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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wenn wir überhaupt gewinnen.«
    »Das ist die traurige Wahrheit«, sagte Constance. »Aber wenn dieser Fall eintritt, wird die Verteidigung wenigstens von der Gegenseite bezahlt, deshalb schlage ich vor, dass er weitermachen soll und Prue ihre Gefühle bis nach dem Verfahren tunlichst vergisst.«
    Prudence seufzte und ließ sich in die Sofakissen sinken. »Ich weiß, wie ich mich fühlen werde«, unkte sie. »Es war überhaupt ein Fehler, mich mit ihm einzulassen, und ich wusste es von Anfang an. Aber auf die Stimme der Vernunft wollte ich ja nicht hören. Wir passen gar nicht zusammen, da unsere Sichtweise der Welt so unterschiedlich ist. Also... ich höre jetzt auf damit, es ist nur, dass..?« Sie sprach nicht weiter. »Nein, kein Wort mehr. Üben wir lieber meinen französischen Akzent. Denkt euch ein paar unangenehme Fragen über die Zeitung aus, formuliert sie aggressiv, und ich will dann dagegenhalten.«
    Sie arbeiteten bis Mittag daran, und Prudence zwang sich zur Konzentration, doch das Bild Harriet Malverns wollte ihr nicht aus dem Sinn. Eine so exquisite Schönheit... wie konnte eine andere Frau hoffen, sich mit ihr messen zu können? Aber sie maß sich nicht mit ihr... natürlich nicht. Sie war nicht daran interessiert, dass diese kurze Affäre mit Gideon länger Bestand hatte. Und jetzt schon gleich gar nicht.
    Eines aber war ihr geblieben. Sie hatte die Freuden des Sex entdeckt.
    »Prue? Prue?«
    »Ach, Verzeihung. Wo waren wir?«
    »Du hattest die Augen geschlossen«, sagte Chastity zu ihr.
    »Ich muss gedöst haben.«
    »Eher geträumt«, bemerkte Constance.
    »Na, Glück gehabt?«, fragte Gideon seinen Kanzleivorsteher, als Thadeus sein Büro betrat.
    »Ja, allerdings«, gab Thadeus zur Antwort. »Ich konnte nirgends Beweise für die rechtliche Existenz eines Unternehmens namens Barclay Earl und Teilhaber finden. Ich habe Erkundigungen bei der Anwaltsfirma eingezogen, die das Dokument über das Pfandrecht am Haus am Manchester Square damals aufgesetzt hat - natürlich nicht dieselbe, die den Earl im Verleumdungsprozess vertritt und Sir Samuel mit der Verteidigung betraute. Deren Ruf ist natürlich untadelig.« Er hüstelte diskret hinter vorgehaltener Hand. »Die andere Firma... nun, die ist nicht ganz lupenrein, würde ich sagen, Sir Gideon.«
    Gideon nickte und zündete sich eine Zigarette an. »Gut«, sagte er. »Weiter.«
    »Zuerst war man wenig entgegenkommend, doch deutete ich an, dass mein Chef mangelnde Zusammenarbeit in diesem Fall sehr verübeln würde und es vielleicht Aspekte ihrer Tätigkeit gäbe, die einer genaueren Untersuchung nicht standhalten könnten... ich erwähnte die entfernte Möglichkeit einer Vorladung unter Strafandrohung.«
    »Ach, eine nützliche Waffe, Thadeus.« Gideon lehnte sich zurück und ließ Rauchringe aufsteigen. »Weist das Dokument Löcher auf?«
    Thadeus schüttelte ein wenig betrübt den Kopf. »Eigentlich nicht, Sir. Aber wenn die Gesellschaft, die das Pfandrecht hat, in juristischem Sinn nicht existiert, dann...«
    Gideon nickte. »Dann ist das Dokument ein Schwindel. Sonst noch etwas?«
    »Ich entdeckte weiterhin, dass diese spezielle Firma an verschiedenen anderen Geschäften für Barclay Earl und Teilhaber beteiligt war. Es gibt Dokumente, denen man die Leitung des Unternehmens entnehmen kann, aber wie gesagt, es gibt nichts, was darauf hindeutet, dass die Gesellschaft im Handelsregister erscheint.« Er legte eine Aktenmappe auf den Schreibtisch.
    »Tatsächlich hat man praktisch zugegeben, dass verabsäumt wurde, die Gesellschaft registrieren zu lassen.«
    Gideon warf einen Blick auf die Papiere. »Diese Unterlagen sollten also nur dazu dienen, Arglose oder Unwissende zu täuschen.«
    »Diesen Schluss habe ich daraus gezogen, Sir Gideon.«
    Gideon richtete sich abrupt auf. »Na schön. Famos, Thadeus. Wir haben, was wir brauchen. Danke.« Er klappte den Ordner auf, während sein Mitarbeiter*sich diskret rücklings aus dem Raum entfernte.
    Gideon blätterte in den Unterlagen, dann schob er den Ordner ungeduldig von sich. Dieses u neinsichtige, sture Frauenzimmer.
    Sie mochte ja mehr von Müttern und Töchtern verstehen als er, doch nach der Klemme zu schließen, in der die Duncan-Schwestern steckten, schienen sie keine Ahnung zu haben, was zu einer guten Beziehung zwischen Vätern und Töchtern gehörte. Vertrauen beispielsweise.
    Natürlich war Harriets Auftauchen ein Ärgernis, doch der Umstand, dass er es als solches ansah und auch so damit umging,

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