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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Hinweis auf etwas Skandalöses lauernden Teepublikum kritisch einer Musterung unterzogen. Heute konzentrierte sich das allgemeine Interesse natürlich auf Constance, da es ihr erster öffentlicher Auftritt seit der Hochzeit war. Ihre Aufmachung und ihre Erscheinung insgesamt wurden minuziös bekrittelt. Prudence lächelte und nickte nach allen Seiten Bekannten zu, blieb jedoch nicht stehen, um jemanden zu begrüßen.
    Ihre Schwestern saßen an einem runden Tisch in einer relativ abgeschiedenen Nische hinter einer Säule. Sie winkten ihr zu, als sie zu ihnen trat. »Endlich, Prue. Wir hielten es für besser, heute einen unauffälligen Platz zu wählen, um Con lästige Blicke und Glückwünsche zu ersparen«, erklärte Chastity.
    »Ach, ich glaube, ich bin bereits an den meisten Tischen das Thema«, sagte Constance, als Prudence auf dem Stuhl Platz nahm, den Walter für sie zurechtrückte.
    »Vor allem dein Kleid ist in aller Munde«, meinte Prudence beifällig. »Es ist auch wirklich großartig. Diese schwarz-weißen Streifen und diese Ärmel... oben gerafft und unten ganz eng... und die Knöpfe an den Handgelenken - einfach hinreißend. Sind sie aus Perlmutt?«
    »Ja, hübsch, nicht? Und was haltet ihr von meinem Hut?« Constance hob den schwarzen Tupfenschleier, der ihre Augen verbarg.
    »Umwerfend«, sagte Prudence. »So anders als das kleine Nerzgebilde von heute Morgen. Diese orangefarbenen Federn als Kontrast zum schwarzen Samt...«
    »Ich muss sagen, dass ich meine neue Garderobe sehr genieße«, gestand Constance fast schuldbewusst und zog ihre Handschuhe aus. »Max ist die treibende Kraft. Er hat einen geradezu avantgardistischen Geschmack. Wirklich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie konventionell er sonst wirkt.«
    »Er hat dich geheiratet«, bemerkte Prudence. »Somit kann er so konventionell nicht sein.«
    »Mag sein.« Constance war sich des Lächelns nicht bewusst, das ihre Lippen umspielte, ebenso wenig ihrer schimmernden Wangen und blitzenden Augen.
    »War der Nachmittag nett?«, fragte Chastity unverblümt, als sie ihrer Schwester Tee eingoss.
    Constance sah sie scharf an und lachte verlegen auf. »Ist das so offenkundig?«
    »Es ist dir anzusehen, dass du nicht den ganzen Nachmittag mit Letitia zugebracht hast.«
    Constance hielt es für angebracht, das Thema zu wechseln. Sie blickte zu der Servierdame auf, die an ihrem Tisch stehen geblieben war. »Sardellentoast«, sagte sie. »Zwei Stück, bitte. Was?« Sie sah ihre Schwestern an, die sie amüsiert betrachteten.
    »Du nimmst doch sonst nichts zum Tee«, bemerkte Chastity.
    »Heute habe ich Hunger«, erklärte Constance zurückhaltend. »Und du hast es gerade nötig. Schau dir doch mal diese dekadente Mischung auf deinem Teller an.«
    »Ach, es ist köstlich, du solltest eines versuchen.« Chastity tunkte ihren Finger in die Himbeersahne und leckte ihn genüsslich ab. »Himmlisch. Himbeeren und Schokolade. Ich kann mich nie entscheiden, ob Himbeere oder Orange die bessere Kombination abgibt. Es kommt immer darauf an, was ich eben esse.«
    »Ich möchte ein Maronenglace«, sagte Prudence und ließ den Blick ein wenig zerstreut über den Gebäckwagen wandern. »Danke.« Sie lächelte der Kellnerin zu, die ihr Tee eingoss.
    »Was ist, Prue?«, fragte Constance wenig später. »Du hast die kandierten Maronen angeguckt, als hättest du noch nie welche gesehen.«
    »Unterwegs ist mir eine Erkenntnis gekommen«, sagte Prudence.
    »Was unseren Fall angeht?« Chastity beugte sich eifrig vor.
    Prudence nickte. »Mir ist etwas zu der Betrugssache eingefallen.«
    »Weiter«, forderte Constance sie auf und roch hungrig an dem duftenden Teller mit Sardellentoast, der soeben vor sie hingestellt worden war.
    »Also gut.« Prudence nahm ihre Brille ab und rieb sich den Nasenrücken. »Als Vater sein Vermögen in dieses irre Sahara-Bahnprojekt steckte...«
    »... und jeden Penny verlor«, ergänzte Chastity.
    »Genau. Nun, er hat uns damals nicht gefragt. Und hätte er Mutter gefragt, hätte sie ihn mit einem sanften Machtwort davon abgehalten, aber sie war natürlich nicht da.«
    »Stimmt«, sagte Constance und ließ ihre Schwester nicht aus den Augen.
    »Aber wer war da?« Prudence setzte ihre Brille wieder auf. »Die einzige Person, auf die Vater hörte, deren Einfluss er sich beugte.«
    »Barclay«, antworteten ihre Schwestern wie aus der Pistole geschossen im Chor.
    »Ja, Barclay. Der Mann, der nie von seiner Seite wich, der ihn tröstete und seinem Freund in

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