Die Penthouse-Affaere
sich in die Handflächen gruben.
Ihr Vater war nicht dumm. Wenn er jetzt zwei und zwei zusammenzählte … „Nach Carlas Tod hat Cesare Marco adoptiert.“
„Ist das der Grund, weshalb du ihn heiraten willst?“ Ihr Vater ließ nicht locker.
Robin war froh, dass sie bereits saß, sonst hätten sicher ihre Knie nachgegeben. „Wie meinst du das?“
Charles kam zu ihr und musterte sie forschend. „Robin, niemand versteht besser als ich, was du durchgemacht hast, als du erfuhrst, dass du wahrscheinlich nie Kinder haben wirst. Aber du kannst diesen Mann doch nicht nur aus dem Grund heiraten, weil er schon ein Baby mit in die Ehe bringt, das du wie dein eigenes lieben kannst.“ Sein Blick wurde flehend. „Darling …“
„Daddy, wie kannst du so etwas denken, wenn du Cesare und mich schon zweimal in einer so kompromittierenden Situation erwischt hast?“
Für einen Moment war ihr fast schwindlig vor Erleichterung. Da hatte sie doch wirklich befürchtet, ihr Vater hätte herausgefunden, dass Cesare sie zu dieser Heirat zwang, indem er bei ihr Schuldgefühle wegen Carlas verwaistem Sohn heraufbeschworen hatte.
Nach allem, was sie getan hatte, um die Wahrheit für sich zu behalten, wäre das eine Katastrophe gewesen.
„Nun, stimmt“, meinte ihr Vater nachdenklich. „Dennoch ist es erstaunlich, dass ihr beide … euch verliebt, nach allem, was passiert ist. Das musst du zugeben.“
Es war mehr als nur erstaunlich. Aber es war wichtig, dass ihr Vater überzeugt war, sie würde Cesare aus Liebe heiraten. Und nur aus Liebe!
„Ich habe es dir doch schon gesagt, Daddy, es war irgendwie vorherbestimmt. Und du wirst völlig vernarrt in Marco sein, sobald du ihn siehst. Er ist ein wunderschönes Baby.“ Ein verträumtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Sieht er aus wie ein Gambrelli?“, fragte ihr Vater.
„Ja, eindeutig.“ Jetzt lachte sie offen.
„Und es ist wirklich das, was du dir wünschst, Liebes?“
„Ja, es ist das, was ich mir wünsche, Daddy“, versicherte sie ihm.
Charles lächelte nachgiebig. „Nun, in diesem Falle … Es tut gut, dich wieder glücklich zu sehen, Robin.“
War sie glücklich? Diese Frage stellte Robin sich, als ihr Vater in sein Zimmer zurückgekehrt und sie wieder allein war.
Sie liebte einen Mann, der sie nicht liebte, der sie aber trotzdem heiraten und mit dem sie jede Nacht das Bett teilen würde.
Allerdings würde Cesare nicht damit rechnen können, dass in dieser Ehe alles nach seinem Kopf ging. Auch wenn er sich das vielleicht einbildete …
Cesare stand regungslos in der Tür zu Marcos Kinderzimmer und schaute stumm auf die Szene, die sich ihm bot.
Das Nachtlicht brannte, doch Marco lag nicht in seinem Bettchen, wo er um zehn Uhr abends eigentlich sein sollte. Stattdessen schlief er in Robins Armen, die im Sessel saß und ebenfalls eingeschlafen war.
Marco schlief in Robins Armen!
Das kam völlig unerwartet, es war eigentlich das Letzte, was Cesare je zu sehen erwartet hätte. Er hatte im Haus ihres Vaters angerufen, und dort erfahren, dass Robin noch im Gambrelli-Hotel war. Und jetzt stand er schon gute fünf Minuten hier und starrte auf das Bild, das Robin und das Baby boten.
Robin hatte nicht unbedingt viel für Kinder übrig. Schließlich hatte ihr erster Ehemann sich von ihr scheiden lassen, weil sie nicht bereit gewesen war, ihm Kinder zu schenken. Und doch saß sie jetzt hier und hielt Marco so sicher und sanft, als wäre er aus kostbarstem Porzellan.
Cesare wusste nicht, was er von diesem Anblick halten sollte.
Nachdem die Angelegenheit in Nizza erledigt war, hatte er beschlossen, noch heute Abend wieder nach London zurückzukommen, anstatt die Nacht in Frankreich zu verbringen und erst am nächsten Morgen zurückzufliegen. Doch als er bei Robin zu Hause angerufen hatte, sagte ihr Vater ihm, dass sie wohl immer noch im Hotel sein müsse.
Überzeugt, dass Robin ganz bestimmt nicht noch immer bei Catriona und Marco war, hatte sich seine Stimmung sofort verdüstert. Sein Cousin Wolf war schließlich noch immer Gast im Hotel …
Es war gut möglich, dass die beiden sich zufällig im Hotel begegnet waren. Und so, wie er Wolf kannte, hatte der sich die Gelegenheit bestimmt nicht entgehen lassen, Robin zum Dinner einzuladen!
Nun, er hatte Wolf zu Unrecht verdächtigt. Denn Robin war hier, in seiner Suite, mit Marco … während er ihr schon alles Mögliche unterstellt hatte.
Er verstand es nicht. Wieso saß Robin hier schlafend im Kinderzimmer und
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