Die Penthouse-Affaere
versicherte er. „Wie kommst du auf den Gedanken, ich wollte mir außerhalb der Ehe eine Geliebte suchen, wenn zu Hause eine verführerische Ehefrau auf mich wartet? Also könnten wir uns jetzt dem Essen widmen, ohne wieder Verdauungsbeschwerden zu riskieren, unter denen wir beide, da bin ich sicher, gestern gelitten haben?“
Robin hob die Augenbrauen. „Ich sagte doch schon, ich habe gut geschlafen.“
Glühend starrte er sie lange über den Tisch hinweg an. „Ich sollte dich vielleicht warnen“, hob er schließlich an, „dass diese Tischplatte im Moment unglaublich verlockend auf mich wirkt, um dich darauf zu werfen und dich sehr genau wissen zu lassen, wie frustriert ich bin“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
Wie hypnotisiert schaute sie ihn an, und die sexuelle Spannung, die zwischen ihnen in der Luft hing, war nahezu greifbar.
„Gut, ich sehe, wir verstehen einander.“ Zufrieden über ihr Schweigen, nickte er. „Können wir dann also endlich in Ruhe essen? Bitte“, fügte er noch hinzu, weil er sich daran erinnerte, wie empfindlich sie reagierte, wenn sie glaubte, jemand würde ihr Befehle erteilen.
Robins Hand zitterte leicht, als sie ihre Gabel zum Mund führte. Sie schmeckte nichts von dem köstlichen Lachs, konnte nur an das summende Verlangen denken, das durch ihren Körper rauschte. Nie zuvor in ihrem Leben war sie sich eines anderen Menschen so bewusst gewesen, wie es bei Cesare der Fall war. Sie fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte.
Falls es etwas zu bedeuten hatte.
Vielleicht war sie nur eine von diesen frustrierten Frauen, denen einfach der Sex fehlte. Vor allem jetzt, da sie wusste, wie es mit Cesare sein konnte …
„Ich habe heute Morgen mit meinem Vater über dich gesprochen“, teilte sie ihm mit, als der erste Gang abgeräumt war.
„Und was genau?“ Argwöhnisch hob er die Augenbrauen.
Sie verzog den Mund. „Ich habe ihm erzählt, dass du letzte Nacht über mich hergefallen bist und ich dich deshalb jetzt heiraten muss!“ Sie seufzte ungeduldig. „Was glaubst du denn, was ich ihm erzählt habe!?“
Er zuckte mit den breiten Schultern. „Dass du ihm … meine Pläne hinsichtlich Ingram Publishing beschrieben hast.“
„Höchst unwahrscheinlich, nach allem, was ich auf mich nehme, um es vor ihm geheim zu halten, meinst du nicht auch?“
„Was du auf dich nimmst?“, hakte er gefährlich leise nach.
Prompt lief sie rot an. Natürlich spielte er auf gestern Abend an, als sie sich ihm so hemmungslos hingegeben hatte. „Ich habe meinem Vater lediglich gesagt, dass wir uns mehrmals getroffen haben, seit wir uns letzten Samstag vorgestellt wurden“, fauchte sie bissig. „Und dass ich, solltest du mir einen Antrag machen, ihn annehmen werde.“
Cesare lächelte freudlos. „Wie hat Charles es aufgenommen, mich als zukünftigen Schwiegersohn zu haben?“
„Nicht gut.“ Robin machte sich nicht die Mühe, es zu beschönigen. „Aber er wird schon darüber hinwegkommen.“
„Ich bewundere deinen Optimismus.“
Es war praktisch unmöglich, diese Frau nicht zu bewundern. Sie ließ sich nicht von ihm einschüchtern, und jetzt hatte sie auch gleich den Stier bei den Hörnern gepackt und ihrem Vater die Beziehung offenbart. Das konnte nicht leicht für sie gewesen sein.
„Wenn du den Kondolenzbrief vielleicht nicht auf ganz so offensichtliche Art zurückgeschickt hättest …“
Cesares Mund wurde dünn. „Meine Schwester war gerade ums Leben gekommen. Ich war nicht in der Lage, Verständnis für andere aufzubringen, schon gar nicht für die Mitglieder der Ingram-Familie.“
Um genau zu sein, damals wäre er glatt bereit gewesen, einen Mord zu begehen. Carla war tot, und Marco hatte keine Eltern mehr. Cesare hatte es noch nicht aufgegeben, nach dem Mann zu suchen, der seine Schwester schwanger hatte sitzen lassen. Ein Privatdetektiv stellte in seinem Auftrag Nachforschungen an, und wenn er wusste, wer dieser Mann war, dann …
„Mein Vater und ich, wir beide haben ebenso gelitten“, erinnerte Robin ihn mit rauer Stimme.
Ja, jetzt konnte er das sehen. Cesare hatte erkannt, dass sowohl Charles als auch Robin den Nichtsnutz, zu dem Simon Ingram geworden war, dennoch geliebt hatten, dass für sie sein Tod ein ebensolcher Verlust war wie Carlas Tod für ihn.
Doch diese Erkenntnis änderte nichts an seinen Plänen, Robin zu seiner Frau zu machen.
Seit letzter Nacht war Cesare nämlich entschlossener denn je!
7. KAPITEL
„Ich bin immer noch
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