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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Freundschaft, okay?« Ich konnte fast spüren, wie er rot wurde. Der Ärmste. Wie gern hätte ich mich jetzt tröstend an ihn geschmiegt.
    »Sicher. Unsere Freundschaft.« Obwohl es mir gut tat, seine Stimme zu hören, war es wohl besser, das Gespräch zu beenden. Es wurde von Sekunde zu Sekunde unerträglicher.
    »Ach, Bette, da fällt mir noch was ein! Amy lässt euch ausrichten, dass ihr das Bungalow 8 an dem gewünschten Abend haben könnt. Das ist eine feste Zusage, ihr steht schon im Reservierungsbuch. Sie bittet euch nur, ein paar von ihren Bekannten auf die Gästeliste zu setzen, ansonsten habt ihr natürlich völlig freie Hand, wen ihr einladet. So entgegenkommend ist sie sonst nie. Klasse, was?«

    »Wow!«, sagte ich mit gespielter Begeisterung. »Das ist wirklich eine gute Nachricht. Herzlichen Dank auch!«
    Weibliches Gekicher im Hintergrund, eine Frau rief ein paarmal seinen Namen.
    »Entschuldige, aber ich muss wieder ran. Mein Typ wird verlangt. Es war schön, mit dir zu reden, Bette. Und danke noch mal für dein Verständnis, wegen heute Nachmittag. Kann ich dich morgen anrufen? Um … um weitere Einzelheiten zu besprechen?«
    »Aber klar, natürlich. Ich freue mich schon«, antwortete ich rasch. Ich wollte Schluss machen, denn Will war gerade hereingekommen, in der Hand ein ominöses Blatt Papier. »Bis dann also. Ciao.«
    »War das dein Freund?«, fragte Will, der nach seinem Drink griff und sich wieder im Sessel niederließ.
    »Nein«, seufzte ich und nahm meinen Martini. »Das kann man leider nicht sagen.«
    »Ich will uns beileibe nicht die Laune vermiesen, aber früher oder später wirst du den Artikel ja doch lesen müssen.« Er räusperte sich und beugte sich über den Zettel. »Von Ellie Insider. Erst kommt ein Absatz über ihre Reise nach Los Angeles und über die vielen Filmstars, mit denen sie dort letzte Woche gefeiert hat. Als Nächstes folgt ein kleiner Erguss darüber, wie sich alle Modeschöpfer darum reißen, sie für besondere Anlässe einkleiden zu dürfen. Dann sind wir dran. Kurz, aber leider nicht schmerzlos. ›Die Freunde von Philip Weston sind auch unsere Freunde. Höchste Zeit also, dass wir seine neue Flamme ein bisschen besser kennen lernen. Was wissen wir über Bette Robinson? Sie hat an der Emory University studiert, war eine Zeit lang bei UBS Warburg beschäftigt und ist heute der neue Liebling der PR-Agentur Kelly & Company. Aber wussten Sie schon, dass sie auch die Nichte des Kolumnisten Will Davis ist? Gewiss, dieser früher so gern gelesene Chronist der Manhattaner Gesellschaft hat seine besten Zeiten hinter sich, aber dennoch
fragen wir uns, was er wohl davon hält, dass seine Nichte zum Stadtgespräch geworden ist. Wir vermuten, dass er nicht sehr erfreut darüber ist.‹ Das war’s«, sagte Will abschließend und legte den Zettel gelassen beiseite.
    Mir wurde übel. Als ob ich gerade aus einem Traum erwacht wäre, in dem ich nackt durch die Schulcafeteria spaziert war. »Ach Gott, Will, das tut mir ja so Leid. Ich wollte dich doch nie in diese Geschichte hineinziehen. Und was sie über deine Kolumne von sich gibt, ist eine Unverschämtheit«, log ich.
    »Ach Bette, Darling, sei still. Wir wissen doch beide, dass sie Recht hat. Aber man kann sowieso nichts daran ändern, was diese Leute schreiben, deshalb wollen wir uns nicht grämen. Komm, gehen wir essen.« Er fand genau die richtigen Worte, doch seine gespannte Miene sagte etwas anderes. Und mich überkam ein seltsames Gefühl von Trauer und Nostalgie nach der Zeit vor meinem schönen, neuen Leben.

14
    »Kannst du mir noch mal ganz genau erklären, warum deine Mutter ein Abschiedsessen für euch veranstalten will, obwohl sie stinksauer ist, dass ihr wegzieht?«, fragte ich Penelope. Es war ein langer, harter Tag gewesen, aber das stundenlange Listenwälzen und die endlosen Anrufe bei Sponsoren für die BlackBerry-Party - die bereits in vier Tagen steigen sollte - hatten sich gelohnt. Die Planung lief wie am Schnürchen. Um zur Abwechslung auch mal über etwas anderes als über PR zu reden, war ich am Abend zu einem Kurzbesuch bei Penelope eingelaufen. Ich hatte es mir auf dem Schlafzimmerfußboden gemütlich gemacht. Offenbar war Avery, was die Einrichtung anging, zu keinen größeren Kompromissen bereit gewesen - riesiges Junggesellenwasserbett auf hohem schwarzem Podest, wuchtige schwarze Ledercouch und ein einziges Objekt, das notfalls als »Deko« durchging: eine große, leicht verfärbte Lavalampe.

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