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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Ahnung, wie ich das aushalten soll.«
    Schon als Wickelkinder hatten Avery und Penelope gemeinsam mit ihren Familien Urlaub gemacht, im Sommer auf der Promiinsel Martha’s Vineyard, im Winter in einem mondänen Skiort in den Adirondacks. Es gab haufenweise Fotos davon. Als Kinder besuchten sie exklusive Privatschulen und verbrachten einen großen Teil ihrer freien Zeit damit, sich von ihren stolzen Müttern auf Wohltätigkeitsveranstaltungen, Partys und bei Polospielen präsentieren zu lassen. Avery fühlte sich in dieser Welt wie ein Fisch im Wasser. Schon als Jugendlicher engagierte er sich in Clubs, Komitees und Stiftungen und ging sechsmal in der Woche feiern, finanziert durch mehr als großzügige Zuschüsse seiner Eltern. Kurz und gut, er gehörte zur jungen New Yorker Schickiszene, in der jeder jeden kannte. Penelope dagegen zeigte, sehr zum Verdruss ihrer Eltern, keinerlei Interesse am Leben der oberen Zehntausend. Im Gegenteil, sie rebellierte dagegen und umgab sich lieber mit mittellosen Künstlertypen, mit genau den ungeratenen jungen Leuten also, die ihrer Mutter Albträume bescherten. Während all dieser Zeit waren Avery und Penelope nicht einmal besonders gute Freunde - geschweige denn ein Liebespaar. Obwohl Penelope, wie sie mir später anvertraute, schon seit Jahren insgeheim für ihn schwärmte. Aber sie waren einfach zu verschieden. Er war einer der beliebtesten Jungen an seiner Schule, ein charmanter, athletischer Fußballspieler mit passablen Noten, der so verteufelt gut aussah, dass er sich alles leisten konnte, auch ein extrem arrogantes Auftreten. Im Gegensatz dazu fristete Penelope ein Mauerblümchendasein, in einem Alter, in dem nur blonde Haare und große Titten zählten: das
übliche Schicksal eines Mädchens, das auf eine ganz eigene, ungewöhnliche Art hübsch war. Sie tröstete sich mit ihren guten Noten und bemühte sich ansonsten, möglichst wenig aufzufallen. Das Verhältnis der beiden änderte sich erst, als sie sich nach Averys erstem Collegejahr auf Martha’s Vineyard wiedersahen. Während sie gemeinsam draußen im Freiluftpool saßen, schlug es bei Avery wie der Blitz ein. Er sah sie zum ersten Mal richtig an - ihre zarten Glieder, das glatte, rabenschwarze Haar, die dunklen, geschwungenen Wimpern, die gro ßen braunen Augen -, und erkannte, was für ein bezauberndes, elegantes Geschöpf sie war.
    Also machte sie das, was man, wie jeder weiß, als braves Mädchen auf gar keinen Fall machen darf, wenn man sich seinen guten Ruf und seine Selbstachtung bewahren will. Sie ging noch am gleichen Abend mit ihm ins Bett, nur Minuten nachdem er sie zum ersten Mal geküsst hatte. (»Ich konnte nicht anders. Ich konnte es nicht fassen, dass Avery Wainwright scharf auf mich war!«) Doch dann war alles anders gekommen als in den zahllosen Geschichten, in denen eine Frau mit einem Typen schläft, den sie kaum kennt und der nach der einen gemeinsamen Nacht nie wieder etwas von sich hören lässt. Penelope und Avery wurden tatsächlich ein Paar, und ihre von beiden Eltern mit Begeisterung aufgenommene Verlobung war am Ende nur noch Formsache.
    »Führen sie sich etwa noch schlimmer auf als sonst?«
    Sie verdrehte die Augen. »Schlimmer als sonst? Interessante Formulierung. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber du hast Recht. Meine Mutter ist kaum noch zum Aushalten. Weißt du, worum wir zuletzt gestritten haben, bis die Fetzen flogen? Ob sich ein Kleid, das nicht von Vera Wang oder Carolina Herrera entworfen wurde, überhaupt Hochzeitskleid nennen darf. Ich fand, ja. Sie fand natürlich, nein. Und da hat es dann mächtig gekracht.«
    »Wer hat gewonnen?«

    »Die Klügere gab nach. Mir ist es eigentlich relativ egal, von welchem Designer das Kleid ist. Hauptsache, es gefällt mir. Ich muss mir nämlich taktisch ganz genau überlegen, an welcher Stelle ich mich durchsetzen will. Zum Beispiel bei der Hochzeitsanzeige. In der Frage werde ich weder wanken noch weichen.«
    »Definier mal Hochzeitsanzeige.«
    »Bitte nicht.« Sie grinste und nahm einen Schluck Dr. Pepper.
    »Raus damit.«
    »Nicht, Bette. Es ist auch so schon schlimm genug. Zwing mich nicht, es auszusprechen.«
    »Los, Pen. Stell dich nicht so an. Komm, es wird von Mal zu Mal leichter. Sag es einfach.« Ich stupste aufmunternd ihren Stuhl an und beugte mich gespannt vor.
    Sie schlug die schlanken Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. »Die New York Times .«
    »Wusste ich’s doch! Will und ich werden uns

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