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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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den Zeiten der Trauer beistand. Aber was, wenn... « - Prudence senkte die Stimme und beugte sich über den Tisch, worauf ihre Schwestern automatisch auch ihre Köpfe näher heranbrachten -,»... wenn Barclay einen von Kummer völlig aus dem Gleichgewicht geratenen Mann als Opfer auserkoren hat? Wenn er Vater den Plan aus eigennützigen Gründen schmackhaft gemacht hat?«
    »Vater sagte nur, dass eine Investitionsgesellschaft hinter dem Projekt stünde«, meinte Chastity nachdenklich.
    »Die Gesellschaft hat Bankrott gemacht«, sagte Constance bedächtig.
    »Falls es sie jemals gab.« Prudence lehnte sich zurück und sah ihre Schwestern an. »Dokumente zu fälschen ist nicht schwer. Barclay könnte die Planungsgesellschaft frei erfunden und Vater von ihrer Existenz überzeugt haben. Jede Wette, dass sich unter Vaters Papieren entsprechende Dokumente finden. Wenn wir Barclay mit dem Projekt in Verbindung bringen können, haben wir es geschafft. Auch bei wohlwollendster Auslegung kann man in dem Verkauf von Anteilen der Transsahara-Eisenbahn nichts anderes als reinen Betrug sehen.«
    »Sehr klug, Prue«, sagte Constance leise. »Du bist nicht nur hübsch.«
    Prudence lächelte selbstzufrieden. »Ich weiß gar nicht, warum wir nicht eher auf die Idee gekommen sind.«
    »Wir waren viel zu sehr damit beschäftigt, mit den Folgen zurechtzukommen«, wandte Constance ein. »Mit der Katastrophe genannt Familienfinanzen.«
    »Das einzige Problem dabei ist, dass wir Vater damit als kompletten Idioten hinstellen«, sagte Chastity. »Wenn wir vor Gericht seine... wie soll man es nennen... offenkundige Dummheit ... seinen "Wahnwitz... enthüllen, machen wir ihn zum allgemeinen Gespött. Wir wissen zwar, dass er diesen Irrweg zu einem Zeitpunkt beschritt, als er außer sich vor Kummer war, aber wer sonst würde das berücksichtigen?«
    »Vielleicht gelingt es uns ja, ihn aus der Sache herauszuhalten«, meinte Prudence. »Wenn wir Beweise vorlegen, die den Betrug aufdecken, muss man ja nicht sagen, wer diesem zum Opfer fiel.«
    »Falls der Verteidiger nicht darauf besteht«, gab Chastity zurück.
    »Das musst du bei dem Treffen mit ihm zur Sprache bringen«, sagte Constance zu Prudence. »Chas und ich waren uns einig, ehe du gekommen bist, dass du hingehen musst. Du bist über die Familienfinanzen besser informiert als wir. Und dieser Sir Gideon wird dich ernst nehmen. Man nimmt dich immer ernst, selbst wenn du nicht ernst bist.«
    »Ja«, pflichtete Chastity ihr bei. »Alles an dir strahlt Würde und Vernunft aus, Prue.«
    »Das klingt aber sehr langweilig«, grollte Prudence. »Ganz nach Miss Superbrav. Daran sind sicher nur meine Gläser schuld.« Mit einer Geste leisen Widerwillens schob sie ihre Brille ein Stück die Nase hinauf.
    »Nicht nur die Brille«, sagte Constance. »Es ist dein Charakter. Mutter hat immer behauptet, du könntest viel früher als wir eine Situation sofort und mit all ihren Konsequenzen erfassen. Ausgeschlossen, dass dieser Sir Gideon dich als Leichtgewicht und als Ignorantin einschätzt, die außer Mode und Klatsch nichts im Kopf hat.«
    »Ich bezweifle, dass er eine von euch so abtun würde«, wandte Prudence ein.
    »Also mich könnte er aus diesen Gründen abtun«, bemerkte Chastity ohne Ärger. »Er könnte sehr wohl glauben, ich wäre eine leichtfertige, kokette Person mit wenig Verstand.«
    »Chas!«, riefen ihre Schwestern aus. »Das ist absurd!«
    »Es stimmt aber«, sagte Chastity. »Das ist oft der erste Eindruck. Gewiss, er ist nicht von Dauer. Aber der erste Eindruck ist in diesem Fall alles, was wir haben. Ich gebe dir Recht, Con. Du bist gefordert, Prue.«
    »Nun ja, dann bin ich es eben«, sagte Prudence und verspeiste schließlich ihre Maronen. Sofort erschien eine Kellnerin mit dem Wagen, und Prudence musterte prüfend das Angebot. »Eines von diesen da.« Sie deutete auf ein Erdbeertörtchen.
    »Und ich möchte ein Stück Schokoladekuchen«, sagte Chastity. »Und was ist mit dir, Con?«
    Constance schüttelte den Kopf. »Mir genügt mein Toast. Obwohl«, setzte sie einem Impuls folgend hinzu, »ich vielleicht noch einen Teekuchen mit Sahne und Erdbeermarmelade vertragen könnte.«
    »Dort ist Dottie Northrop«, sagte Chastity plötzlich. »Auf der Tanzfläche mit Sir Gerald.«
    »Dieser alte Roue. Hier wird sie keinen Partner finden.« Constance drehte sich auf ihrem Stuhl um und blickte zur Tanzfläche. Dottie Northrop, eine Frau Anfang vierzig, war zurechtgemacht, als wäre sie

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