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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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aussieht«, bemerkte Prudence und griff zur Teekanne. »Jenkins mag Eindringlinge nicht, zu keiner Tageszeit.«
    »Einerlei. Ich ziehe ohnehin Kaffee vor. Wie ich schon sagte, musste ich in Erfahrung bringen, was Harriet zu mir geführt hat, schließlich wollte ich wissen, worauf ich mich einließ. Dann hätten du und ich es offen diskutieren und uns wenigstens zivilisiert verabschieden können. Warum bist du einfach auf und davon, als hättest du die Flucht ergriffen?«
    Prudence trank einen Schluck Tee. Es war unmöglich, ein Gespräch mit jemandem zu führen, der einem anderen Standpunkt gegenüber so uneinsichtig war. »Ich bin vor gar nichts geflüchtet. Ich habe dich nur deinen eigenen Angelegenheiten überlassen. Ich nehme an, es kommt nicht jeden Tag vor, dass deine Exfrau dich besucht?« Sie zog die Brauen hoch. »Wenn ich mich recht entsinne, erwähntest du, sie sei seit sechs Jahren fort. Sag mir, hat Sarah sich gefreut, ihre Mutter nach so langer Zeit zu sehen?«
    Ihr Ton ließ Gideon die Stirn runzeln. »Ich habe gestern schon gesagt, dass dies nicht deine Sorge sein soll. Ich habe alles gut im Griff.« Er fuhr sich mit der Hand über die Wange. Ihr zorniger Blick und der strenge Zug um ihren Mund entgingen ihm nicht. Es lief nicht so, wie er es beabsichtigt hatte, doch musste sie Vernunft annehmen. Er gab sich Mühe, seinen Ton zu mäßigen. »Für Sarah war die Ankunft ihrer Mutter vor allem eine Überraschung«, erklärte er. »Ich hätte es vorgezogen, sie schonend darauf vorzubereiten. Harriet aber denkt nie an andere, wenn sie einem ihrer spontanen Einfälle folgt.«
    »Wie lange wird sie bei dir bleiben?« Ihr Ton war knapp, ihre Miene unbewegt.
    Er zuckte die Schultern. »Bis sie eine andere Bleibe findet, nehme ich an. Sie hat ihren Pferdetrainer verlassen und weiß jetzt nicht, wohin sie gehen soll.«
    Prudence sah ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg an. »Du bist doch nicht verpflichtet, ihr Unterkunft zu gewähren, oder?«
    »Nein, rechtlich nicht. Aber moralisch schon, denke ich«, antwortete er. »Harriet ist nicht fähig, sich um sich selbst zu kümmern. Sie ist denkbar unpraktisch veranlagt. Es liegt jedenfalls kein Grund vor, warum dies uns berühren sollte, Prudence.«
    »Natürlich betrifft es uns!«, rief sie aus. »Entweder bist du geschieden oder nicht, Gideon. Ich will keine Affäre mit einem Mann, der mit einer anderen Frau zusammenlebt, unter was für Umständen auch immer. Was soll denn Sarah denken? Ihre Mutter wohnt wieder im Haus, und ihr Vater trifft sich mit einer anderen?« Sie schüttelte den Kopf u nd stellte die leere Tasse ab.
    »Sarah ist ein vernünftiges Mädchen. Sie wird akzeptieren, was ich ihr sage.«
    »Es handelt sich um ihre Mutter «, stellte Prudence fest. »Das ist eine Beziehung, von der du keine Ahnung hast. Sarah hängt an ihr, allein aus dem Grund, weil Harriet ihre Mutter ist.« Sie hob ihre Hände in einer fast abwehrenden Geste. »Es übersteigt mein Verständnis, Gideon, und es geht mich auch nichts an. Mir scheint, du hast jetzt schon genug Sorgen, ohne alles auch noch durch eine Liebesaffäre komplizieren zu müssen. Lassen wir die Sache auf sich beruhen... jetzt.« „
    »Ich lasse nicht zu, dass Harriet Einfluss auf mein Leben nimmt«, erwiderte er angespannt und mit verkniffenen Lippen. »Nicht mehr jedenfalls, als es bis jetzt der Fall war. Du bist Teil meines Lebens, Prudence, und du wirst es bleiben.«
    »Nicht, weil du es sagst.« Sie schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett, dass ihr das Nachthemd um die Fesseln flatterte. »Ich habe genug von deinen Ultimaten, Gideon. Ich treffe meine Entscheidungen selbst, und ich möchte im Moment nicht in dein Leben eingebunden sein«, setzte sie hinzu. »Wir sind so verschieden, und du bringst so gar kein Verständnis für meinen Standpunkt auf.« Als sie den Kopf schüttelte, wirkte ihr Haar vor dem Weiß ihres Nachthemdes wie eine kupferfarbene Wolke. »Dass ich Recht haben könnte... dass ich von der Beziehung zwischen Töchtern und Müttern mehr verstehen könnte als du, das ziehst du nicht einmal entfernt in Betracht.«
    Er stand auf, umfasste ihre Schultern - so fest, dass seine Finger sich durch den dünnen Baumwollstoff drückten und er ihre Knochen spürte. »Wenn du darauf bestehst, werde ich Harriet fortschicken.«
    »Du hast nicht zugehört!«, rief sie und riss sich los. »Ich bestehe auf gar nichts. Ja glaubst du denn wirklich, ich würde dich ermutigen, eine hilflose Frau auf

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