Die Penthouse-Affaere
hielt Marco, als wolle sie ihn nie wieder loslassen?
Er wandte sich ab, wollte gehen, um die beiden nicht aufzuwecken. Er brauchte jetzt einen Drink. Der Tag war anstrengend gewesen. Er brauchte auch Zeit, um in Ruhe nachdenken zu können. Um vielleicht das Rätsel um Robin
und Marco lösen zu können.
„Cesare?“
Als er ihre Stimme vernahm, drehte er sich wieder um. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute er sie an.
Robins Mut sank. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, als sie die unausgesprochenen Fragen in seinem Blick sah.
Sehr viele Fragen. Die alle damit zu tun hatten, wieso sie hier im Kinderzimmer saß und den kleinen Jungen im Arm hielt!
Sie mied Cesares Blick, achtete darauf, dass das Baby nicht aufwachte und erhob sich. „Ich bringe ihn zurück ins Bett, dann komme ich gleich zu dir“, sagte sie leise, legte das Baby behutsam hin, deckte es zu und legte auch noch den Stoffbären an seine Seite. „Ich nehme an …“
„Wir unterhalten uns im Salon“, unterbrach er sie ebenso leise und machte Platz, damit sie vorausgehen konnte.
Sie warf einen Blick in sein Gesicht, als sie an ihm vorbeiging. Kurz nur, denn sie wusste wirklich nicht, wie sie sich aus dieser Situation herausreden sollte!
„Cognac?“, bot er brüsk an, als sie im Salon standen und die Tür hinter ihnen geschlossen war, sodass sie niemanden stören würden.
„Ja, danke.“ Nervös rieb sie sich die feuchten Handflächen am Rock ab. Die Kostümjacke hatte sie schon vor Stunden ausgezogen, als sie mit Marco auf dem Boden gesessen und gespielt hatte.
Robin hatte einen wunderbaren Abend verbracht. Sie hatte Marco gefüttert, ihn gebadet und ihn fürs Zubettgehen fertig gemacht. Nur hatte sie ihn nicht sofort zum Schlafen hingelegt, sondern sich mit ihm auf den Sessel gesetzt. Er war an ihrer Schulter eingeschlafen, und sie hatte sich so zufrieden und entspannt gefühlt, dass sie auch eingedöst sein musste …
Und so hatte Cesare sie dann vorgefunden!
„Danke“, sagte sie noch einmal, als Cesare ihr das Glas reichte. „Du hast deine Geschäfte wohl schneller erledigen können als gedacht, nicht wahr?“ Sie würde alles versuchen, um das Thema Marco zu vermeiden.
Cesare nahm einen großzügigen Schluck, bevor er ihr antwortete. „Richtig, wie du sagst. Meine Geschäfte in Nizza waren schneller geregelt als erwartet.“
Er war in Südfrankreich gewesen? Was hatte es wohl so Dringendes in Nizza gegeben?
„Was …“
„Wieso …“
Beide hatten sie gleichzeitig zu sprechen angehoben, beide brachen sie gleichzeitig ab.
„Du zuerst“, schlug Robin vor und nippte erst einmal an ihrem Cognac. Sie hatte das sichere Gefühl, sie würde die Stärkung brauchen!
Doch anstatt zu reden, musterte Cesare sie lange, noch immer völlig verblüfft darüber, Robin schlafend im Kinderzimmer gefunden zu haben.
Er hatte ihr vorgeworfen, keine Kinder haben zu wollen. Hatte ihr angedroht, Marcos Mutter zu werden sei eine notwendige Strafe, um die Blutfehde zwischen ihren Familien aus der Welt zu schaffen.
Robin hatte diesen Vorwurf nicht zurückgewiesen. Hatte auch nicht protestiert, als er sie des Egoismus beschuldigte, der letztendlich zu der Scheidung von ihrem ersten Ehemann geführt habe.
Als er ihr Marco zum ersten Mal gebracht hatte, da war sie davor zurückgeschreckt, das Baby überhaupt anzufassen, so als hätte sie Angst vor Babys.
Nur …, das passte alles überhaupt nicht zu dem seligen Ausdruck auf ihrem Gesicht, als sie Marco soeben in sein Bett gelegt und auch noch den Plüschbären neben ihm zugedeckt hatte.
Irgendetwas stimmte hier nicht.
Obwohl …, inzwischen war es nicht mehr wichtig.
Wenn er Robin erst berichtet hatte, was heute in Nizza passiert war, würde sie sich sicher nicht mehr verpflichtet fühlen, ihm auch nur noch das Geringste zu erklären!
Um genau zu sein, Cesare bezweifelte, dass sie ihn dann je wiedersehen wollte!
11. KAPITEL
„Also …“ Robin ließ sich auf einem der Sessel nieder und schlug einen leichten Konversationston an. „Was gab es denn nun so Dringendes in Nizza?“
„Erst würde ich gern wissen, wieso du in Marcos Zimmer warst“, konterte Cesare.
Sie wandte den Blick ins Zimmer, weg von ihm, und überlegte, was sie ihm am besten antworten sollte. Die Wahrheit, dass sie nämlich den kleinen Jungen liebte und gar nicht abwarten konnte, endlich eine Mutter für ihn zu sein, würde sie nicht mit Cesare teilen.
„Nun, Catriona hatte ein paar Anrufe zu
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