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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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missbraucht und verlassen wurden, sowie jene, die ihnen beistanden, haben uns ausreichend Beweismaterial geliefert, um ihre Behauptungen zweifelsfrei zu untermauern. Die Presse griff...«
    »Die Regenbogenpresse, Madam. Die Pall Mall Gazette , die von Sensationen lebt. Sind etwa auch Artikel in der Times, im Telegraph oder in der Morning Post erschienen? Nein, das ist nicht der Fall.« Gideon beugte sich vor und deutete mit dem Finger auf sie. »Kein anständiger Mensch schenkt der Sensationspresse Glauben. Wenn das Ihre einzigen Beweise sind, Madam Mayfair Lady, sehe ich keine Möglichkeit, dass die Geschworenen zu Ihren Gunsten befinden.«
    »Oh, das gefällt mir«, sagte Constance. »Madam Mayfair Lady.«
    »Ja, ein toller Deckname«, äußerte Chastity sich begeistert.
    »Moment, Gideon, wollen Sie damit sagen, dass wir ungeachtet aller unserer Beweise mit unseren Anschuldigungen nicht auf festem Boden stehen?«, fragte Prudence.
    »Seine Anwälte werden sicher versuchen, Ihre Beweise anzufechten.« Gideon griff nach dem Brief, den Prudence ihm am Tag zuvor gebracht hatte. »Ich habe zu verdeutlichen versucht, wie wacklig der Boden ist, auch wenn Sie für Ihre Anschuldigungen einigermaßen plausible Begründungen ins Feld führen. Wenn Sie nichts haben...« Er zuckte mit den Schultern, während er das Geschriebene überflog.
    »Ich sagte schon, dass wir uns alles Nötige verschaffen werden«, erklärte Prudence.
    »Ja, das sagten Sie. Und ich halte mit meinem Urteil zurück, bis mir alles vorliegt.« Er schaute dabei nicht von dem Text auf, den er las.
    Prudence schloss ihren Mund ganz fest und sah zur Decke. Da blickte er auf, und um seine Augenwinkel legten sich Fältchen. Dieser Punkt war an ihn gegangen. Es war merkwürdig befriedigend, fast kindisch, dachte er. Er schwenkte den Brief und sagte: »Falstaff, Harley & Greenwold sind für Verleumdungsklagen die erste Adresse und haben dem Kronanwalt Sam Richardson die Verteidigung übertragen. Das war zu erwarten. Sie arbeiten immer mit ihm zusammen.«
    »Und Richardson ist gut.«
    »Ja, Prudence, der Beste.«
    »Ich dachte, das wären Sie.«
    »Auf gewissen Gebieten bin ich es. Mit Verleumdungsklagen habe ich freilich weniger Erfahrung als Richardson«, lautete seine sachliche Antwort.
    »Dieser Fall wird jedenfalls Ihre Kollektion ergänzen«, sagte Prudence. »Ein starkes Motiv, ihn zu übernehmen.«
    »Es war eines von mehreren«, erwiderte er, ohne mit der Wimper zu zucken, und legte den Brief der Anwälte aus der Hand. »Also, meine Damen, wir gehen zum Angriff über. Ich werde den Schriftsatz konzipieren und noch heute den Anwälten zustellen lassen. Dann lehnen wir uns zurück und warten auf das Prozessdatum. Oder zumindest«, setzte er hinzu, »bearbeite ich meine anderen Fälle, während Sie versuchen, mir mehr Beweise für eine entsprechende Verteidigung zu verschaffen.« Er erhob sich. »W e nn Sie mich jetzt entschuldigen wollen - ich muss um zehn Uhr am Old Bailey sein.«
    Es war eine entschiedene, aber überaus höfliche Entlassung. Prudence und ihre Schwestern griffen nach ihren Handschuhen und Taschen. Im Vorzimmer legte Gideon seine Robe um und setzte die weiße Lockenperücke auf. »In der Mittagspause esse ich mit Sir Donald. Nachmittags bin ich wieder da, Thadeus.«
    »Ich werde den Schriftsatz für den Fall Carter bearbeiten«, erwiderte der Kanzleivorsteher und reichte ihm eine dicke Aktenmappe. »Das sind die Zeugenaussagen.«
    Gideon blätterte die Mappe durch und nickte. »Sollte ich zusätzlich etwas benötigen, schicke ich einen Boten.« Er wandte sich wieder seinen Besucherinnen zu. »Ich bringe Sie hinaus.«
    Er folgte ihnen die Treppe hinunter, wobei seine Robe um die gestreifte Hose seines Anzugs schwang. Auf der Straße angekommen fragte Prudence. »Sie halten uns auf dem Laufenden?«
    »Ja, und zwar täglich«, antwortete er und hielt seine Perücke fest, als ein Windstoß um die Ecke des Hauses fegte. »Wir haben noch viel zu tun, um Sie für den Zeugenstand zu präparieren, deshalb können Sie sicher sein, bald von mir zu hören.« Mit einem knappen Nicken drehte er sich um und ging in Richtung Old Bailey davon.
    »Letzteres, Prue, galt allein dir«, bemerkte Constance, als er außer Sicht war. »Trotz seiner Arroganz ist unser Anwaltsfreund nicht annähernd so feindselig eingestellt, wie er sich den Anschein gibt. Ich würde sogar sagen, dass er eindeutig an dir interessiert ist.«
    »Dann hat er eine sonderbare Art, es zu

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