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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Feuer scheut«, sagte sie schließlich. »Aber das Scheitern einer Ehe bedeutet nicht, dass die zweite ebenfalls ein Fehlschlag sein muss.« Sie legte die aneinander gestützten Hände vor den Mund. »Sie müssen sich ja nicht festlegen. Es genügt, wenn Sie sich ein paar Möglichkeiten präsentieren lassen. Wenn wir einander durch die Zusammenarbeit besser kennen lernen, können wir uns auch besser vorstellen, wer zu Ihnen passt.«
    Gideon war es nicht gewohnt, dass ein Hieb, den er austeilte, einfach ignoriert wurde. Er sah sie mit erneutem Interesse an, als er brüsk sagte: »Was für eine lächerliche Idee. Für romantische Phantastereien fehlt mir die Zeit.«
    »Aber mein Vorschlag ist das genaue Gegenteil einer romantischen Phantasterei«, ließ Prudence nicht locker. »Ich schlage nur vor, dass wir Ihnen einige mögliche Kandidatinnen präsentieren, die Sie in Augenschein nehmen können. Sollte eine darunter sein, die Ihr Interesse weckt, arrangieren wir eine unverbindliche Begegnung. Wie gesagt, was können Sie verlieren?«
    Er hatte das Gefühl, dass Miss Duncan nicht so leicht aufgeben würde. Sein Interesse wuchs, obwohl dies nichts mit ihrem Vorschlag zu tun hatte. Mehr mit ihrer Kopfhaltung und der Aura äußerst kompetenter Entschlossenheit, die einen lächerlichen Gegensatz zu ihrer züchtigen und biederen Aufmachung darstellten.
    Vermutlich konnte es nicht schaden, auf diesen absurden Handel zunächst einzugehen. Es mochte recht amüsant sein, eine Weile mitzuspielen, vielleicht war es sogar nützlich zu sehen, wie die Duncan-Schwestern vorgingen. Mit einem Achselzucken sagte er: »Ich werde Sie nicht hindern, es zu versuchen, muss Sie aber darauf aufmerksam machen, dass ich sehr wählerisch bin. Ich glaube, ich halte mich lieber an die Quote achtzig zu zwanzig.«
    »Vorausgesetzt, wir gewinnen.«
    »Ich verliere nicht oft«, sagte er.
    »Und wir verzeichnen nicht oft Fehlschläge«, erwiderte sie in ähnlich ruhigem und überlegenem Ton. »Also, abgemacht?« Sie streckte ihre Hand aus.
    »Wenn Sie darauf bestehen.« Er ergriff ihre Hand.
    »Ach, Sir Gideon, Sie willigen jetzt vielleicht einfach so ein, aber Sie werden sich wundern«, sagte Prudence mit mehr Zuversicht, als sie empfand.
    Er neigte den Kopf in halb lachender Zustimmung. »Sie verzeihen sicher meine Skepsis. Aber wie Sie sagten, habe ich nichts zu verlieren.«
    »Dann denke ich, dass wir diesen Abend zufrieden stellend zu Ende gebracht haben«, konstatierte Prudence.
    »Müssen wir ihn denn beschließen?«, fragte er. »Ich hasse es, einen geselligen Abend mit einer geschäftlichen Note ausklingen zu lassen.« Seine dunklen Augen waren nun kohlrabenschwarz, und Prudence ertappte sich dabei, dass ihr Blick sich auf seinen Mund konzentrierte. Einen sehr sinnlichen Mund mit ausgeprägter Oberlippe und tiefer Kerbe am Kinn.
    »Es war ein geschäftlicher Abend, Sir Gideon«, erklärte sie und stand auf.
    »Tragen Sie Ihre Brille ständig?«
    »Wenn ich etwas sehen möchte«, gab sie spitz zurück. »Zufällig ist gutes Sehvermögen für mich wichtiger als meine äußere Erscheinung.«
    »Das bezweifle ich. Bei unserer nächsten Begegnung hoffe ich, Sie unter ihren echten Farben segeln zu sehen.«
    »Die Erscheinung, die ich wähle, hängt von dem Eindruck ab, den ich machen möchte«, erwiderte sie steif. »Könnten Sie meinen Mantel bringen lassen?«
    Er ging an den Tisch, läutete die Handglocke und drehte sich dann wieder zu ihr um, wobei ein leicht fragendes Lächeln um seinen Mund spielte »Gibt es einen Mann in Ihrem Leben, Prudence?«
    Die unverblümte Frage erstaunte sie, und zu ihrer Verärgerung antwortete sie ebenso unverblümt. »Nein, im Moment nicht.«
    Sein Lächeln wurde tiefer. »Hat es je einen gegeben?«
    Ihre Augen blitzten. »Ich wüsste nicht, was Sie das anginge, Sir Gideon. Ich bin Ihre Mandantin, und mein Privatleben tangiert unsere Geschäftsbeziehung nicht.«
    »Mich interessiert nur, ob Sie Ihren eigenen Service in Anspruch genommen haben«, sagte er. »Meinen Sie nicht, dass dies eine Empfehlung wäre?«
    Darauf blieb sie ihm die Antwort schuldig. Zum Glück fiel ihr Schweigen nicht auf, da der Kellner auf das Klingeln hin eintrat. Gideon bat um ihre Mäntel und gab Anweisung, sein Wagen solle aus der Remise geholt werden und vorfahren. Dann wandte er sich wieder Prudence zu. Sein Lächeln war verschwunden.
    »Um künftigen Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich klarstellen, dass Ihre persönlichen

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