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Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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hin in die hehren Kreise des Bardentums aufnehmen? Auf das Wort von Cadvan von Lirigon hin? Wie vertrauenswürdig ist eigentlich, möchte ich mal fragen. Einige von uns scheinen ein besseres Gedächtnis als andere zu besitzen… Ich bin fast geneigt, das alles für einen schlechten Scherz zu halten. Oder sind wir Barden in jüngerer Zeit tatsächlich so leichtgläubig geworden? Sind wir wirklich so tief gesunken?«
    Wieder ging ein Raunen um den Tisch, und Maerad spürte, wie ihr Gemüt in Wallung geriet. Sie unterdrückte den Drang, aufzuspringen und Heigar anzuschreien. Stattdessen blickte sie zu Oron, doch deren Züge erwiesen sich als unergründlich. »Ist das alles?«, fragte Oron.
    »Bei allergrößtem Respekt, ich glaube, das ist mehr als genug«, gab Heigar zurück. »Wir sind uns alle darin einig, dass dies eine Zeit der Vorsicht ist. Wollen wir wirklich einen Kuckuck in unserer Mitte?«
    »Ich würde sagen, dass eine Begründung, die auf der Verleumdung eines Barden beruht, keine Begründung ist«, tat Saliman seine Meinung mit einer frostigen Höflichkeit kund, die schneidender wirkte, als es jede rüde Erwiderung gewesen wäre. »Sonstige Einwände?«, erkundigte sich Oron.
    Ein paar Barden standen auf und schlugen in Helgars Kerbe. Einer der älteren Barden, der grüne Gewänder trug, ließ sich eine Weile über die sinkenden Normen des Bardentums aus. Oron lauschte mit ausdrucksloser Miene, bis letztlich wieder Stille einkehrte. Die Barden setzten sich mit geneigten Häuptern und schienen in Gedanken versunken zu sein. Plötzlich wieder von innerer Unruhe gepackt biss Maerad sich auf die Lippe.
    »Ich habe mir alles angehört, was gesagt wurde«, ergriff schließlich Oron das Wort. »Trotz der hier vorgebrachten Einwände nehme ich es auf meine Schultern, über Maerads Mangel an Wissen hinwegzusehen. Ich glaube, dass sie ist, wer sie sagt, und ich sehe keinen Grund, Cadvan von Lirigon nicht zu glauben. Hiermit ernenne ich sie zur Elevin der Schule von Pellinor. Sie soll angemessenen Unterricht erhalten, um ihre Unwissenheit über die drei Künste zu beheben.«
    Rings um den Tisch wurde hörbar die Luft eingesogen. Den Bruchteil eines Lidschlags blickte Heigar erstaunt und erzürnt drein, dann verbarg sie dies rasch hinter einem falschen Lächeln. Alle Barden standen auf und verneigten sich vor Maerad. Unsicher erhob auch sie sich und erwiderte die Geste. Dabei fragte sie sich, weshalb Heigar eine solche Abneigung gegen sie hegte. Dann setzten sich wieder alle, nur Cadvan blieb stehen.
    »Ich stelle ein Gesuch«, verkündete er. »Ich ersuche um die Erlaubnis der Barden, zu ihrem alleinigen Lehrer ernannt zu werden.«
    Erneut machten aufgeregtes Gemurmel und Getuschel die Runde.
    »Warum möchtest du das?«, erkundigte sich Oron. »Das ist höchst ungewöhnlich.« »Ich weiß, es mutet ein wenig althergebracht an«, räumte Cadvan ein. »Aber unter diesen Umständen glaube ich, dass eine solche Vorkehrung Maerad am dienlichsten wäre. Auf manchen Gebieten ist sie zwar fast völlig ahnungslos, auf anderen hingegen bereits sehr weit fortgeschritten. Ich denke, wenn sie in einer Schule bleibt, ist das ihrer Gabe nicht zuträglich.«
    »Bist du in der Lage, eine solche Verantwortung zu übernehmen?«, fragte Silvia. »Ich finde, deine Pflichten sind bereits jetzt zu schwerwiegend und machen dich ungeeignet für die Aufgabe. Wir können einen Weg finden, sie so zu unterrichten, wie es für sie am besten ist.«
    »Gewiss, Silvia, das bezweifle ich nicht«, gab Cadvan zurück. »Aber Maerad besitzt eine Gabe ungewöhnlich starker Ausprägung, und um ihre Möglichkeiten auszuschöpfen, benötigt sie Geleit, das ausschließlich ich ihr geben kann.« »Aber kannst du das auch mit ihren Bedürfnissen als eine junge Frau vereinbaren? Sie muss geschützt werden, damit ihre Gabe voll erblühen kann. Und Cadvan, du bist nicht unbedingt jemand, der ein geschütztes Leben führt.«
    »Das ist mir durchaus bewusst, Silvia. Aber ich habe lange darüber nachgedacht. Ich glaube, es war kein Zufall, wann und wie ich auf Maerad gestoßen bin. Ich denke, ich trage eine Verantwortung für sie.«
    »Aber vielleicht deutest du den Zufall falsch und entnimmst ihm etwas, das nie so gemeint war. Oron, ich bin der Meinung, Maerad sollte hier bleiben und an einem Ort, wo sie anständig lernen kann, in die Künste eingeführt werden.« Statt mit Cadvan durch die Wildnis zu streichen, fügte sie zwar nicht hinzu, doch das war eindeutig,

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