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Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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halben Dutzend Dromonen geschützt, von denen eine bereits entzweigebrochen war und ziellos auf dem Wasser trieb. Die vordere Hälfte stand in Flammen. Ein gutes Stück abseits der eigentlichen Schlacht befand sich eine Flotte mit schwarzen Segeln und auf den Seiten aufgemalten schmucklosen, schwarzen Schilden. Auf dem Deck jeder Dromone standen Dutzende Soldaten; jedes der Schiffe glich einem Wald von Speeren.
    Die dem Hafen am nächsten befindlichen Dromonen waren in ein Gefecht mit zehn Schiffen Turbansks verwickelt. Letztere waren kleiner als jene der Schwarzen Armee, daher auch beweglicher. Auch sie wurden von Magie angetrieben, wie Hem erkannte. Sie trachteten danach, die Rammschiffe zu zerstören, doch diese wurden von den feindlichen Dromonen gut geschützt. Dann wurde etwas mit einem tödlichen Zischlaut von einem Turm am Hafen geschleudert, und eines der schwarzen Schiffe fing Feuer. Die Flammen züngelten vom Bug zum Heck so jäh auf, dass Hem blinzelte; er konnte nicht erkennen, woher das Feuer stammte. Er beobachtete, wie Gestalten vom Deck des brennenden Schiffes ins Wasser sprangen. Dann setzte ein wahrer Feuerregen von den Hafenmauern aus ein. Einige Geschosse verfehlten das Ziel und landeten im Wasser, wo sie mächtige Dampfwolken aufzischen ließen, doch andere trafen drei der schwarzen Dromonen und eines der Rammschiffe. Die Schiffe Turbansks durchbrachen die Linie der Dromonen, und zwei griffen eines der verbliebenen Rammschiffe an, durchlöcherten dessen Rumpf, sodass es sonderbar langsam erst zu krängen, dann zu sinken begann.
    Das letzte Rammschiff schoss vorwärts, weg von den Hafenmauern, und wich den Kriegsschiffen Turbansks aus. Hem sah, dass sich auch die verbliebenen schwarzen Schiffe zur wartenden Flotte zurückzogen. Diesmal jedoch verspürte er kein Hochgefühl: Seine Augen hafteten auf den Dutzenden Gestalten, die im Wasser ums Überleben kämpften. Er vermochte Angreifer nicht von Verteidigern zu unterscheiden. Eines der Kriegsschiffe von Turbansk ließ Seile hinab, um Überlebende aus dem Meer zu ziehen, dennoch sah Hem, dass den meisten im Wasser der Tod durch Ertrinken blühte. Hastig wandte er den Blick von den qualmenden Wracks ab und schaute in den klaren Himmel. Ihm war übel.
    »Wir haben sie zurückgeschlagen«, stellte Zelika zufrieden fest.
    »Ein Zehntel ihrer Stärke, mehr nicht«, gab einer der Wächter zu bedenken, der das Gefecht mit ihnen beobachtet hatte. »Und wir können uns nicht vom Hafen zurückziehen, bis wir die Flotte zerstört haben. Sie lauern wie Wölfe darauf, dass unsere Schiffe den Hafen verlassen.« Hem wusste nicht, wie lange er das Seegefecht beobachtet hatte, jedenfalls fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Als er jedoch mit zusammengekniffenen Augen Richtung Sonne blickte, bemerkte er, dass sie kaum weitergewandert war; das Geplänkel, das er gesehen hatte, konnte nur äußerst kurz gedauert haben.
    »Ich mag solche Gefechte nicht besonders«, sagte er zu Zelika.
    Sie betrachtete ihn mit einem Blick, den er als seltsam mitleidig empfand. »Ob du sie magst oder nicht, wir müssen uns damit auseinandersetzen«, gab sie zurück. Während sie sprach, füllte sich die Luft um sie herum plötzlich mit Flügelschlägen, und der große Pelikan kauerte sich auf die Westmauer, faltete die Schwingen und stieß einen scharfen Ruf aus. Gebarte er sich im Flug anmutig, wirkte er nach der Landungplump und schwer. Er rief nach Hem, indem er den Spitznamen verwendete, den ihm die Bewohner Turbansks gegeben hatten, Weiße Krähe. Der Soldat zuckte erschrocken zurück; aus dieser Nähe wirkten die Wildheit und Größe des Pelikans Ehrfurcht gebietend. Hem trat vor und begrüßte den Vogel respektvoll.
    Wir haben die Totenkrähen vernichtet, die in diese Richtung flogen, berichtete Ara-kin. Sie fielen wie Regen vom Himmel. Ihre Bande mit dem Leben sitzen lose, sie sterben leicht.
    Wir haben es gesehen, erwiderte Hem. Es war ein erhebender Anblick. Die schwarzen Hexer haben Feuer empor geschleudert, um uns zu vernichten, fuhr der Pelikan fort. Viele von uns starben mit Schnabel und Krallen in Hammen. Dennoch haben wir gesiegt.
    Wir können euch nicht genug danken, sagte Hem und neigte das Haupt. Wirkämpfen auch für unsere eigenen Nester. Ara-kin drehte den Kopf und schaute nach Westen. Es gibt noch mehr von diesen widerwärtigen Kreaturen. Meinesgleichen beobachten den Himmel und werden es sehen, wenn sie sich rühren.
    Wie viele noch ?, fragte Hem

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