Die Penthouse-Affaere
zurechtgekommen. Das wird sich nach der Heirat sicher nicht ändern“, erwiderte sie.
Sie war so stur, diese Frau, die er zu seiner Frau machen wollte! Schön, aber stur. Verführerisch und begehrenswert, aber stur. Loyal zu ihrer Familie, aber so unermesslich stur!
„Dieses Thema werden wir nach der Hochzeit klären“, knurrte er.
„Nein, wir reden jetzt darüber!“, insistierte Robin. „Ich war nie und werde nie eine Frau sein, die nur zu Hause sitzt. Ich wüsste gar nicht, wie ich das machen soll.“
„Du wirst deine Wohltätigkeitsarbeit haben …“
„Das ist nicht genug, Cesare.“
„Und Marco …“
„Um den wird sich ja, wie du mir bereits gesagt hast, weiterhin die äußerst fähige und zuverlässige Catriona kümmern!“
„Dann finde ich eben eine andere Aufgabe für Catriona!“, stieß er entnervt aus. Für ihn stand fest – Robin würde nicht weiter für Ingram Publishing arbeiten, wenn sie verheiratet waren.
Er war häufig geschäftlich unterwegs, blieb lange fort, und Robin und Marco würden ihn auf seinen Reisen begleiten. Das konnten sie nicht, wenn Robin weiterhin für ihren Vater arbeitete. So weit es ihn betraf, stand das Thema nicht einmal zur Debatte!
Robin sah ihn unter halb gesenkten Lidern hervor an. Wusste er überhaupt, dass er ihr gerade das gewährt hatte, was sie sich am meisten wünschte? Dass sie sich selbst um Marco kümmern konnte. Nein, natürlich hatte Cesare nicht die geringste Ahnung. Sonst hätte er den Vorschlag schließlich nie gemacht.
„Ist das deine endgültige Entscheidung?“ Ihre Gereiztheit war nur gespielt.
„Definitiv“, behauptete er entschlossen.
„Also ist das wohl noch etwas, bei dem ich keine andere Wahl habe, nicht wahr? Dennoch muss ich jetzt gehen.“ Sie drehte sich um und ging zu ihrem Zimmer, um ihre Sachen zu holen.
Kaum dass die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, begann sie vor sich hin zu lächeln. Es war ein verträumtes, glückliches Lächeln. Sie würde sich also allein um Marco kümmern, den ganzen Tag, jeden Tag.
Dafür könnte sie Cesare fast lieben. Er war derjenige, der ihr das gab, was sie sich schon immer gewünscht hatte.
Cesare lieben?
Nein, unmöglich. Einen so selbstherrlichen und arroganten Mann konnte man unmöglich lieben.
Man konnte ihn begehren, sicher.
Aber nicht lieben.
8. KAPITEL
„Catriona hat mich wissen lassen, dass sie nach Sizilien zurückkehren möchte, wenn wir aus den Flitterwochen zurück sind.“
Auf dem Weg zum Salon des Hauses, das Robin sich das letzte Jahr über mit ihrem Vater geteilt hatte, sah sie Cesare mit gerunzelter Stirn an. „Du hast schon mit ihr gesprochen?“
„Nein, sie ist auf mich zugekommen. Ihre Schwester hat kürzlich ein Baby bekommen, und Catriona möchte nach Sizilien zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern“, antwortete er.
„Hast du gerade etwas von Flitterwochen gesagt?“ Erst jetzt schien ihr das bewusst zu werden. „Wieso sollten wir in die Flitterwochen fahren?“
„Das ist doch so Tradition nach einer Hochzeit, oder etwa nicht?“
Schon möglich, aber eine Heirat im traditionellen Sinne konnte man das, was sie vorhatten, ja wohl nicht nennen. Robin schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass es nötig ist, diese Farce so weit zu treiben, Cesare.“
„Ob das nötig ist oder nicht, es wird erwartet werden“, meinte er überheblich.
Robin zog eine Grimasse. „Von wem?“
„Zum einen von deinem Vater. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass er heute hier sein würde.“ Er sah sich betont aufmerksam in dem leeren Salon um.
Es war ein langer und anstrengender Tag für Cesare gewesen. Seine Geschäftstreffen waren nicht alle so glatt gelaufen, wie er sich das gewünscht hätte. Vielleicht hatte es auch daran gelegen, dass seine Gedanken immer wieder zu Robin abgeschweift waren.
Sie sah auch jetzt wieder hinreißend aus. Das helle ärmellose Kleid ließ ihre Haut schimmern, das lange Haar umspielte ihre bloßen Schultern. Ihre Beine schienen endlos lang in den Seidenstrümpfen, denen sie, wie Cesare inzwischen wusste, den Vorzug vor den Strumpfhosen gab, die die meisten Frauen trugen und denen es, Cesares Meinung nach, völlig an sinnlichem Reiz mangelte.
Im Verlauf des Tages hatte er immer wieder an diese langen Beine in den verführerischen Seidenstrümpfen denken müssen, an die samtene bloße Haut, die sie freiließen, an das Gefühl des seidigen Dreiecks zwischen den Schenkeln an seinen Fingern, an den Geschmack
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