Die Penthouse-Affaere
Vermutungen ausgegangen war. Selbst als er mit ihr geschlafen hatte.
Damit würde er den Rest seines Lebens zurechtkommen müssen … Das Bild von Robin in seinen Armen würde ihn sein Lebtag verfolgen, jeden Tag und jede Nacht!
Er riss sich zusammen. Er musste das hier hinter sich bringen. Robin konnte es wahrscheinlich gar nicht abwarten, so schnell und so weit wie möglich von ihm wegzukommen.
„Du weißt doch sicher noch, dass Wolf und ich heute Morgen zusammen gefrühstückt haben?“ War das wirklich erst heute Morgen gewesen? War es auch erst heute Morgen gewesen, dass er mit Robin an seiner Seite aufgewacht war, nach einer ekstatischen Nacht und gerade dabei, die Ekstase erneut aufflammen zu lassen, hätte Catriona sie nicht unterbrochen mit der Nachricht von dem Anruf? Der Anruf, mit dem dieser Albtraum begonnen hatte.
Es schien eine Ewigkeit her zu sein. „Ja, natürlich“, antwortete sie tonlos. Sie war blass und hielt sich stocksteif.
Cesare nickte stumm. Sie so zu sehen verursachte ihm unerträgliche Pein. Und es war noch nicht vorbei … „Zuletzt begegnete ich Wolf auf Carlas Beerdigung.“ Er seufzte leise. „Wie ich schon sagte, wir trafen uns erst vor zwei Jahren. Wir beide führen ein hektisches Leben und haben immer viel zu tun … Verstehst du, was ich damit sagen will? Wir treffen uns nur selten.“
„Auf Hochzeiten und Beerdigungen?“, mutmaßte sie.
„Genau.“ Er erinnerte sich an jenen Tag zurück. Carlas Tod hatte ihn so sehr mitgenommen, dass er mit niemandem ein Wort gewechselt hatte. Vielleicht, hätte er schon damals mit Wolf geredet …, dann wäre nichts von alledem passiert. Der Rachefeldzug gegen die Familie Ingram und die Rolle, die er für Robin darin auserkoren hatte … nichts davon. Vielleicht hätten Robin und er einander bei einem gesellschaftlichen Anlass irgendwann einmal getroffen, bei dem Wohltätigkeitsdinner möglicherweise. Sie wären einander vorgestellt worden, hätten sich kennengelernt …
Für Reue war es jetzt zu spät. Zu spät, um irgendetwas anderes zu tun, als Robin die Wahrheit zu sagen, sie freizugeben und aus seinem Leben ziehen zu lassen. Für immer …
Robin wünschte, Cesare würde es endlich hinter sich bringen. Würde sagen, was er zu sagen hatte und sie dann gehen lassen. Bevor sie zusammenbrach …
„Also …“, setzte er wieder an, „Wolf und ich redeten heute Morgen natürlich auch über Carla. Er drückte mir sein Beileid aus und erzählte, dass er Carla noch am Abend vor ihrem Tod gesehen hatte.“
Robin runzelte die Stirn. „Sagtest du nicht, Carla sei bei Freunden zum Dinner eingeladen gewesen?“
„Genau darum geht es ja, Robin.“ Cesare hielt inne. „Wolf erzählte, dass er sie im Restaurant gesehen hatte. Mit einem Mann. Pierre Dupont!“, stieß er aus, und seine Augen funkelten gefährlich.
Robin versuchte sich zu erinnern, was Cesare damals zu ihr gesagt hatte. „Aber hieß es denn nicht, Carla sei an je nem Abend mit Pierre un d Charisse Dupont zusammen gewesen?“
„Sie haben beide gelogen!“, knurrte Cesare rau. „Charisse hat gelogen, um ihren Mann zu schützen.“ Aufgewühlt begann er im Zimmer auf und ab zu marschieren.
„Immer wieder habe ich Carla gefragt, wer der Vater ihres Babys ist, aber sie hat sich geweigert, den Namen preiszugeben“, erklärte er. „Sie versicherte mir nur, dass ich es schon bald erfahren würde, denn wenn das Baby erst auf der Welt sei, würde alles in Ordnung kommen. Rückblickend ist mir klar geworden, dass Carla die ganze Zeit über glaubte, ihr verheirateter Liebhaber würde seine Frau verlassen, um mit ihr zusammenzuleben.“
Robin bedauerte die junge, unsterblich verliebte Carla aus ganzem Herzen für ihre zerstörten Träume …
„In der Nacht vor dem Unfall“, fuhr Cesare gedrückt fort, „trafen sich Carla und Pierre Dupont zum Abendessen, danach sind sie gemeinsam in Carlas Hotelzimmer gegangen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich kann es immer noch nicht glauben … Nun, Dupont muss meiner Schwester wohl eröffnet haben, dass er niemals vorhatte, seine Frau zu verlassen, und dass er Carla nicht wiedersehen wolle, erst recht nicht seinen Sohn.“
„Oh Gott!“ Fast hatte Robin so etwas erwartet.
„Carla war am Boden zerstört.“ In Cesares Augen spiegelten sich der Gram und die Erniedrigung seiner jüngeren Schwester wider.
„Nichts, was sie auch sagte, konnte ihn bewegen, seinen Entschluss zu ändern. Robin, ich habe mich geirrt, als ich
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