Die Penthouse-Affaere
anfingen, zu einem gewissen Verständnis füreinander zu kommen.
Nein! Zumindest zu sich selbst konnte er ehrlich sein.
Nach dieser Nacht, nachdem er sie geliebt und in seinen Armen gehalten hatte, wollte er nicht von ihr getrennt sein!
„Komm mit mir“, stieß er impulsiv aus und hätte sich dafür ohrfeigen mögen. Er wusste doch, dass das keine gute Idee war. Robin würde ihn nur vom Wesentlichen ablenken. Das, was er tun musste, musste er allein tun.
„Ich halte das für keinen guten Vorschlag, meinst du nicht auch?“, lehnte sie auch sofort ab. „Nein“, entschied sie dann, weil sie seine zweifelnde Miene sah. „Ich habe hier genug zu erledigen, ich kann hier nicht weg. Und ich muss mich jetzt auch wieder um meine Arbeit kümmern, Cesare …“
Bei ihrer Absage wurden die Züge um seinen Mund hart. „In meinem Land ist es üblich, dass man seine Verlobte zum Abschied küsst.“ Es klang so barsch, als er das sagte, doch das lag nur daran, dass er seine Emotionen nicht so perfekt unter Kontrolle hatte wie sonst.
Robin lächelte schief. „Das mit der Verlobten hatten wir heute doch schon einmal, Cesare.“
„Und wir werden auch noch öfter darüber reden, bis wir verheiratet sind.“ Er kam um den Tisch herum und zog sie vom Stuhl hoch in seine Arme. „Vielleicht findest du ja sogar heraus, dass du mich ein wenig vermisst?“
Ein wenig? Sie vermisste ihn schon jetzt, und dabei war er noch nicht einmal fort! „Vielleicht“, gab sie zu. Ihr Puls begann zu rasen, als er seine Schenkel an ihre presste.
Cesare grinste ob ihres wenig überzeugenden Tons. „Dann sollte ich dir wohl etwas zum Nachdenken dalassen, solange ich weg bin.“ Und damit beugte er den Kopf und küsste sie.
Robin erwiderte seinen Kuss, und all die im Zaum gehaltenen Gefühle brachen sich Bahn – ihre Sehnsucht und das Wissen um die Leere, die sie empfinden würde, bis Cesare wieder zurückkam …
„Robin, ich …“ Ein Hüsteln ertönte, und die beiden sprangen schuldbewusst auseinander. „Vielleicht solltet ihr doch so schnell wie möglich heiraten.“ Charles stand in der offenen Verbindungstür zwischen seinem und Robins Büro. „Als Alternative könnten wir natürlich auch ein Schloss an der Tür anbringen lassen“, fügte er trocken hinzu. „Sagt mir, wenn ich falsch liege, aber … habt ihr euch nicht erst heute früh gesehen?“
Robins Gesicht brannte vor Verlegenheit. Jetzt hatte ihr Vater sie schon zum zweiten Mal in einer solch kompromittierenden Situation überrascht! Na, zumindest untermauerte es die Geschichte über die intensive Beziehung zwischen Cesare und ihr.
„Sie müssen entschuldigen, Charles“, es war Cesare, der zuerst seine Stimme wiederfand. „Ich bin unvorhergesehen zu einer dringenden Angelegenheit gerufen worden, und da wollte ich mich noch von Robin verabschieden, bevor ich losfliege.“ Während er sprach, hielt er die ganze Zeit über den Arm um Robins Hüfte gelegt.
„Natürlich.“ Charles nickte verständnisvoll. „Ich komme später wieder.“
„Das ist nicht nötig. Ich muss sowieso gehen.“ Cesare gab Robin frei. „Ich rufe dich dann an“, sagte er noch zu ihr.
„Denk daran, dass ich erst später zu Hause sein werde, falls ich noch beim Hotel vorbeifahre und nach Catriona und Marco sehe.“ Das würde sie auf jeden Fall tun, sie freute sich schon darauf.
Einen Moment lang sah Cesare sie forschend an, dann nickte er ihr und ihrem Vater knapp zu und verließ das Büro.
Dort breitete sich lastendes Schweigen aus.
„Catriona und Marco?“, brach Charles schließlich die unangenehme Stille.
„Cesares Neffe und das Kindermädchen leben bei ihm.“ Sie ging zu ihrem Schreibtisch zurück und setzte sich, immer noch ein wenig verlegen darüber, von ihrem Vater beim Küssen ertappt worden zu sein.
„Sein Neffe? Ist das der Erbe, von dem du gestern sprachst?“, hakte Charles nach.
Robin wurde leicht nervös. „Ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass Marco Cesares Neffe ist …“
„Nein, hast du nicht.“ Charles’ Stimme klang schärfer. „Und dieser Neffe lebt bei ihm, sagst du?“
„Ja.“
„Wie alt ist er?“
„Ungefähr sechs Monate.“ Ihr war nicht klar, worauf ihr Vater mit diesem Gespräch hinauswollte. Dass er eine Absicht verfolgte, war allerdings klar.
„Marco ist dann wohl der Sohn von Cesares verstorbener Schwester Carla?“
„Ja … Daddy, was soll das? Gibt es ein Problem?“ Sie hatte die Fäuste so fest geballt, dass ihre Fingernägel
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