Die Penthouse-Affaere
eigenen Kinder, weil ich nicht schwanger werden kann, trotz aller Versuche, über Jahre hinweg!
Ich wollte es dir nicht sagen, du solltest es nicht wissen …“ Ihre Stimme brach.
Cesare starrte sie an, als der Sinn ihrer Worte ihn mit Wucht traf. Robin konnte keine Kinder bekommen? Dieser wunderbare, perfekte Körper konnte nicht die Kinder des Mannes empfangen, den sie liebte? Und Bennett hatte sich deshalb von ihr getrennt?
Eine unglaubliche Wut stieg in Cesare auf. Er wollte irgendjemanden bestrafen, für die Erniedrigung und den Schmerz, den Robin durch ihren egoistischen Exmann erfahren hatte. Sie war nicht weniger Frau, weil sie keine Kinder bekommen konnte. Wie hatte Bennett ihr das nur antun können?
Er fing sich wieder. Wer war er, dass er den anderen Mann kritisierte? Er hatte doch genau das Gleiche getan – hatte sich keinen Deut um ihre Wünsche und Bedürfnisse geschert, hatte ihr nur mitgeteilt, dass sie ihn zu heiraten und seine Kinder zu bekommen habe.
Er war nicht besser als Giles Bennett!
Wie musste sie ihn hassen! Wie sie beide Männer hassen musste!
„Es tut mir so leid, Robin“, setzte er an.
Zorn funkelte in ihren Augen. „Behalte dein Mitleid für dich, Cesare!“ Sie eilte durch den Raum, um ihre Jacke aufzunehmen, die sie vorhin hier abgelegt hatte. „Ich muss gehen“, sagte sie hölzern. „Wir können dieses Gespräch morgen fortführen.“
„Setz dich, Robin. Bitte“, fügte er eindringlich an, als sie ihn aufsässig anschaute.
Sie wollte sich nicht setzen. Sie wollte weg. Wollte allein sein, um ihre Wunden lecken zu können.
„Bitte, Robin“, bat Cesare noch einmal. Groß und wie erstarrt stand er am anderen Ende des Zimmers. „Ich muss dir erklären, warum ich heute in Nizza war. Ich bin dir die Wahrheit schuldig.“
Sie holte zitternd Luft. Sie wollte nicht bleiben, wollte auch keine Erklärung hören. Nicht jetzt. Doch sie wusste, dass sie sich um ihres Vaters willen anhören musste, was Cesare zu sagen hatte.
„Beantworte mir zuerst eine Frage, Cesare“, hob sie heiser an. „Nachdem du mir gesagt hast, was heute in Nizza passiert ist …“ Sie brach ab und schluckte, um die neu aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. „Wirst du dann immer noch verlangen, dass ich dich heirate?“ Stolz hob sie das Kinn, wappnete sich für den Schlag, der kommen würde.
Cesare sog scharf die Luft ein. „Nein“, antwortete er schließlich gepresst. „Nein, weil ich nicht das Recht habe, irgendetwas von dir zu verlangen.“
Sie hatte sich selbst getäuscht. Sie war überhaupt nicht auf den Schlag vorbereitet. Sie schwankte rückwärts und ließ sich auf die Couch sinken. Mit bleichem Gesicht starrte sie ihn an.
Er verzog den Mund. „Es wäre schmeichelhafter für mich, wenn du nicht so erleichtert aussehen würdest, weil du gerade der Ehe mit mir entkommen bist.“
Erleichtert?! Sie fühlte sich, als hätte sich der Boden unter ihren Füßen aufgetan! Als wäre ihr alle Luft aus den Lungen gesogen worden! Als hätte man ihr ihre Zukunft geraubt, die rosige Zukunft mit Cesare und Marco …
Ihre Lippen waren taub, die Zunge klebte ihr am Gaumen. Sie hätte kein Wort sprechen können, selbst wenn sie gewollt hätte.
Man hatte sie der Zukunft beraubt.
Sie würde nicht Cesares Frau werden.
Auch nicht Marcos Mutter.
Sie würde nicht den Rest ihres Lebens mit den beiden Menschen verbringen, die sie liebte.
Ihr Herz schmerzte unerträglich. Sie fühlte sich leer und ausgehöhlt. So, als ob alle Liebe, alles Gefühl in ihr gestorben sei, von einer Sekunde auf die andere.
„Ich sehe, diese wunderbare Neuigkeit macht dich sogar sprachlos.“ Cesare nahm sein Glas auf und leerte es in einem Zug, dann ging er zur Bar, um es nachzufüllen. Dieses Mal goss er sich gleich die doppelte Menge ein. Die würde er wohl brauchen, wenn dieses Gespräch zu Ende war.
Um genau zu sein …, wenn Robin gegangen war, würde er sich sinnlos betrinken!
Er hatte sich so getäuscht, was Robin betraf. Jetzt wusste er, dass es keine bewusste Entscheidung von ihr gewesen war, keine Kinder zu bekommen. Nein, dieses Glück war ihr verwehrt, und dann war sie auch noch von ihrem Ehemann deshalb verstoßen worden. Was musste das in ihr ausgelöst haben?
Kein Wunder, dass sie zu der unnahbaren Robin Ingram geworden war. Es war Selbstschutz gewesen, nicht Verachtung für Beziehungen, wie Cesare fälschlicherweise vermutet hatte.
Inzwischen war ihm auch klar, dass er, was Robin betraf, nur von
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