Die Penthouse-Affaere
weiche Wange gefahren. Doch zu viel hing davon ab, dass Cesare nichts von ihrer Liebe zu Marco erfuhr, schließlich hielt er sie für egoistisch genug, dass sie keine Kinder haben wollte. Bis er und sie verheiratet waren, bis sie die Anteile an Ingram Publishing sicher in ihren Händen hielt, durfte er es nicht wissen.
Leise schlüpfte sie zur Tür hinaus – und erstarrte, als sie hinter sich eine unverkennbare Stimme hörte.
„Was tust du da?“
Cesare kam den Korridor hinunter, und entschlossen hob Robin das Kinn. „Ich dachte, ich hätte Marco weinen gehört“, redete sie sich kühl heraus.
Cesare blickte in ihr Gesicht, bemerkte ihren blassen Teint, sah den trotzigen Ausdruck in den intensivblauen Augen und den verstockten Zug um ihren Mund.
Er war wie immer um sieben Uhr aufgestanden und hatte die halbe Stunde, bis Marco aufwachen würde, dazu genutzt, sich zu duschen und zu rasieren. Ganz sicher hatte er nicht erwartet, aus seinem Schlafzimmer zu kommen und Robin auf dem Gang vor Marcos Tür zu begegnen. Angesichts ihrer Einstellung zu Kindern war das nun wirklich der letzte Ort, an dem er sie zu sehen erwartet hätte!
„Und? Hat er geweint?“ Er ging an ihr vorbei und öffnete leise die Tür, um in das Zimmer zu lugen. Marco lag in seinem Bett und schlief tief und fest.
„Offensichtlich nicht“, meinte er und wandte sich mit argwöhnisch zusammengekniffenen Augen zu Robin. „Keine Angst, du wirst genügend Zeit haben, dich an Marco zu gewöhnen, sobald wir verheiratet sind.“
„Ich habe keine Angst“, entgegnete sie entschieden. „Weder vor dir noch vor deinem Neffen.“
Nein, sie sollte auch keine Angst vor ihm haben, dennoch … da hatte für einen Augenblick Furcht in ihrem Blick gelegen, als sie aus Marcos Zimmer gekommen war. Konnte es sein, dass Robin Angst hatte, sie könne Gefühle für ein unschuldiges Baby entwickeln? „Catriona wird sich weiterhin um Marco kümmern, auch nach unserer Hochzeit“, teilte er ihr rau mit.
Jetzt war es an Robin, ihn argwöhnisch anzusehen. Hatte er nicht gesagt, es gehöre mit zu seinem Racheplan, dass sie sich um Carlas Baby zu kümmern hatte? Traute er ihr etwa nicht genug, um Marco ihrer Obhut zu überlassen? Als ob sie einem so wunderbaren Baby je auch nur ein Haar krümmen würde!
„Ich bin sicher, du wirst in deiner üblichen arroganten Art bestimmen, was immer du für richtig hältst. Nun, du kannst deine Anordnungen geben, Cesare, aber das bedeutet nicht, dass ich mich daran halten werde. Wenn du mich dann bitte entschuldigen würdest …“, sie drehte sich um. „Ich sollte jetzt wohl besser gehen.“
Entrüstet schnappte sie nach Luft, als er sie beim Arm packte und zu sich herumdrehte. „Was soll das?“ Seine Hand fest auf ihrem Oberarm, das Kinn vorgescho
ben, funkelte er sie mit dunklen Augen an. „Du behauptest, ich sei arrogant?“
Robin lachte erstickt auf. „Behaupten? Akzeptiere es, du bist arrogant, Cesare. Um genau zu sein – du bist der arroganteste Mann, den ich je das Pech hatte kennenzulernen.“
Jetzt sprühten regelrecht Funken aus seinen Augen. „Pech nennst du es, Robin?“, fragte er gefährlich leise.
„Du glaubst doch nicht etwa, wegen ein paar Küssen würde ich jetzt kaum erwarten können, deine Frau zu werden, oder?“ Sie bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. „Denn falls ja, so lass dir von mir sagen, dass du deine erotische Überzeugungskraft eindeutig überschätzt.“ Der Mann hatte vielleicht Nerven! Hatte sie ihm nicht schon klipp und klar gesagt, dass ihm das Vergnügen, das sie in seinen Armen empfunden hatte, keinen Vorteil verschaffen würde?!
Mit zusammengepressten Lippen studierte er einige Sekunden lang ihr Gesicht, dann ließ er sie los und trat von ihr zurück. „Ich finde, ich habe jetzt lange genug gewartet. Natürlich weiß ich zu schätzen, dass du deinen Vater schonen willst, Robin …“
„Das solltest du auch“, fauchte sie. „Das ist nämlich der einzige Grund, weshalb ich überhaupt hier bin!“ Seine Miene verfinsterte sich. „An deiner Stelle wäre ich vorsichtiger, Robin.“
„Denn sonst?“
„Du willst nur wieder absichtlich provozieren. Doch ich habe nicht vor, darauf anzuspringen. Heute Abend komme ich zum Haus deines Vaters, damit wir das Datum für unsere Hochzeit besprechen können.“
„Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt, zudem geschieden. Meinst du nicht, es sieht etwas albern aus, wenn du meinen Vater um meine Hand bittest?“
Cesare blickte
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