK nutzt beim Zugriff auf Wohnungen Rammböcke und in besonderen Fällen Sprengstoff. Und dann hat man natürlich noch Schutzhelme und Schutzwesten an. Wenn genug Platz vorhanden ist, werden auch Schutzschilde mit Sichtfenster benutzt, die selbst den Geschossen von Langwaffen trotzen können. Und Blendgranaten.
    Heute muss es auch anders gehen. Er macht einen Schritt zurück und nimmt Anlauf. Das Schloss gibt unter seinem Sprung nach. Die Tür donnert auf. Er rennt in den dunklen Raum.
    Kimski tastet sich voran. Der Korridor macht nach fünf Metern einen Knick. Er zählt fünf Türen. Alle geschlossen.
    Kimski macht zwei Schritte zurück. Dann öffnet er die erste Tür. In der Mitte des Raumes steht ein großes Bett. Es ist leer. Kimski dreht sich nach links und nach rechts. Er leuchtet sich mit der Pistole den Weg. Nichts.
    Er öffnet die Tür zum gegenüberliegenden Zimmer. Das Bad.
    Auch nichts. Er tritt wieder auf den Gang und gibt Eva ein Zeichen, dass sie ihm folgen soll.
    Sie zieht die Wohnungstür hinter sich zu und kommt ihm nach.
    Sie soll sich an der Stelle positionieren, wo der Flur den Knick macht. Kimski tritt vor und öffnet die Tür zu seiner Linken. Eine Küche. Niemand zu sehen. Hinter der Tür auf der Rechten befinden sich ein Schreibtisch und eine Bücherwand. Eine verglaste Tür führt zu einem Balkon.
    Ein Arbeitszimmer.
    Kimski stößt die letzte Tür auf. Er geht hinter dem Türrahmen in Deckung und sieht in das Wohnzimmer. Auf den ersten Blick kann er niemanden sehen. Er springt vor und läuft in die Mitte des Raumes. Er dreht sich zu allen Seiten. Aber da ist niemand.
    »Alles klar!«, sagt er. »Niemand zu Hause.«
    Er geht zur Wand und schaltet das Licht ein.
    Eva lässt die Pistole sinken. Kimski bemerkt den Schweiß auf ihrer Stirn.
    »Alles o.k.?«
    Er läuft zu ihr und hält seinen Handrücken an ihre Stirn. Die Tropfen sind kalt.
    »Setzen Sie sich. Das sind nur die Nebenwirkungen des Adrenalins. Das pegelt sich gleich wieder ein.«
    Sie lässt sich auf einem Sofa nieder und legt die Waffe beiseite.
    »Aufregend, eine Wohnung zu stürmen, wenn man nicht weiß, was sich hinter der Tür verbirgt, was?«
    »Ja«, sagt sie und atmet tief durch. »Geht schon wieder.«
    Kimski schaltet die Lampe und den Laser an der Glock aus und steckt die Waffe zurück in das Halfter. Er sieht sich im Raum um.
    »Rustikal.«
    »Nein, Neobarock«, sagt Eva. Sie steht auf. »Das sind alles Möbelstücke aus der Jugendstilzeit, die sich am barocken Stil orientieren. Heutzutage würde man so was Retro-Look nennen.«
    Neben dem Fenster steht ein Sekretär aus dunkler Eiche. Kimski läuft auf das Möbelstück zu und durchblättert die losen Zettel, die darauf liegen.
    »Durchsuchen wir die Wohnung. Vielleicht finden wir irgendetwas, das uns weiterbringt.«
    Eva geht in den Flur und dann in das Arbeitszimmer. Als sie den Lichtschalter drückt, erstrahlt ein Kronleuchter in der Mitte des Raumes. Sie blinzelt, geblendet von den funkelnden Glasscherben, die um den Leuchter angebracht sind und das Licht brechen. Sie hält sich die Hand vor das Gesicht, bis sich ihre Augen an die Lichtintensität gewöhnt haben. Dann mustert sie das Zimmer. Oberhalb des Schreibtischs ist die ganze Wand mit kopierten Zeitungsartikeln beklebt.
    Sie untersucht das mediale Kunstwerk aufmerksam. In vielen der Überschriften dreht es sich um Verbrechen in Mannheim.
    - Straße des Todes zwischen Mannheim und Sizilien
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