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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Angelegenheiten sowie jene Ihrer Schwestern sehr wohl auch mich angehen. Kein Lebensbereich wird vor meinen Fragen sicher sein.«
    Prudence starrte ihn an. Eine empörende Feststellung, die sein gelassenes, kühles und aufreizend selbstsicheres Gehabe noch schlimmer machte. »Wovon reden Sie?«
    »Ganz einfach. Ich bin jetzt Ihr Verteidiger und muss Ihnen und Ihren Schwestern in dieser Eigenschaft leider einige sehr persönliche Fragen stellen. Ich muss alles über Sie wissen, da ich nicht riskieren kann, vor Gericht mit irgendwelchen Überraschungen konfrontiert zu werden.«
    »Wie könnte es vor Gericht Überraschungen geben, wenn niemand weiß, wer wir sind?«
    »Ich gewinne meine Prozesse, indem ich nichts dem Zufall überlasse«, erwiderte er. »Wenn Sie und Ihre Schwestern mir nicht Ihre uneingeschränkte Unterstützung garantieren, ist unsere Abmachung leider hinfällig.«
    Prudence zog die Stirn kraus. Sie konnte seinen Standpunkt verstehen, doch gefiel ihr sein Ton ganz und gar nicht. »Es heißt >Wie du mir, so ich dir<, Sir Gideon«, antwortete sie. »Um eine passende Partie für Sie zu finden, werden auch wir einige sehr persönliche Fragen an Sie richten müssen.«
    »Einen Unterschied gibt es. Ich werde vielleicht keine Antworten geben, da ich weniger interessiert bin, eine passende Gefährtin zu finden, als Sie, Ihre Einnahmequelle nicht zu verlieren. Für Sie steht viel mehr auf dem Spiel, das müssen Sie zugeben, Prudence.«
    Prudence erkannte, dass Spiel, Satz und Sieg an ihn gefallen waren. »Ich glaube, es gibt heute nichts mehr zu besprechen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte er bereitwillig zu. Er nahm ihren Mantel vom Kellner entgegen und half ihr hinein. Dann zog er seinen eigenen schweren Überzieher und seine Autohandschuhe an, während sie sich ihr Tuch um den Kopf band.
    »Der Abend ist kühl«, bemerkte er so gleichmütig, als hätte der hitzige Wortwechsel nicht stattgefunden. »Im Wagen ist eine Decke.« Er geleitete sie die Treppe hinunter in die Halle, wobei eine Hand leicht ihren Ellbogen umfasste.
    Sein Wagen stand mit laufendem Motor an der Bordsteinkante. Er legte ihr, nachdem sie sich gesetzt hatte, die Decke über die Knie und nahm seinen Platz am Steuer ein.
    »Morgen um halb neun erwarte ich Sie und Ihre Schwestern in meiner Kanzlei«, sagte er, sein Gefährt geschickt durch die belebten Straßen steuernd. Die Oper entließ gerade ihre Besucher, Droschken kämpften mit Privatfahrzeugen, die auf ihre Besitzer warteten, um Platz.
    »Halb neun!«, rief Prudence aus. »Das ist ja im tiefsten Morgengrauen.«
    »Ich muss um zehn bei Gericht sein.« Er warf ihr einen Blick zu. »Ob Sie es glauben oder nicht, Prudence, ich habe auch andere Mandanten, und im Moment ist weder eine Pflichtverteidigung noch ein Fall mit unsicherem Ausgang dabei... ganz zu schweigen von einem Tauschabkommen«, setzte er mit einem Anflug von beißender Ironie hinzu.
    Was für ein arroganter Kerl! Er tat ihr Angebot als Scherz ab... und als schlechten obendrein. Prudence starrte unbeirrt geradeaus und wünschte, sie hätte ihm sagen können, er solle samt seiner aufgeblasenen Selbstzufriedenheit in die Themse springen. Da er dann aber auch sein ganzes juristisches Wissen mitgenommen hätte, verbot sich dies von selbst.
    »Wenn Sie morgen kommen, müssen Sie mir erklären, wie Sie Barclays angebliche Veruntreuungen beweisen wollen. Ich kann einen Fall nicht bearbeiten, solange ich keine Beweise in der Hand habe.«
    »Morgen werde ich diese noch nicht liefern können«, erwiderte Prudence. »Aber wir haben eine Spur. Die kann ich morgen erklären.«
    »Dann muss ich mich wohl damit zufrieden geben«, sagte er und hielt vor Manchester Square 10 sanft an der Bordsteinkante an. Er drehte sich seitlich um, und ehe sie reagieren konnte, hatte er ihr Gesicht zwischen die Hände genommen und seinen Mund auf ihre Lippen gedrückt. Prudence versuchte zurückzuweichen, doch hielt er sie zu fest und küsste sie mit viel zu viel Autorität, sodass an Widerstand gar nicht zu denken war.
    Er legte eine Hand hinter ihren Kopf und schob das Tuch weg, als er ihren Kopf umfing und seine Finger sich an dem festen Nackenknoten zu schaffen machten. Als sie versuchte, ihm ihre Hände auf die Schaltern zu legen, um ihn wegzuschieben, hielt er sie so eng an sich gedrückt, dass sie sich nicht mehr richtig bewegen konnte. Sie drückte ihren Kopf gegen seine Handfläche und versuchte ihren Mund wegzudrehen, doch bewegten sich seine

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