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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Einblick nehmen müssen... ob sie in juristischem Sinn existiert. Weißt du, wie man das anstellt?« Sie beugte sich eifrig vor.
    »Ja«, sagte er ruhig. »Ich weiß es. Wir wollen es später besprechen.«
    Prudence starrte ihn enttäuscht an. »Die Gegenseite hat Detektive engagiert, die in der ganzen Stadt Erkundigungen über uns einziehen. Und man schickte einen Brief an die Zeitung ... ach, den muss ich dir zeigen.« Sie sprang auf und wollte zum Kamin, nur um den Weg versperrt zu finden.
    »Nach Tisch«, sagte er und legte entschieden einen Finger auf ihre Lippen. »Ich habe eben an die vier Stunden damit verbracht, ein Meisterwerk zu schaffen, an dem du dich laben sollst, und das lasse ich mir nicht verderben. Es gibt für alles Zeit und Ort, und genau jetzt ist Zeit und Ort für getrüffelte Eier.«
    Prudence gab sich geschlagen. »Was hat es mit diesen getrüffelten Eiern auf sich?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sobald du davon gekostet hast, werde ich es dir sagen. Gehen wir zu Tisch.« Er nahm ihre Hand und legte sie fest auf seinen dargebotenen Arm.
    Na schön, entschied Prudence, wenn er nicht übers Geschäftliche reden wollte, dann würde man eben etwas anderes besprechen. »Lebt Sarah ständig bei dir?«
    »Ja«, sagte er und führte Prudence durch die Halle.
    »Ist das nicht ziemlich ungewöhnlich? Mädchen leben doch unter diesen Umständen meist bei ihrer Mutter.« Prudence ließ nicht locker.
    »In dieser Situation wäre es schwierig, da ich keine Ahnung habe, wo Sarahs Mutter sich aufhält.« Er geleitete sie in ein quadratisches Speisezimmer.
    »Wie ist das möglich?«, wollte Prudence wissen. Sie hatte keine Hemmungen mehr, Interesse zu zeigen. Sie fragte ihn aus, doch hatte sie angesichts dieser höflich zurückhaltenden Antworten keine andere Wahl.
    »Als Sarah drei Jahre alt war, brannte Harriet mit einem Pferdetrainer durch.« Er zog einen Stuhl zur Rechten seines eigenen am Kopf der Tafel zurecht.
    »Und seither hast du nichts mehr von ihr gehört?« Prudence konnte ihr Erschrecken über diese beiläufige Erklärung nicht verbergen, die noch dazu in einem so sachlichen Ton geäußert wurde, dass es schon fast gelangweilt klang. Sie blieb stehen, die Lehne ihres Stuhles umklammernd, und blickte zu ihm auf.
    »Seit der Scheidung nicht mehr. Sie denkt immer an Sarahs Geburtstag, das genügt mir... und Sarah allem Anschein nach auch. Würdest du Platz nehmen?«
    Prudence kam seiner Aufforderung nach. »Die Scheidung muss schwierig gewesen sein«, ließ sie nicht locker. Darauf musste er eine emotionale Reaktion zeigen.
    »Nicht annähernd so schwierig wie die Erkenntnis, dass man von den anderweitigen Interessen, die die eigene Frau entwickelt hatte, nichts mitbekommen hat«, lautete die trockene Antwort.
    Prudence schwieg momentan. Mochte seine Bemerkung auch trocken gewesen sein, so hatte sie doch eine Andeutung von Schmerz enthüllt. Wenn seine zurückhaltende Art von vorhin nur ein Abwehrmittel war, dann wäre es unverzeihlich, in einer noch schwärenden Wunde zu bohren.
    Weiches Kerzenlicht erhellte den Raum, eine runde Schale mit denselben roten Kamelien, die Sarah auch ins Gästezimmer gestellt hatte, stand duftend in der Mitte. Wieder war Prudence angetan von den Spuren weiblicher Fürsorge, dem zarten Spitzenrand der Servietten, der Silberschüssel mit einem Blütenpotpourri auf dem Sideboard.
    »Sarah hat eine Begabung für Blumenarrangements«, bemerkte sie. »Zumindest gehe ich davon aus, dass Sarah das bewerkstelligt hat.«
    »Mit beträchtlicher Hilfe von Mary«, gab Gideon zurück. »Trotz ihrer emanzipatorischen Neigungen verzichtet Mary nicht auf die sanften Künste ihres Geschlechtes. Du wirst sie sicher bald kennen lernen. Sie wird dir gefallen.«
    »Ganz sicher«, sagte Prudence vorsichtig. Er geht von sehr großzügigen Annahmen aus, dachte sie mit prickelnder Vorahnung. Es schien, als würde er erwarten, dass ihre Rolle in seinem Leben an Bedeutung zunähme, als wäre es ganz natürlich für sie, sich mit Sarahs Gouvernante anzufreunden, als wäre es ganz natürlich, dem Mädchen bei den Hausaufgaben zu helfen oder ein intimes Dinner in seinem Haus einzunehmen. E in Dinner, das er selbst zubereitet hatte. Als wäre es in seinen Augen nicht das flüchtige Abenteuer, als das sie die Affäre ihren
    Schwestern gegenüber so lässig bezeichnet hatte. Doch wenn es mehr war als ein flüchtiges Abenteuer, was sollte dann aus der Brautschau werden? Ganz zu schweigen von ihrer

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