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Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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davon preschen«, erklärte Cadvan. »Wir müssen uns hier verteidigen. Ich glaube, es sind nicht viele, zwei, vielleicht drei.« »Wer sind sie?«, fragte Maerad furchtsam. »Ich weiß es nicht«, gestand Cadvan. »Barden, vermute ich, die uns in einem der Dörfer gesichtet haben. Durch diesen Teil des Gaus führt nur eine Straße. Ich dachte, der Regen würde uns schützen, aber das war wohl ein Fehler. Zumindest können sie uns hier nicht von hinten überraschen.«
    Maerad schluckte und verharrte reglos auf Imi, tastete nach ihrem Schwert und starrte auf die Biegung der Straße, bis ihre Augen zu tränen begannen. Cadvan wartete geduldig, ruhig wie ein Fels. Es schien, ihre Verfolger würden nie eintreffen, doch früher, als Maerad lieb war, kam eine Gestalt um die Kurve getrabt, gefolgt von einer weiteren. Sie hielten Bogen mit angelegten Pfeilen und trugen schwarze Gewänder. »Untote«, murmelte Cadvan, und Maerad hörte, wie er scharf den Atem einsog. Zuerst bemerkten die Untoten sie nicht und sahen sich zwischen den Bäumen um, langsam, bedächtig wie Jäger. Ein weiterer Reiter kam über die Anhöhe durch den Wald und gesellte sich zu ihnen. Dann schaute der Vorderste auf, sichtete sie, lachte und winkte seine Gefährten herbei. Sie senkten die Bögen und trabten gemächlich auf sie zu. Maerad spürte, wie blankes Grauen ihre Eingeweide gleich einem Schraubstock umklammerte, und ihr Herz hämmerte schmerzlich in der Brust. Als sie sich noch etwa dreißig Meter entfernt befanden, brüllte Cadvan entrüstet im Akzent des nördlichen Annar: »Worauf habt Ihr geschossen? Ihr hättet uns töten können! Ich werde mich bei den Behörden beschweren, oja.«
    Der vorderste Untote hielt an. »Wir sind die Behörden«, klärte er Cadvan auf; seine Stimme hätte die eines Leichnams sein können. Maerad sträubten sich die Nackenhaare. »Ihr könnt winseln wie ein Geist im Wind, nur wird es Euch herzlich wenig nützen. Auf Befehl der Barden darf niemand einen Fuß in diese Wälder setzen.«
    »Ich weiß nichts von einem solchen Gesetz«, gab Cadvan zurück. Die beiden Untoten im Hintergrund legten Pfeile an die Sehnen, und Maerad spähte verzweifelt zu Cadvan, dessen Miene ungerührt blieb. »Ich kann sehr wohl in die Wälder gehen, wenn mir danach zumute ist, und zwar ohne von Barden gehetzt und gemeuchelt zu werden.« »Der Preis für Unverschämtheit ist der Tod«, verriet ihm der Untote. »Aber wir wollen Gnade walten lassen und bieten Euch eine Wahl. Ihr könnt mit uns kommen und Euch der Gerechtigkeit von Ettinor stellen.« Abermals lachte er, und die Untoten näherten sich.
    »Ich gehe nirgendwohin«, entgegnete Cadvan. »Außer meiner eigenen Wege. Ich tue niemandem etwas zuleide.«
    »Hier sind jedermanns Wege für uns von Belang«, sprach der vorderste Untote. Er lachte erneut und hob den Bogen an. »Aber Eure Zeit, sich zu entscheiden, ist abgelaufen.«
    Damit feuerte er einen Pfeil unmittelbar auf Cadvan ab; Maerad stockte das Herz. Bevor sie wusste, was geschah, ging der Pfeil jäh in Flammen auf und rieselte als glimmende Asche vor ihnen zu Boden. Gleichzeitig fiel die Tarnung des Flickschusters und dessen Sohnes von Cadvan und Maerad ab.
    Mit einem Mal wirkte Cadvan in Maerads Augen größer, herrischer; sein Gesicht hatte strenge, unerbittliche Züge angenommen, und ein sonderbares Licht erhellte ihn. Die Untoten hielten überrascht inne, und in jenem Lidschlag streckte Cadvan die Hände vor sich und schleuderte aus den Fingerspitzen einen weißen Flammenschaft ins Herz des vordersten Untoten. Der Getroffene gab einen erstickten Laut von sich und kippte vom Pferd zu Boden. Daraufhin trieb einer der beiden anderen Untoten sein Pferd an und stürmte auf Cadvan und Maerad zu. Cadvan hob abermals die Hände, diesmal mit einem Schrei, und neuerlich folgte ein Lichtblitz. Der Untote fiel, und beide Pferde preschten Hals über Kopf durch die Bäume davon.
    Der dritte Untote hielt sich immer noch zurück. Maerad sah, dass er die Arme hob. Dazwischen bildete sich schneller, als das Auge es zu erfassen vermochte, eine Form aus Nebel und Schatten; in dem Augenblick, als Cadvan den zweiten Untoten vom Pferd schleuderte, raste die Form blitzartig wie eine vorschnellende Schlange geradewegs auf Cadvan zu. Maerad schrie vor Entsetzen auf, aber als der Schatten Cadvan erreichte, waberte, brodelte und zerfloss er. Sofort entfesselte Cadvan seinerseits einen Lichtschaft gegen den dritten Untoten und traf ihn damit; doch

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