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Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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auf. »Es ‘st nur dieser Ort, der mir Übelkeit verursacht. Alles hier ist vergiftet.«
    »Du musst etwas essen«, erwiderte Zelika. »Sonst kannst du nicht marschieren.«
    »Ich bin nicht hungrig.«
    »Iss.«
    Zelika drückte ihm schlichten Zwieback in die schlaffen Hände. Hem begegnete ihrem unnachgiebigen Blick, schluckte und begann, langsam zu kauen.
    Nach unruhigem, von mehreren falschen Alarmen unterbrochenem Schlaf setzten sie die Reise fort, sowohl Hem als auch Zelika äußerst angespannt. Da sie weitere Angriffe der Glandugir-Kreaturen fürchteten, blieben sie so nahe am Rand der Baumgrenze, wie sie wagten, und behielten den helleren Streifen des Trampelpfads im Blickfeld, der parallel zu ihrem Kurs verlief. Zwei Mal in jener Nacht marschierten Patrouillen von Hundsoldaten vorüber, so dicht, dass Hem sie riechen konnte - eine Mischung aus Eisen, Feuer, Hexerei und schalem Schweiß, die ihn zusammenzucken ließ. Es gab keinen Regen, der ihnen als Deckung diente. Die Nacht war frostig, und vor dem zunehmenden Mond eilten Wolken vorbei, die hoch am Himmel trieben. Einmal galoppierte ein einsamer Reiter, vermutlich ein Untoter auf Botenritt, mit hinter ihm wallendem, schwarzem Umhang Richtung Süden. Bei jeder Sichtung verbargen die Kinder sich im Blätterwerk, das beklagenswert unzureichenden Schutz zu bieten schien, und zitterten vor Angst, dass ihre Anwesenheit gespürt werden könnte. Laut Hareds Angaben sollten sie bald auf das Lager stoßen und es von den Hügeln aus überblicken. Ihnen war aufgetragen worden, sich weder zu nah hinzuwagen, noch andere Risiken einzugehen; was immer sie von ihrem Aussichtspunkt aus sehen könnten, würde reichen müssen. »Keine Heldentaten«, hatte er sie gemahnt. »Helden neigen dazu, nicht zurückzukehren.«
    Hem fiel auf, dass die Lichtung, über die sie gerade schlichen, nicht natürlichen Ursprungs war; einmal stolperte er über einen fast völlig von Sträuchern und immergrünen Kriechpflanzen verdeckten Baumstrunk. Die Bäume hier waren gefällt worden, um etwas zu errichten. Und in der dunkelsten Stunde der Nacht gelangten sie über eine Anhöhe und erblickten einen Punkt roten Feuers auf der Ebene unter ihnen. Die beiden kniffen die Augen zusammen und machten die dunklen Umrisse eines Lagers vor dem Hintergrund der schwarzen Landschaft aus: Sie hatten ihr Ziel erreicht. Wäre jenes Wachfeuer nicht gewesen, wären sie in der Dunkelheit womöglich daran vorbeigegangen.
    Nun mussten sie ein Versteck errichten, von dem aus sie unerkannt beobachten konnten. Auf einem kleinen Hügel fand Hem ein Dickicht, das sich in seinen Augen vollkommen für ihre Zwecke eignete, doch Zelika meinte, es befände sich zu nahe an der Straße. Sie führten ein kurzes, aber heftiges Streitgespräch, durchgehend im Flüsterton, bevor sie sich auf ein anderes Dickicht einigten, das eine schlechtere Aussicht auf das Lager bot, sich aber etwas weiter in Richtung der Bäume befand. Die beiden verbrachten etwas Zeit damit, ihr Versteck einzurichten - indem sie eifrig Wasserbeutel dort verstauten, wo es am praktischsten schien, und das Gezweig der Sträucher aus dem Weg schoben -, bevor sie sich etwas zu essen gönnten. Hem wob müde einen kräftigen Glimmerschleier, was ihn den letzten Rest seiner Kräfte kostete. Er spürte die Anspannung, die durch Zelika pulsierte: Nun, da sie ihr Ziel erreicht hatten, knisterte ihr Körper vor Aufregung. Hem verspürte nichts dergleichen, nur eine dumpfe Furcht, die durch seine Erschöpfung sickerte. Er erhob keine Einwände, als Zelika verkündete, dass sie die erste Wache übernehmen würde, sondern legte sich einfach schlafen, während Irc seinen üblichen Platz am Hals des Jungen einnahm. Als Zelika ihn weckte, war soeben die Sonne aufgegangen und flutete die Hügel mit trübem, fahlem Licht. Hem blinzelte. Er hatte das Gefühl, es sei Tage her, dass er zuletzt bei Tageslicht erwacht war. Irc piepste verschlafen und flatterte in einen Baum über ihnen. Hem robbte auf den Ellbogen zur Vorderseite des Verstecks und spähte durch die schmale Öffnung. Nun, da er das Lager richtig sehen konnte, entsetzte ihn dessen Ausmaß; es war viel größer, als er es sich vorgestellt hatte. Lange Hütten standen innerhalb von etwas, das nach einer grob errichteten Palisade mit einem hohen Pfahlzaun afus sah. Auf Plattformen darüber hielten Hundsoldaten Wache. Im Inneren erkannte Hem Gruppen von Gestalten, die verschlungene Muster bildeten; wahrscheinlich übten

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