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Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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geschnitten dalagen, damit man das verworrene weiße Innere sehen konnte. Dazu reihten sich Haufen getrockneter Bohnen und Erbsen, gelbe Linsen und braunes Getreide, Knoblauch- und Zwiebelzöpfe, Säcke mit Haselnüssen, Walnüssen und Mandeln, gesprenkelt in allen Herbstfarben, und große runde Weißkäse, verpackt in Blätter oder blaues Wachs, aufgebockt auf Holzständer. Uber allem trieben die Düfte frisch gebackenen Brotes und gerösteter Kastanien, auf einem Kohlenfeuer bratender Würste und Zwiebeln und all das vor den allgegenwärtigen Geräuschen blökender Esel, muhender Kühe, meckernder Ziegen in Ställen, kläffender Hunde und des Geschnatters der feilschenden Einwohner.
    Am Rand des Platzes musizierten zwei Spielleute mit einem Dudelsack und einer Fiedel, während auf dem Boden vor ihnen ein Hut für Münzen lag. Sie trugen knallige Gewänder, scharlachrote Halstücher und blaue Filzhüte mit Glöckchen, die klingelten, während sie tanzten. Sie sangen über törichte Bauern und liebeskranke Maiden, dann eine rührende Ballade über einen Mann, der sich in einen Flussgeist verliebte, und eine lustige Weise über einen betrunkenen Schmied, der in einen Brunnen stürzte. Maerad stand verzückt vor ihnen, bis Cadvan ihr mitteilte, dass sie genau wie der Minderbemittelte aussah, der zu sein sie vorgeben sollte, und er schleifte sie weiter, um einige Einkäufe zu tätigen.
    Gemächlich schlenderte er über den Markt und plauderte mit den Standinhabern. Maerad folgte ihm stumm und bewunderte abermals sein Geschick im Umgang mit Menschen; es gelang ihm immer wieder, selbst die zurückhaltendsten Leute für sich einzunehmen und zum Reden zu bewegen. Er kaufte getrocknete Früchte und Dörrfleisch, Gerstenmehl und Getreide, ein wenig Essig und Öl, Hartbrot, das sich zwei Wochen halten würde, sowie einen kleinen Sack Hafer für die Pferde. Was Maerad am deutlichsten auffiel, war die Angst, die jede Erwähnung von Barden oder Bardentum heraufbeschwor; dabei sahen die Standbesitzer sich jedes Mal um, als vermeinten sie, jemand könnte sie belauschen, und verfielen dann in Schweigen oder wechselten betont das Thema.
    Nachdem Cadvan mit den Einkäufen fertig war, kehrten sie zu der Stelle zurück, an der die Musikanten für Unterhaltung gesorgt hatten. Maerad wollte ihnen noch etwas zuhören, aber mittlerweile war dort ein Streit im Gange. Eine Frau, unverkennbar eine Bardin - sie trug den Umhang und die Kleeblattbrosche Ettinors - beschlagnahmte in harschem Ton die Instrumente der Spielleute. Als sie sich dagegen verwahrten, ließ sie beide mit einer Handbewegung erstarren. Dann klaubte sie mit einem verächtlichen Blick die Münzen aus dem Hut und ließ die beiden Männer bewegungsunfähig zurück. Cadvan beobachtete den Zwischenfall voll Abscheu. »Hier ist viel zu viel verboten«, sagte er.
    »Was wird aus den beiden?«, wollte Maerad wissen.
    »Letztlich wird man sie von dem Bann befreien«, antwortete Cadvan. »Aber es könnte durchaus sein, dass man sie zur Strafe die ganze Nacht hier stehen lässt.« Danach verspürte Maerad nicht mehr den Wunsch, noch länger auf dem Markt zu bleiben, und sie kehrten zur »Braunen Ente« zurück, wo sie ihre Sachen packten. Cadvan beschloss, dass sie an jenem Abend in ihrem Zimmer essen sollten, und bat darum, ihnen eine Mahlzeit zu bringen. »Wir brechen morgen vor dem Morgengrauen auf«, sagte er zu Maerad.
    »Und was dann?«, wollte sie wissen.
    »Falls jemand Fragen stellt, beginnt sich eine Spur von uns abzuzeichnen, der jemand folgen könnte, der Böses im Schilde führt«, erwiderte Cadvan. »Wir werden untertauchen.«
    »Was bedeutet das?« Zweifelnd zog Maerad eine Augenbraue hoch; jedenfalls würde es offenbar eine Weile keine Herbergen mehr geben.
    »Es bedeutet, wir schlagen uns in die Wildnis«, erklärte Cadvan. »In westlicher Richtung ist das Land verwaist und weglos. Selbst, wenn jemand in dieser Gegend nach uns suchen sollte, wären wir schwierig zu finden.«
    »Aber an solchen Orten leben doch die Kreaturen der Finsternis«, warf Maerad ein. »Nicht nur die«, gab Cadvan ihr recht. »Dennoch scheint es mir ein geringeres Wagnis, als auf den Straßen zu bleiben. Kein Weg ist ohne Gefahr.«
    Es klopfte an der Tür, und Dringold trat mit ihrem Abendessen ein. Er stellte es auf dem Tisch ab und verharrte.
    »Ich wollte Euch sagen«, setzte er an, »dass heute Abend Fragen gestellt wurden.« »Tatsächlich?«, brummte Cadvan scheinbar gleichgültig.
    »Eine

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