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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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machen, den Palast sauber halten und uns alle vor Wölfen und Ähnlichem beschützen.«
    »Dann muss er ein guter Meister sein.«
    »Ein guter Meister. O ja, er ist ein guter Meister. Wir alle lieben ihn.« Maerad plauderte weiter, während sie aß; Gima machte es sich auf der Truhe gemütlich und schien sich über das Gespräch zu freuen. Die alte Frau berichtete ihr, dass der Eispalast sehr groß war, größer als Gima zu beschreiben vermochte. Er besaß unzählige Räume, und viele Menschen lebten hier. Ohne lange nachzudenken, plapperte Maerad vor sich hin, fragte die alte Frau aus, die erleichtert darüber schien, dass Maerad sich endlich freundlich zeigte. Gima antwortete voller Begeisterung, erzählte bald von ihren Frostbeulen, bald davon, sie sie in den Dienst des Winterkönigs getreten war. Maerad rief sich die Landkarte in Gahals Zimmer in Ossin ins Gedächtnis: Der Osidh Nak scherte nordöstlich vom Osidh Annova aus, wo der Osidh Elanor auf die beiden Bergketten stieß. Und wenn sie sich recht erinnerte, musste sich der Loden-Pass nach Annar etwa zweihundertvierzig Meilen südlich von Arkan-da befinden. In beide Richtungen war es ein Tagesmarsch aus den Bergen.
    »Oh, aber ein anstrengender Marsch«, meinte Gima und schauderte angesichts der Erinnerung. »Auf der einen Seite gibt es Klüfte, bei deren Anblick einem fast das Herz stehen bleibt, und dann noch diese Felswände! Aber als ich hier eintraf, war es alles wert gewesen.«
    »Wieso war es alles wert gewesen?«, hakte Maerad neugierig nach. »Ach, du hast den Meister doch gesehen«, erwiderte Gima behaglich. »Wir alle arbeiten hart für ihn. Wir alle sind glücklich hier, in diesem wunderschönen Palast.«
    Eher ein abscheuliches Verlies, dachte Maerad, behielt es jedoch für sich. Je länger sie sich mit Gima unterhielt, desto mehr bemitleidete sie die alte Frau. Aber vielleicht hatte sie recht damit, sich hier glücklich zu wähnen, obwohl ihr gegenwärtiges Leben wenig mehr als eine mächtige Sinnestäuschung darstellte. In ihrem früheren Leben war sie eine Sklavin gewesen und an einen Mann verkauft worden, der sie schlug, als sie noch jünger als Maerad gewesen war. Sie hatte ihm drei tote Kinder geboren. Nach dem dritten hatte er sie aus dem Haus geworfen und behauptet, sie hätte einen Fluch über ihn gebracht. Sie wäre heimatlos und allein gestorben, hätte Arkan sie nicht in seine Dienste aufgenommen.
    Wie es schien, sollte Maerad erneut zum Winterkönig gebracht werden. Geduldig ließ sie es über sich ergehen, dass Gima sich an ihr zu schaffen machte, ihr das elegante Pelzgewand anlegte und ihr die Haare bürstete. Diesmal fühlte Maerad sich besser vorbereitet als am Tag zuvor. Ihre Beine waren kräftiger, und insgesamt empfand sie nur noch eine leichte Müdigkeit, als sie sich den Weg durch die langen Gänge zum Thronsaal bahnten.
    Wie zuvor saß Arkan am fernen Ende des Raumes, doch diesmal blieb Gima sichtlich zitternd an der Tür zurück, statt mit Maerad einzutreten. Maerad fragte sich, was Gima damit meinte, dass sie den Winterkönig liebte: Wenn sie in seiner Gegenwart überhaupt eine Regung zeigte, dann nackte Angst. Vielleicht wirkt der Zauber auch auf Gefühle, dachte sie, sodass ihr blankes Grauen wie Liebe erscheint. Kurz überlegte sie, weshalb sie selbst sich nicht fürchtete; vermutlich wollte Arkan das nicht. Oder vielleicht, ging es ihr mit einem Aufflackern von Hoffnung durch den Kopf, fürchtete sie sich wirklich nicht. Schließlich bin ich teilweise eine Elidhu, dachte sie.
    Als sie das Podium erreichte, schaute sie in die eisigen Augen des Winterkönigs empor.
    »Sei gegrüßt, Elednor«, sagte er. Diesmal vermeinte sie, einen Anflug von Hohn in seiner Stimme zu hören, als er ihren Namen aussprach. »Hast du gut geschlafen?«
    »Den Umständen entsprechend«, gab sie frostig zurück. »Und du?« »Ich?« Mit ausdrucksloser Miene musterte er sie. »Ich schlafe nicht.« Unvermittelt fragte Maerad sich, was Zeit für eine Wesenheit bedeuten mochte, die nicht starb. Es konnte nicht dasselbe sein wie für sie, eine gerade Linie, die in Dunkelheit führte. Oder war dem überhaupt so? Geistesabwesend grübelte sie. Vielleicht glich die Zeit einem gewundenen Fluss, der sich in immer breitere Deltas verzweigte, ehe er in ein gewaltiges, endloses Meer mündete. Plötzlich erkannte sie, dass der Winterkönig zu ihr sprach und sie seine Worte nicht gehört hatte.
    »Wie bitte?«, fragte sie. »Ich - ich war mit den Gedanken

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