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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Montag.«
    Einer hinter dem anderen hielten die Wagen in der 27. Straße, und ich sah die Warteschlange: an die hundert Leute, denen samt und sonders die Kinnlade runterklappte, als wir in unserer ausgeflippten Kostümierung herausquollen. Sammy stand mit einem zeternden Partygast, der eine lange blonde Perücke und extreme Highheels trug, ein Stück abseits. Ich versuchte, ihn auf mich aufmerksam zu machen, als wir vor der Warteschlange einscherten, doch ein anderer Rausschmeißer preschte vor.
    »Wie viele sind Sie insgesamt?«, fragte er Philip in liebenswürdigem Ton, der nicht verriet, ob er wusste, was für eine Gesellschaft er da vor sich hatte.
    »Ach, keine Ahnung, Mann, vierzig? Sechzig? Scheiße, woher soll ich das wissen?«
    »Echt Pech, aber heute Abend geht da gar nichts«, sagte der Türsteher, schon über die Schulter hinweg. »Geschlossene Gesellschaft.«
    »Guter Mann, Sie verstehen wohl nicht ganz...« Philip hieb ihm auf den Rücken, und der Gorilla machte ein Gesicht, als wollte er ihm die Fresse polieren, doch dann sah er die Kreditkarte, die Philip ihm hinhielt - die einzig wahre, einzigartige Black Card. Die Verhandlungen waren eröffnet.
    »Im Augenblick habe ich nur drei Tische. Ich lasse sechs pro Tisch rein und dann noch mal zehn dazu, aber mehr ist echt nicht drin«, erklärte er. »An jedem anderen Abend, kein Problem, aber heute krieg ich’s absolut nicht gebacken.«
    Der Typ war offensichtlich neu und völlig ahnungslos, mit wem er es da zu tun hatte, doch Philips Miene nach zu schlie ßen, würde er darüber nicht mehr allzu lange im Unklaren bleiben. Er hielt dem unbedarften Türsteher seine Nase vors Gesicht und sagte mit so viel Nachdruck wie Beherrschung in der Stimme: »Hören Sie, Mann, es interessiert mich einen feuchten
Furz, was Sie für Probleme haben, aber so läuft das nicht. Caleb ist einer meiner besten Kumpel, und das hier ist seine Party. Ihre drei Tische können Sie sich sonst wo hinstecken. Sechs Minimum, zwei Flaschen pro als Willkommensgruß, und die ganze Meute auf einmal rein. Jetzt und gleich .«
    Ich stellte fest, dass Sammy seinen Gesprächspartner abgefertigt hatte, und versuchte mich so unauffällig wie möglich von der Frontlinie davonzustehlen und in der Menge unterzutauchen, damit er mich bloß ja nicht zusammen mit Philip sah. Sämtliche Typen um mich herum tippten wie wild auf ihre Handys ein, um irgendwen aufzutreiben, der den Rausschmei ßer dazu bewegen mochte, die magische Samtkordel auszuhaken. Die Mädels pirschten sich mit rührendem Hundeblick an die Türsteher an, strichen ihnen über die Arme und raunten ihnen zu, warum sie unter allen Umständen auf der Stelle eingelassen werden müssten. Als Sammy auf Philip zusteuerte, drängte ich mich doch wieder nach vorn, um nichts zu verpassen - und geriet prompt in sein Blickfeld. Bitte, bitte, bettelte ich insgeheim, sag der ganzen Bagage, sie soll sich verpissen und mit ihrem Scheißgeld irgendwo anders einen draufmachen. Aber er sah bloß noch mal kurz zu mir und befahl dem zweiten Türsteher: »Lass sie rein, Anthony.«
    Der arme Kerl hatte sich bis zu diesem Punkt wacker gehalten und sich als erstaunlich entgegenkommend und gewaltfrei erwiesen; nun aber war er offensichtlich mit den Nerven am Ende und gab doch tatsächlich Widerworte. »Mann hey, Scheiße, das sind an die achtzig Leute, die da rein wollen. Ist mir egal, mit wie viel Scheinen die rumwedeln, ich bin geliefert, wenn -«
    »Ich hab gesagt, lass sie rein. Mach so viele Tische frei, wie du brauchst, und gib den Leuten alles, was sie haben wollen. Auf der Stelle.« Damit warf er mir einen letzten Blick zu, verschwand nach drinnen und überließ Anthony seinem Schicksal.

    »Na, Kumpel?«, trumpfte Philip auf, offensichtlich unbeleckt von jedem Zweifel, dass nur und ausschließlich sein VIP-Status uns Zugang verschafft hatte. »Nun tun Sie schön, was der gute Mann da eben gesagt hat. Nehmen Sie die Karte hier, und sehen Sie verdammt noch mal zu, dass wir unsere Tische bekommen. Das werden Sie doch wohl hinkriegen, oder?«
    Anthony nahm die Black Card mit zornbebenden Händen entgegen und hielt den ungefähr vierzig Leuten von unserem Tross, die schon eingetroffen waren, die Tür auf. Als wir im Gänsemarsch hineinspazierten, verfielen die Wartenden in tiefes Schweigen und kiebitzten, welche Promis sich in unserer illustren Gesellschaft befinden mochten.
    »Da ist Johnny Depp!«, flüsterte eine Frau in Bühnenlautstärke.
    »Omeingott!

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