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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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blieb ihnen zwar immer noch versagt, einen akademischen Grad zu erwerben, doch genoss das College großes Ansehen. »Sicher erwartet er, dass sie anschließend einen Beruf ausübt«, sagte sie nachdenklich. »Als Lehrerin, könnte ich mir denken.«
    »Und wen kennen wir mit dieser Vorbildung? Natürlich keine Gouvernante, sondern eine College-Absolventin oder zumindest jemanden, der eine gute Mädchenschule besucht hat. Damit wäre auch gewährleistet, dass sie mit Kindern umgehen kann.«
    »Astrid Bellamy«, schlug Chastity vor. »Frauenbildung ist ihr großes Anliegen. Sie hat Lady Margaret Hall in Oxford besucht.«
    »Sie ist zu alt«, warf Prudence sofort ein. »Sie muss an die vierzig sein.«
    »Wir wissen nicht, ob das Alter für ihn eine Rolle spielt«, wandte Constance ein. »Es sei denn, er will noch Kinder.«
    »Wenn dem so wäre, hätte er selbst aktiver nach einer Frau gesucht«, hob Prudence hervor. »Er muss selbst schon vierzig sein.«
    Constance zog die Stirn kraus. »Möglich. Aber wenn es uns gelingt, ernsthaft sein Interesse zu wecken, könnte es zu einem Faktor werden.«
    »Vermutlich«, sagte Prudence zweifelnd.
    »Nun, wir können ihn ja fragen.« Constance betrachtete ihre Schwester mit unverändertem Stirnrunzeln.
    »Das könnten wir«, stimmte Prudence zu.
    »Du scheinst nicht sehr begeistert, Prue«, bemerkte Constance.
    Prudence schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin es auch nicht. Nicht im Geringsten. Natürlich nicht.«
    »Ach«, sagte Constance. »Mein Irrtum.«
    Chastity ließ rasch ihren Blick zwischen den Schwestern wandern und widmete sich wieder ihren Notizen. »Wie steht es mit dem Aussehen? Glaubt ihr, dass er Wert darauf legt? Muss es eine schöne Frau sein?«
    Prudence überlegte. »Ich würde sagen, dass das Äußere weniger wichtig ist als Verstand und Persönlichkeit, aber...« Sie zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen?«
    »Besser als wir allemal«, erwiderte Chastity an ihrem Stift kauend. »Immerhin hast du einen Abend mit ihm verbracht.«
    »Ich kann nicht hinter sein gebieterisches, dominierendes Wesen sehen«, sagte Prudence dazu. »Welche charakterfeste, eigenwillige Frau würde sich mit ihm abgeben wollen?«
    »Ich glaube mich an einen Vergleich mit Max zu erinnern«, murmelte Constance aus den Tiefen ihres Sofas. »Aber andererseits bin ich keine charakterfeste eigenwillige Frau.«
    Prudence schleuderte eines der fransenbesetzten Pfauenkissen gegen sie. »Max hat Züge, die alles wettmachen.«
    »Wenn wir lange genug suchen, finden wir solche möglicherweise auch bei Gideon Malvern«, meinte Chastity. »Was haltet ihr von Agnes Hargate? Sie ist noch recht jung, ganz hübsch und belesen, obwohl sie keine Universität besucht hat.«
    »Sie ist Witwe und hat einen fünfjährigen Sohn«, warf Prudence ein.
    »Von ihr wissen wir wenigstens, dass sie Kinder liebt«, sagte Constance.
    »Wir wissen aber nicht, ob er eine fix und fertige Familie möchte«, wandte Prudence ein.
    »Auch das könnten wir ihn fragen«, erwiderte Chastity. »Agnes wäre sicher interessiert. Ich weiß, dass sie einsam ist.«
    »Hat er irgendetwas gesagt, Prue, irgendetwas, nachdem du ihm dieses Abkommen vorgeschlagen hattest?«, fragte Constance und beugte sich ein wenig vor.
    »Ja«, sagte Chastity. »Hat er angedeutet, welcher Typ ihm gefallen könnte?«
    Prudence zögerte. Was hatte er gesagt, nachdem er sich den Kuss geraubt hatte? Dass sie nun eine Vorstellung habe, welche Frau zu ihm passe, nachdem sie ihn geküsst hätte... dass sie nun wisse, was für ein Liebhaber er sei. Irgendwie hatte sie keine Lust, dies ihren Schwestern zu offenbaren.
    »Nein«, sagte sie. »Er sagte nur, dass er eigentlich nicht auf Brautschau sei und dass er sehr wählerisch wäre.«
    »Nun, das nenne ich ermutigend«, bemerkte Constance trocken. »Noch Tee?«
    Prudence reichte ihr die Tasse. Natürlich hatte Constance Recht. Sie ließ es an echtem Eifer fehlen. Aber warum? Sie hatte die Idee gehabt, eine Braut für Sir Gideon zu suchen. Es war eine brillante Lösung für ihr kniffeliges Finanzproblem. Aber jede Frau, die ihr als geeignet einfiel, kam ihr im Grunde unmöglich vor. Daran ist nur meine Niedergeschlagenheit schuld, entschied sie. Sie war bekümmert und bedrückt. Je länger sie sich mit der Verleumdungsklage befasste, desto unmöglicher erschien es ihr, den Prozess zu gewinnen.
    Constance sah sie finster an und schaute sodann Chastity an, die eine verständnisvolle Miene zeigte.

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