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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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bereits wirres Haar. »Wer kann das sein? Ich erwarte niemanden. Das Personal ist bereits zu Bett gegangen.«
    Wieder ertönte das Pochen. Gideon ging hinaus. Prudence, die im folgte, stand in der Tür zum Salon, als er die Haustür öffnete. Sie konnte in der dunklen Halle, in der nur eine einzige Lampe gedämpft brannte, nichts sehen. Nun folgte längere Stille.
    Diese plötzliche Stille war von einer Art, die ihr die Kopfhaut prickeln ließ. Langsam trat sie einen Schritt hinaus in die Halle.
    »Harriet«, hörte sie Gideon tonlos sagen. »Das nenne ich eine Überraschung.«
    »Ich habe es für besser gehalten, dich zu überraschen, Gideon«, meinte eine Frauenstimme mit einem kleinen Beben, das sich für Prudence nervös anhörte. »Hätte ich mein Kommen angekündigt, hättest du womöglich abgelehnt, mich zu empfangen.«
    »Wohl kaum«, sagte er unverändert ausdruckslos. »Komm herein.«
    Gideons Exfrau betrat die Halle. Sie trug einen Abendmantel aus schwarzem Samt. Neugierig um sich blickend, hob sie eine behandschuhte Hand an ihren schwarzen Tafthut und korrigierte den Sitz einer der weißen Federn. Ihr Blick fiel dabei auf Prudence, die nun im Licht stand, das aus dem Salon hinter ihr fiel.
    »Ach«, sagte sie. »Du hast Besuch, Gideon. Wie unbedacht von mir, dich nicht von meinem Kommen in Kenntnis zu setzen.« Sie ging durch die Halle auf Prudence zu. »Guten Ab end. Ich bin Harriet Malvern.«
    Prudence ergriff die ausgestreckte Hand der klassisch schönen Frau - eine der schönsten, denen sie je begegnet war - und drückte sie zum Gruß. »Prudence Duncan«, sagte sie.
    »Ach, Gideon, könnte jemand meine Reisetasche heraufbringen?«, fragte Harriet über ihre Schulter. »Ich war sicher, du hättest nichts dagegen, wenn ich ein paar Tage bliebe. Ich möchte Sarah so gern sehen. Wo ist sie? Doch nicht schon im Bett?«
    »Es ist fast Mitternacht«, sagte Gideon, noch immer völlig ausdruckslos. »Wo sollte sie sonst wohl sein?«
    »Ach, sei nicht so schwierig«, sagte Harriet. »Ich weiß nicht, wann Kinder ins Bett müssen, und sie muss doch jetzt schon fast erwachsen sein.«
    »Geh in den Salon, Harriet«, forderte Gideon sie auf. »Ich weiß nicht, was das alles soll, und du wirst Sarah nicht zu sehen bekommen, ehe ich nicht herausgefunden habe, was dahinter steckt.«
    Harriet schmollte. »Zuweilen ist er so schroff, ist Ihnen das auch schon aufgefallen?«, sagte sie mit verschwörerischem Unterton zu Prudence.
    Das war kein Gespräch, das Prudence weiterzuführen gedachte. Sie ging an der eleganten Frau vorüber und sagte förmlich: »Höchste Zeit, dass ich gehe, Sir Gideon.«
    »Aber doch nicht meinetwegen«, flötete die Besucherin. »Ich bin ohnehin müde. Ich gehe einfach hinauf in mein Zimmer. Vielleicht könnte mir Mrs. Keith - du hast doch Mrs. Keith noch? - ein Süppchen hinaufbringen.«
    »Mrs. Keith schläft schon«, erwiderte Gideon. »Tu jetzt, was ich sage.« Seine Lippen waren schmal, seine Augen hart. Er wandte sich an Prudence. »Würdest du wohl einen Moment in der Bibliothek warten? Es wird nicht lange dauern.«
    Prudence sah ihn erstaunt an. Es wird nicht lange dauern. Er wollte seine ehemalige Frau, die Mutter seines Kindes, die mit Sack und Pack auf seiner Schwelle stand, einfach fortschicken. Er war gewillt, ihr ein paar Minuten seiner Zeit zu schenken und sie dann ihrer Wege gehen zu lassen.
    »Nein«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Ich gehe. Deine Aufmerksamkeit wird jetzt von anderen Dingen in Anspruch genommen.«
    »Daddy?« Sarahs dünnes Stimmchen kam angstvoll vom oberen Ende der Treppe. »Was soll der Lärm?«
    »Es ist nichts, Sarah. Geh wieder zu Bett. Ich komme gleich!«, rief er und hielt seine Exfrau zurück, die an ihm vorüber zur Treppe wollte, indem er ihr die Hand auf den Arm legte. »Noch nicht«, stieß er zähneknirschend hervor. »Geh in den Salon.«
    Und diesmal gehorchte sie, und Gideon wandte sich wieder Prudence zu. »Lass mich diese Sache erledigen. Es wird nicht lange dauern.«
    »Was heißt das - es wird nicht lange dauern?«, fragte sie ungläubig, wobei ihr Sarahs Anwesenheit - sie stand nun wach und neugierig oben - unangenehm bewusst war. »Sie ist doch deine Exfrau, oder irre ich mich?«
    »Stimmt schon«, sagte er wachsam. »Aber ich muss herausbekommen, was sie hier will.«
    »Ja, das musst du allerdings«, meinte Prudence, die dem Gästezimmer samt ihrem Mantel und Hut zustrebte. »Dass dies rasch gehen soll, kann ich mir nicht

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