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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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es keine gute Idee ist, sich mit diesem Kronanwalt einzulassen.«
    »Bist du mit ihm nicht zurechtgekommen?«
    »Nein«, sagte Prudence offen. »Ich dachte, ich würde es hinkriegen... aber es geht nicht, zumindest nicht allein.«
    Constance schloss die Tür und lehnte sich, ihre Schwester besorgt anblickend, dagegen. »Fühlst du dich wohl, Prue?«
    »Ja, doch.« Sie berührte ihre Lippen, die noch immer zu prickeln schienen. »So gut, wie man sich nach einem Überfall eben fühlt.«
    »Was?« Beide Schwestern starrten sie an.
    »Wie meinst du das, Prue?« Chastity legte ihr eine Hand auf den Arm. »Wer hat dich überfallen?«
    »Ach, das ist ein wenig melodramatisch«, sagte Prudence seufzend. »Überfall war es ja keiner, sondern nur ein Kuss. Aber er kam unerwartet, und er fragte nicht um Erlaubnis, und ich mag es nicht, einfach gepackt zu werden, als hätte ich in der Sache nichts zu vermelden.«
    Ihre Schwestern entwirrten das Gehörte und gewannen ein korrektes Bild. »Er ist also ein herrischer Typ?«, sagte Constance ein wenig verächtlich.
    »Er hält sich wohl dafür.« Sie wechselte unvermittelt das Thema. »Bleibst du über Nacht, Con?«
    »Ja, in meinem alten Zimmer«, erwiderte ihre Schwester und verließ ihre Position an der Tür, um den Kognakschwenker zu nehmen, den sie stehen gelassen hatte, als sie Prudence eintreten hörte.
    »Hat Max nichts dagegen? Um das Ehebett zu verlassen, liegt die Hochzeit noch nicht lange genug zurück.« Prudence warf ihr Kopftuch auf das Sofa und ließ ihren Mantel folgen. Sie spürte, dass der neckende Ton, den sie beabsichtigt hatte, sich nicht recht einstellen wollte. Ihre Stimme klang eher gekränkt.
    Constance nippte an ihrem Kognak, ohne ihre Schwester aus den Augen zu lassen. Da man meist besser fuhr, wenn man Prue ihre Geschichte in ihrem eigenen Tempo erzählen ließ, erwiderte sie leichthin: »Um die Wahrheit zu sagen, fragte ich ihn gar nicht. Ich habe einfach eine Nachricht hinterlassen. Da er sicher erst gegen Morgen nach Hause kommt, wird er nichts dagegen haben.«
    »Gut, dass du frühmorgens da bist«, meinte Prudence und begutachtete ihr aus den Fugen geratenes Erscheinungsbild im Spiegel über dem Kamin. »Wir müssen nämlich um halb neun in der Kanzlei sein.«
    Ihre Schwestern wechselten einen raschen Blick. Die Feindseligkeit in Prues Ton war unmissverständlich. »Also, du sagtest, er sei einverstanden, den Fall zu übernehmen«, gab Chastity ihr ein Stichwort, wobei sie sich fragte, welcher Weg zu einer weiteren Diskussion des unwillkommenen Kusses wohl der geeignetste sei. Ihre Schwester war so aufgewühlt, dass man das Thema nicht einfach fallen lassen konnte.
    »Ja.« Prudence setzte sich hin, schleuderte ihre Schuhe von sich und presste die Finger an die Schläfen. »Ich habe zu viel Wein getrunken.«
    »Wo war das Dinner?«
    »In einem Speiseklub in Covent Garden. Um ungestört zu bleiben«, setzte sie hinzu. »Ach, übrigens warst du im Irrtum, Con. Seine Tochter lebt bei ihm und nicht bei ihrer Mutter.«
    »So«, sagte Constance und trank von ihrem Kognak. »Nun, dann muss sie ihm zugesprochen worden sein. Wahrscheinlich verbietet er der Mutter, das Kind zu sehen.«
    Prudence schüttelte den Kopf. »Nein, so sehr ich dir beipflichten möchte, glaube ich nicht, dass du in diesem Fall eine deiner antipaternalistischen Reden schwingen kannst. Ich weiß zwar nicht, was der Grund für die Scheidung war, doch scheint mir, dass er ein ziemlich aufgeklärter Vater ist. Er schickt sie auf die North London Collegiate und hat nichts dagegen, dass sie und ihre Gouvernante The Mayfair Lady lesen und das Frauenstimmrecht diskutieren.«
    Constance zog die Brauen hoch. »Nun, das ist ja etwas ganz Neues. Aber um auf den Fall zurückzukommen - wie wollen wir Sir Gideon bezahlen?«
    »Wenn Barclays Klage als nichtig abgewiesen wird, schlägt er eine Teilung der Entschädigung im Verhältnis achtzig zu zwanzig vor. Sir Gideon wird auf Rufschädigung des Blattes plädieren und Schadensersatz fordern. Dazu kommen die Prozesskosten, die auch sein Honorar beinhalten. Natürlich müssen wir gewinnen, damit dies alles eintritt.«
    »Nun, eine sehr vernünftige Teilung, wie mir scheint«, meinte Chastity.
    »Achtzig für Sir Gideon. Uns bleiben zwanzig Prozent.«
    Constance verzog das Gesicht und zuckte mit den Achseln. »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als darauf einzugehen.«
    »Ich habe eine andere Vereinbarung vorgeschlagen«, sagte Prudence und lieferte

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