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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Schinken, Rote-Beete-Salat, Brot und Käse.
    »Du weißt doch, dass Con keine Sekunde warten kann und sofort nach der Ankunft kommen wird«, sagte Chas, die dicke Scheiben Brot abschnitt und ihrer Schwester eine auf der Messerspitze reichte.
    »Vielleicht wird sie ihre eilige Rückkehr noch bereuen, wenn sie erfährt, was wir ihr zu sagen haben«, bemerkte Prudence; sie bestrich ihr Brot mit Butter und nahm sich ein paar Scheiben Schinken von der Platte. »Ich bin neugierig, wann wir von Sir Gideon hören werden. Um den Artikel durchzulesen und sich ein Bild zu machen, kann er nicht lange brauchen.«
    »Aber umso länger, um sich zu entscheiden.« Chastity spießte Rote Beete auf. »Soll ich Kaffee eingießen?«
    Prudence nickte dankend mit vollem Mund. Ihre Gedanken wandten sich nun dem bevorstehenden Nachmittag zu. Die Entscheidung des Verteidigers ließ sich nicht beschleunigen, doch die zwei Stunden pro Woche, die die beiden ehrenwerten Misses Duncan als Besuchsnachmittag ansetzten, hatten sich als fruchtbarer Boden zur Rekrutierung neuer Klienten für den Kontaktservice erwiesen. Sie scharten nun schon eine stattliche Zahl heiratsfähiger Männer und Frauen um sich, die natürlich ahnungslos waren, dass sie als künftige Kandidaten auserkoren waren, sobald sich eine passende Partie ergab.
    »Ob Susanna Deerfold heute wohl kommt?«, sagte Chastity, die Überlegungen ihrer Schwestern aufgreifend. »Letzte Woche hatte ich den Eindruck, dass sie sich mit William Sharpe recht gut versteht.«
    »Wir haben ein paar Körner gesät«, pflichtete Prudence ihr bei. »Wenn sie kommen, könnten wir ihnen vorschlagen, sich die Elgin-Skulpturen anzusehen. Unlängst äußerte Susanne sich so begeistert über die Attribute griechischer Plastiken, und ich hörte, wie William jemanden über die Pracht des Parthenon belehrte.«
    »Verlangen wir eine wohltätige Spende, sobald wir sie auf den glücklichen Weg zum Traualtar gebracht haben?«, fragte Chastity lächelnd.
    »Natürlich, aber nicht für verarmte alte Jungfern, sondern für einen Fonds zur Erhaltung griechischer Kunstschätze«, gab Prudence locker von sich.
    »Ist das nicht strafbar... Betrug, wenn man Geld unter falschen Voraussetzungen verlangt?«, wollte Chastity wissen.
    »Ganz sicher. Aber was bleibt einer Frau, die Geld verdienen muss, schon groß übrig?« Prudence warf ihre Serviette auf den Tisch und schob den Stuhl zurück. »Ich muss mich umziehen und dann die Blumen im Salon richten.«
    »Ich leiste dir Gesellschaft.«
    Um halb vier betrachteten die Schwestern ihren Salon, in dem angenehmes Stimmengewirr herrschte. »Keine Spur von Lady Lucan oder Lady Winthrop«, murmelte Chastity, als sie mit einer Platte mit Teekuchen an ihrer Schwester vorüberging.
    Prudence reagierte mit einem angedeuteten Achselzucken und drehte sich um, als Jenkins Lady Letitia Graham und Miss Pamela Graham ankündigte. »Letitia, wie schön, Sie zu sehen.« Sie trat vor, um Constances Schwägerin mit einem flüchtigen Kuss zu begrüßen, dann beugte sie sich zu dem kleinen Mädchen hinunter, das neben seiner Mutter stand. »Guten Tag, Pamela.« Sie schüttelte der Kleinen die Hand und hielt sich mit der Bemerkung zurück, dass Kinder in Pamelas Alter an einem Herbstnachmittag im Schulzimmer besser aufgehoben wären, ganz abgesehen davon, dass sie sich dort weniger langweilten. Ein Salon voll von klatschenden Erwachsenen musste eine Sechsjährige unweigerlich anöden.
    »Ach, unsere Gouvernante ist fort«, sagte Letitia seufzend und mit einer entsprechenden Handbewegung. »Ohne Kündigung auf und davon, man fasst es nicht. Sie hat einfach ihre Sachen gepackt und das Haus gleich nach dem Frühstück verlassen. Und heute hat Nanny ihren freien Nachmittag, und das Kinderzimmermädchen hat Zahnschmerzen... sehr ungelegen. Aber wir sind hier, nicht wahr, Pammy?«
    »Ach, wie lästig, meine Liebe.« Lady Bainbridge machte ihr gebieterisch ein Zeichen von ihrem Armsessel. »Mir scheint, Sie haben Pech mit Ihren Gouvernanten. Vielleicht sollten Sie es mit einer anderen Agentur versuchen. Kommen Sie doch und setzen Sie sich zu mir... sicher fällt mir die Agentur ein, die mir diese wahre Perle geschickt hat, die dann Martha und Mary betreute... wie hieß sie doch gleich?« Sie drehte ihren großen Kopf ihren Töchtern zu, die schüchtern Seite an Seite auf dem Sofa gegenüber saßen.
    »Miss Grayson, Mama«, kam Martha ihr zu Hilfe.
    »Sie war über zehn Jahre bei uns, Mama«, rief Mary ihr in

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