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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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hervor.
    Eva beobachtet ihn. Er ist der einzige Beamte, der momentan anwesend ist. Zumindest in dem Bereich, den sie einsehen kann.
    »Dann nennen Sie mir doch mal Ihren Namen«, sagt der Polizist und stützt seinen Kopf mit einem Arm. »Aber langsam, zum Mitschreiben.«
     
    Kimski betritt das Präsidium durch das Hauptportal. Er blickt geradeaus, als würde er die Frau am Schalter nicht beachten. Im Augenwinkel sieht er, dass sie die Aufmerksamkeit des Beamten gewonnen hat. Kimski kennt den Mann vom Sehen.
    Als er an der Tür angekommen ist, die in den geschlossenen Bereich des Präsidiums führt, hebt er nur kurz die Hand und räuspert sich. Der Uniformierte sieht kurz auf und nickt abwesend. Dann drückt er den Türöffner. Kimski drückt seinen Körper gegen die Tür. Beim Durchschreiten sieht er noch einmal kurz in die Eingangshalle.
    Der Polizist beachtet ihn nicht mehr, sondern blickt wieder auf sein Formular. Die Tür fällt hinter Kimski ins Schloss. Er lehnt sich an die Wand und atmet auf. Doch er muss sich beeilen. Er richtet sich auf und sieht sich um. In den dunklen Gängen des Erdgeschosses ist alles ruhig. Langsam läuft er auf das Treppenhaus zu. Licht fällt aus den oberen Stockwerken. Er muss ins erste Obergeschoss und in sein Büro gelangen, ohne dass er gesehen wird.
    Bedächtig setzt er einen Schritt vor den anderen. Er hört Stimmen, die lauter werden, je höher er steigt. Vorsichtig blickt er um die Ecke in den Flur. Am anderen Ende des Ganges stehen zwei Kommissare aus seinem Dezernat und unterhalten sich. Er beugt seinen Körper zurück in das Treppenhaus und überlegt. Wie kann er an den beiden vorbeikommen? Das Büro, in dem sein Schreibtisch steht, liegt einige Meter hinter ihnen den Gang entlang. Er hört Schritte. Sein Puls beschleunigt sich. Doch die beiden Kollegen laufen nicht weit. Eine Tür öffnet sich und schließt sich wieder. Die Schritte verhallen im Flur. Es wird still.
    Kimski blickt vorsichtig aus seinem Versteck. Er kann Licht unter mehreren Türen sehen. Aber nicht unter der Tür, hinter der sich sein Computer befindet. Das ist gut. In normalem Tempo geht er los.
    Aber was ist, wenn sie mittlerweile mein Passwort geändert haben?, überlegt er auf dem Weg. Er drückt die Türklinke nach unten. Dann betritt er den Raum. Das Licht schaltet er nicht ein. Behutsam tastet er sich bis zu seinem Schreibtisch und setzt sich auf seinen Bürosessel. Mit lautem Zischen springt der Computer an, als er den Anschaltknopf der Maschine gefunden hat.
    Schritte nähern sich vor der Tür. Er sieht auf. Die Schritte gehen vorüber. Er tupft sich die Stirn mit seinem Taschentuch und blickt wieder auf den Monitor. Das Betriebssystem verlangt nun sein Zugriffspasswort. Er tippt es ein und drückt die Enter-Taste.
    Das Anwendungsfenster verschwindet und die Benutzeroberfläche seines Windows-Desktops erscheint. Er ist erfolgreich ins System eingeloggt! Er öffnet ein Anwendungsfenster und startet eine Personenabfrage.
    Als er den Namen Alois Brun eingibt, erscheint eine Mannheimer Adresse auf dem Bildschirm. Er nimmt sich einen Kuli und einen Post-it-Notizzettel. Mit Schwung notiert er die Daten auf den Zettel. Die Bewegung vor dem Eingang zu seinem Büro nimmt er nicht wahr.
    Er fährt zusammen, als die Tür aufgerissen wird. Von der Gestalt im Türrahmen sieht er nur die schwarze Silhouette, deren Umrisse vom Licht aus dem Flur beleuchtet werden. Er weiß, dass man ihn genau erkennen kann, weil das sanfte Licht des Computermonitors ihn anstrahlt.
    Die Gestalt macht einen Schritt vor. Dann schaltet sie den Lichtschalter ein. Acht Neonröhren springen mit einem Knall an. Das grelle Licht blendet Kimski. Er muss die Augen für einen Moment zukneifen. Dann sieht er sich den Mann näher an. Schwarze Stiefel, schwarze Hose und schwarzes Hemd. An seinem Gürtel prangt eine schwarze Pistole – ein SEK-Mann.
    Kimski schnappt nach Luft.
    »Entschuldigung«, sagt der Mann. »Ich suche eigentlich den Versammlungsraum.«
    »Auf der anderen Seite des Gangs, die dritte Tür links«, sagt Kimski in betont ruhigem Tonfall.
    Er mustert den SEK-ler. Ein ziemlich junger Kerl. Bestimmt nicht älter als 26 oder 27 Jahre. Er muss neu in der Truppe sein.
    Zum Glück, denkt Kimski, deshalb kennt er mich nicht.
    »Danke. Soll ich das Licht anlassen?«
    »Klar.«
    Der junge Mann dreht sich um und verlässt das Büro. Die Tür schließt er nicht hinter sich.
    Kimski atmet tief durch. Dann steckt er den Zettel mit der

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