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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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»Bitte, setzen Sie sich, Miss... Mrs.... Verzeihen Sie meine Ahnungslosigkeit.«
    Prudence schlug den Schleier zurück. »Ich gehe davon aus, dass alles, was in diesem Raum gesprochen wird, vertraulich behandelt wird, Sir Gideon? Auch wenn Sie den Fall nicht übernehmen sollten?«
    »Was zwischen Verteidiger und Mandant, und sei es ein eventueller Mandant, gesprochen wird, unterliegt selbstverständlich der Schweigepflicht, Madam.«
    Prudence nickte. Natürlich hatte sie das gewusst, doch hatte sie diese Bestätigung gebraucht. »Ich bin die ehrenwerte Prudence Duncan«, sagte sie. »Eine der Herausgeberinnen von The Mayfair Lady.« Sie deutete auf die Ausgabe, die offen auf dem massiven Eichentisch lag, der ihm als Schreibpult diente.
    Er trat wieder hinter den Tisch, als sie sich setzte, und blieb einen Moment stehen, wobei seine Hände über die Zeitung glitten, als er seine Besucherin mit einem scharfen und unverwandten Blick musterte. »Meiner Erinnerung nach waren Sie aber zu zweit.«
    »Eigentlich sind wir zu dritt.«
    Dass Sir Gideon verdutzt reagierte, kam nur selten vor, da sein Beruf als Verteidiger ihn gegen Überraschungen immun gemacht hatte. Doch nun war er wirklich perplex. Die Dame in seinem Büro hatte wenig Ähnlichkeit mit dem Bild, das ihm von der flüchtigen Begegnung im Treppenhaus geblieben war. Natürlich hatte er bei der schlechten Beleuchtung nicht viel erkennen können. Die vor ihm sitzende Frau erschien ihm ein unscheinbares, reizloses und mausartiges Geschöpf. Ihre hinter einer hässlichen, dicken Hornbrille versteckten Augen konnte er nicht sehen. Der Hauch von Marineblau kam gegen das vorherrschende Uniformgrau ihrer Kleidung nicht an, das sie hausbacken und langweilig wirken ließ. Was nicht ganz zu der Frau passte, auf deren Konto einige der angriffslustigen und unbestreitbar witzigen Artikel in dieser Zeitung gingen.
    Prudence erwiderte seinen musternden Blick mit ähnlichem Interesse. Sie war erfreut, als sie seine anfängliche Überraschung bemerkte, doch lag etwas in seinen Augen, ein gewisses Flackern, das ihren Zorn weckte. Falls sie seinen abwägenden Blick nicht falsch deutete, verwarf er sie insgeheim.
    Wie erwartet stand er etwa in Maxens Alter. Um die vierzig. Anders als Max hatte er keine grauen Haare. Sein dunkelbraunes, aus der hohen Stirn zurückgekämmtes Haar war dicht und gepflegt. Zwischen seinen gewölbten Brauen standen tiefe Falten, doch wusste sie nicht zu sagen, ob sie auf seine unangenehme Wesensart oder auf stundenlange Denktätigkeit zurückzuführen waren. Unter einer langen schmalen, seine Züge beherrschenden Nase lag ein ruhiger Mund. Seine grauen Augen blickten scharf und intelligent, doch war in ihren Tiefen keine Spur von Milde zu entdecken. Verwarf er sie oder ihren Fall? Oder war es nur sein üblicher Ausdruck?
    »Und wer sind die zwei anderen Herausgeberinnen?«, fragte er, als das Schweigen sich in die Länge zog. Er hatte sich noch immer nicht gesetzt, was Prudence noch beunruhigender fand.
    »Meine Schwestern«, erwiderte sie.
    »Aha.« Als er die Zeitung glatt strich, fiel ihr auf, dass seine Hände schmal und weiß waren, die ovalen Nägel manikürt. Eher Pianistenhände als die eines Verteidigers. Er trug einen Smaragdsiegelring und Manschettenknöpfe aus Diamant, die wie die Nadel an seinem Jackenaufschlag blitzten. Nichts Auffallendes, nur ein eleganter, zurückhaltender Hinweis auf Reichtum und Position. Alles an seiner Person bestätigte diesen Eindruck. Vor ihr stand ein Mann, der auf sich und seine Stellung in der Welt vertraute - eine Haltung, die ihn einschüchternd wirken ließ. Aber Prudence hatte nicht die Absicht, ihn das merken zu lassen.
    Sie faltete ihre behandschuhten Hände im Schoß. »Ich habe bei Ihrem Mitarbeiter alles hinterlegt, was für unseren Fall relevant ist, und wie ich sehe, ist eine Kopie des angeblich verleumderischen Artikels in Ihrem Besitz. Ich nehme also an, dass Sie mit den Fakten vertraut sind, Sir Gideon.«
    »So wie sie mir vorliegen«, sagte er. »Gehe ich recht in der Annahme, dass die ehrenwerte Constance Duncan kürzlich Mr. Ensor, den Abgeordneten, geehelicht hat?«
    »Ja. Doch das gehört nicht hierher und sollte Sie in keiner Weise beeinflussen.«
    Seine Augen blitzten einen Moment amüsiert auf. »Sie können versichert sein, meine Liebe, dass ich mich nur von meiner persönlichen Einschätzung der Situation und meiner eigenen Neigung leiten lasse.«
    Prudence zügelte ihre Wut ob seines

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